VLN: Poleposition für Mamerow/Hahne

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Bei Kälte, trotz strahlendem Sonnenschein, begaben sich 189 Fahrzeuge auf die Zeitenjagd um die beste Startposition für das DMV-250-Meilen-Rennen. Chris Mamerow legte in letzter Sekunde zu und schob sich an die Spitze. Neben dem Gesamtsieg ist beim vorletzten Lauf der VLN auch die Gesamtwertung im Fokus.

Als die Teams am frühen Morgen die Garagen zu ihren Boxen öffneten, kam ihnen als erstes ein Schwall kalter Luft entgegen. Diese lag bereits im Bereich der Minusgrade. Trotzdem zeigte sich das Eifelwetter während des Zeittrainings, das wie gewohnt um 8.30 Uhr startete, einsichtig und ließ die Sonne zum Zug kommen.

Auf der Strecke kamen Michael Illbruck und Marco Seefried in ihrem Pinta-Porsche als erste zum Zug. Mit einer Rundenzeit von 8:19,528 Minuten verbuchten sie die erste Bestzeit und behielten diese, mit acht Sekunden Vorsprung, bis fast zum Schluss. Denn eine richtig schnelle Runde zu fahren erwies sich am frühen Morgen als sehr schwierig. Für eine perfekte Runde braucht man warme Reifen, was auf kaltem Asphalt relativ umständlich ist. Zudem bekommen bei Kälte die Motoren mehr Sauerstoff und haben dadurch mehr Leistung, was das Fahren auf kalten Reifen nicht erleichtert.

Ragginger legt als erster nach

Etwa zehn Minuten vor dem Fallen der Zielflagge wagte sich doch noch einer auf eine ganz schnelle Runde. Es war der junge Porsche-Werksfahrer Martin Ragginger. Doch ihm blieb die Trainingsspitze nicht lang verwehrt. Jochen Krumbach, ebenfalls mit einem Porsche unterwegs, verdrängte den Youngster mit einer Fabelzeit von 8:11,417 Minuten von Platz eins.

Kurz vor Ende der Session geriet aber auch dessen Spitzenzeit noch einmal unter Bedrängnis. Die SLS-Kutscher Chris Mamerow und Armin Hahne begaben sich, wie üblich, als Letzte auf eine schnelle Runde. Diese betrug am Ende 8:11,006 Minuten und konnte von keinem mehr unterboten werden. Somit starten die beiden Mercedes-Piloten von Rang eins, vor dem Manthey-Porsche von Jochen Krumbach und Philipp Wlazik.

Im letzten Moment auf Rang drei schob sich Frikadelli-Fahrerin Sabine Schmitz mit 8:14,877 Minuten und zeigte so manchem männlichen Top-Fahrer, wo der Hammer auf der Nordschleife hängt. Die weiteren Positionen belegten Stippler/Basseng (Phoenix-R8, SP9), vor Stursberg/Westbrook (Haribo Team Manthey-Porsche, SP9), Roloff/Schelp/Haupt (ROWE-SLS, SP9), Lebed/Schall (Black Falcon-SLS, SP9), Weiss/Kainz/Jacobs (Manthey-Porsche) als Führende der SP7, Illbruck/Seefried (Pinta-Porsche, SP9), Basseng/Stippler (Phoenix-R8). Frank Stippler und Marc Basseng sind dabei auf beiden R8 von Phoenix Racing genannt.

Kampf um die Meisterschaft spitzt sich zu

Sehr interessant ist auch der Blick in die unterschiedlichen Klassen zu den Meisterschaftsaspiranten, ihren Startpositionen und vor allem der Anzahl der Gegner in der jeweiligen Klasse. Denn das VLN-Punktesystem ist nicht etwa festgelegt, wie beispielsweise im ADAC GT Masters oder der BES, sondern richtet sich an der Anzahl der Starter in der jeweiligen Klasse aus. Das heißt, je mehr Wagen in einer Klasse sind und je mehr man davon im Ziel hinter sich lassen konnte, desto mehr Punkte bekommt man. Dabei sind am Ende der Saison zwei Streichresultate einzurechnen.

Als heißeste Titelkandidaten gelten Elmar Jurek und Jannik Olivo aus der Clio-Cup-Klasse, die über die gesamte Saison mit am stärksten besetzt war. Mit zwei Klassensiegen in den verbleibenden Saisonrennen könnten beide den Titel gewinnen. Für das DMV-250-Meilen-Rennen haben sie jedenfalls beste Voraussetzungen einen der nötigen Siege einzufahren, da sie von Startplatz eins ihrer Klasse, bei 25 Teilnehmern, ins Rennen gehen.

Ebenfalls noch im Titelrennen ist Maik Rosenberg im VW Scirocco von LMS Engineering aus der Klasse SP3T, mit 20 Startern. Auch er startet in seiner Klasse von Position eins in den neunten Saisonlauf der VLN, mit den Teamkollegen Christian Krognes und Emin Akata, die jedoch nicht mit um den Titel kämpfen.

Hoffnungen auf den Langstrecken-Titel 2011 haben außerdem Markus Schmickler und Lars Heisel auf einem BMW 325 in der V4, sowie Carsten Knechtges, Tim Scheerbarth und Manuel Metzger in einem BMW Z4 der V5. Schmickler/Heisel sicherten sich den zweiten Startplatz der V4, haben aber mit lediglich zehn Gegnern eine magere Punkteausbeute zu erwarten. Auch Knechtges, Scheerbarth und Metzger qualifizierten sich auf Rang zwei, dürfen bei 13 Kontrahenten jedoch auf etwas mehr Punkte hoffen.