VLN: Zweiter Sieg in Folge für Manthey-Racing

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Lucas Luhr und Arno Klasen holten gestern im Manthey-Porsche den zweiten VLN-Sieg in Folge. In der laufenden Saison gelang bislang noch keiner anderen Truppe einen zweiten Sieg einzufahren. Zweite wurden Chris Mamerow und Armin Hahne, die das Rennen lange im Griff hatten.

Wenn man den Worten von Olaf Manthey glaubt, sind wir zurzeit Zeugen der Abschiedstournee des grüngelben Porsche GT3R seines Teams. Möglicherweise überdenkt er aber ja sein Vorhaben, das Erfolgsmodell in der kommenden Saison in den Ruhestand zu schicken, nach den aktuellen Erfolgen noch einmal.

Den Ringspezialisten aus Meuspath gelang als erstes Team in diesem Jahr die Wiederholung eines Rennsiegs und das gleich in zwei aufeinanderfolgenden Läufen. Lange sah es allerdings so aus, als könne eine andere Mannschaft ihren zweiten Saisonsieg feiern.

Nach der schnellsten Runde im Training dominierten Chris Mamerow und Armin Hahne das Rennen über weite Strecken. Die beiden SLS-Kutscher konnten sogar einen Vorsprung von einigen Sekunden herausfahren. Hinter dem Flügeltürer bildete sich eine Kampfgruppe bestehend aus dem Nadelstreifen- und Haribo-Porsche aus dem Hause Manthey, dem Frikadelli-Porsche, dem Phönix-Audi mit Marc Basseng, Frank Stippler und René Rast und den späteren Rennsiegern in der Manthey-Speerspitze.

Abbruch nach Chaos auf der Strecke

Nach mehreren Unfällen, in die unter anderem auch der Pinta-Porsche verwickelt war, musste das Rennen nach Runde acht mit der roten Flagge abgebrochen werden. „Zu diesem Zeitpunkt hatten sich unabhängig voneinander mehrere Unfälle ereignet und es waren alle Streckensicherungsfahrzeuge im Einsatz“, sagt Rennleiter Peter Bröcher dazu. „Die Sicherheit war so nicht mehr gewährleistet, sodass wir uns gezwungen sahen, das Rennen zu unterbrechen.“

Diese Entscheidung der Rennleitung erwies sich im Nachhinein als goldrichtig. Bei der Anfahrt zur Hohen Acht gab es einen heftigen Unfall zwischen dem Audi R8 des Schweden-Duos Brunstedt/Skoog und dem Ford Mondeo mit Wölflick/Bühler/Staub. Der Mondeo wurde über den Fangzaun gegenüber den Zuschauerplätzen katapultiert und verletzte dabei eine Streckenpostin, die anschließend mit dem Helikopter ins Krankenhaus transportiert werden musste.

Nach der Bergung der Wracks und der notwendigen Reparatur der Leitplanken, wurde das Rennen nach gut 90 Minuten Unterbrechung um 14.40 Uhr wieder gestartet. Als Restlaufzeit wurde 2:20 Stunden festgelegt. Die Laufzeiten der beiden Rennhälften wurden addiert.

Nach dem Restart war es wieder der Mamerow-SLS, der das Rennen von der Spitze aus kontrollierte. Doch der D-Zug aus den drei Manthey-Porsche hatte die Jagd auf den Mercedes eröffnet. Auch der Phönix-Audi mischte munter im Kampf um die Spitze mit. Basseng/Stippler/Rast belegten zeitweise Rang zwei.

Der Vorwärtstrieb der schnellen Audi-Mannschaft fand aber ein abruptes Ende auf einem Abschleppwagen. Auf der Grand-Prix-Strecke kollidierte der R8 LMS mit dem Renault Clio von Janek Olivio und Elmar Jurek, was gleichzeitig das Ende der Meisterschaftshoffnungen der beiden Berliner bedeutete.

In der siebten Runde nach dem Neustart übernahmen Richard Westbrook und Mike Stursberg die Führung im Haribo-Porsche. Die Freude über den Platz an der Sonne währte aber nur kurz. Nach einem Reifenschaden musste der Porsche nach einer kurzen Runde über die Grand-Prix-Strecke war ein weiterer Boxenaufenthalt nötig und Mamerow/Hahne bekamen ihre Führung zurück.

In der Schlussphase des Rennens entwickelte sich ein enger Zweikampf zwischen dem Mamerow-SLS und dem grüngelben Manthey-Porsche. Für den Porsche begann der Tag allerdings alles andere als erfreulich. Im Training hatten Lucas Luhr und Arno Klasen mit Schaltungsproblemen zu kämpfen. Die erfahrenen Porsche-Spezialisten aus der Eifel tauschten in der Pause bis zu Rennen in Rekordzeit das Getriebe und im Rennen lief der Elfer wie ein Uhrwerk.

Acht Runden vor dem Rennende übernahm der Porsche dann die Führung. Der Abstand blieb zwar zunächst knapp, aber nach und nach konnten sich Luhr/Klasen absetzen. In Addition der beiden Rennhälften ergab sich ein Vorsprung von viereinhalb Sekunden für die Manthey-Truppe. Hinter Mamerow/Hahne feierten Sabine Schmitz und Klaus Abbelen auf dem Frikadelli-Porsche mit Platz drei ein weiteres respektables Ergebniss.

Platz vier ging an den verbliebenen Phönix-Audi, den sich Christopher Mies mit den beiden Doppelstartern Marc Basseng und Frank Stippler teilte. Dahinter kam der BMW-Alpina mit Alex Margaritis und Dominik Schwager ins Ziel. Für den grünen Bomber wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Eine streikende Zapfsäule beim letzten Boxenstopp kostete den BMW, der von Dörr eingesetzt wurde, wertvolle Zeit.

Vorentscheidung um die Meisterschaft

Vor dem Rennen machten sich noch vier Teams berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Wie für Janik Olivio und Elmar Jurek im Clio war das Rennen aber auch für Maik Rosenberg im Scirocco und die BMW-Fahrer Markus Schmickler und Lars Heisel vorzeitig beendet.

Die Black Falcon-Junioren Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth siegten in ihrer Klasse V5 und liegen wohl uneinholbar in Führung. Lediglich ein Wertungsausschluss, der laut Reglement nicht als Streichergebniss herangezogen werden dürfte, könnte den Falken die Meisterschaft noch nehmen.