Algarve: Bittersüßes Hauptrennen für Nissan

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Die Dominanz der JRM-Nissan GT-R zeigte sich auch im Hauptrennen in Portimao. Mit Lucas Luhr und Michael Krumm setzte sich wieder einer der schwarzen Nissan durch, doch insgesamt machten die Japaner zu wenig aus ihrer Überlegenheit.

Für die üblichen BOP-Diskussionen dürfte in der FIA GT1 Weltmeisterschaft nach diesem Wochenende wieder ausreichend Futter vorhanden sein. Das Aerodynamik-Update machte die Nissan GT-R auf dem Algarve Circuit nahezu unschlagbar. Schließlich verbauten sich die Japaner den totalen Erfolg selbst: Während Sumo Power die Pace aus dem Qualifying nicht ins Rennen mitnehmen konnte, versagte beim dominierenden #22 JRM-Nissan GT-R von Westbrook/Dumbreck das Getriebe. Das öffnete den Weg für Stefan Mücke/Darren Turner (#8 Aston Martin DB9), um sich vor dem besten Sumo Power-Nissan von Campbell-Walter/Brabham auf die zweite Position zu fahren.

Das Startchaos aus dem Qualirennen blieb beim Hauptrennen aus, dennoch mussten drei Fahrzeuge in der Anfangsphase die Segel streichen. Darunter befanden sich unter anderem die Auftaktsieger aus Abu Dhabi, Clivio Piccione und Stef Dusseldorp, die ein rabenschwarzes Wochenende in Portugal erlebten. Vorne führten die Nissan GT-R das Feld an. Das britische #22 JRM-Fahrzeug lag vor dem deutschen Schwesterwagen mit der #23 und dem #21 Campbell-Walter/Brabham-Nissan aus dem Sumo Power-Rennstall. Den ersten gröberen Zwischenfall in den TOP 10 gab es, als Mike Hezemans in seiner China Bank-Corvette einen Angriff auf den #41 Ford GT von Yann Clairay versuchte. Letzterer wurde umgedreht und schied durch den Stoß auf die Hinterradaufhängung aus. Eine starke Fahrt legte Marc Hennerici (#40 Ford GT) hin, der von der letzten Startposition sich in der ersten Hälfte des Rennens bis in die Top 10 vorfahren konnte.

Bei den Boxenstopps wurde die Reihenfolge wie so oft durcheinander gewürfelt: Der britische Sumo Power-Nissan wurde von dem Young Driver-Aston Martin von Mücke/Turner ebenso überholt wie vom #37 Lamborghini Murcielago LP670 R-SV von Schwager/Pastorelli. Während David Brabham den Lamborghini schnell wieder hinter sich lassen konnte, war der Aston Martin zu stark und fuhr zunächst einem sicheren dritten Platz entgegen. Der Einsatz sollte in dieser Auseinandersetzung jedoch steigen, als der Nissan, den Peter Dumbreck von Richard Westbrook übernommen hatte, mit Getriebeschaden ausrollte. Zuvor musste Dumbreck bereits die deutschen Teamkollegen durchwinken. Somit war von vier dominierenden Nissan aus dem Qualifying plötzlich nur noch einer als Siegkandidat übrig, der es jedoch packen sollte. In der Verfolgergruppe wurde zwar noch gekämpft, die Positionen änderten sich jedoch nicht mehr.

Einen sehenswerten Dreikampf lieferten sich in den letzten Runden Bas Leinders (#40 Ford GT), Marc Basseng (#38 Lamborghini) und Ricardo Zonta (#20 Nissan GT-R). Teilweise fuhr man zu Dritt nebeneinander in Kurven hinein, doch alles lief ohne zu starke Berührungen ab. Letztlich konnten sich Leinders/Hennerici als Sechste feiern lassen, nur um in der Folge auf P10 zurückgestuft zu werden. Somit erbten die Tabellenführer Basseng/Winkelhock, die mit 50kg Zusatzgewicht antreten mussten, den sechsten Platz, während Zonta/Bernoldi Siebte wurden. Noch vor der Kampfgruppe platzierten sich mit einem unauffälligen, aber blitzsauberen Rennen Karl Wendlinger/Peter Kox (#5 Lamborghini) auf der fünften Position.

Mit P6 verteidigten Winkelhock/Basseng die Führung in der Meisterschaft. Das deutsche Duo hat bereits einen beeindruckenden Vorsprung von 20 Punkten vor den Landsleuten Luhr/Krumm, die punktgleich mit  Mücke/Turner auf P2 in der Meisterschaft liegen. Das nächste Rennen der FIA GT1 World Championship findet bereits am kommenden Wochenende auf dem Sachsenring statt.