Das halbe Starterfeld wurde im Vorfeld als möglicher Siegkandidat beim Saisonauftakt der FIA GT1 in Abu Dhabi Weltmeisterschaft gehandelt, doch am Ende setzte sich mit dem #3 Hexis-Aston Martin ein Fahrzeug durch, das die wenigsten auf der Rechnung hatten.
Bei seinem allerersten GT1-Rennen hat der bis dahin völlig unbekannte Stef Dusseldorp zusammen mit seinem Teamkollegen Clivio Piccione für eine Sensation gesorgt: Im #3 Aston Martin DB9 sicherte sich das Duo durch eine phantastische Arbeit der Boxencrew und ein starkes Nervenkostüm des Rookies den Sieg im Championship Race. Zweite wurden Peter Dumbreck/Richard Westbrook im #22 JMR-Nissan GT-R vor dem #38 All-inkl.com-Lamborghini Murcielago LP670 R-SV von Markus Winkelhock/Marc Basseng. Die Entscheidung im Rennen brachte ein enorm schneller Boxenstopp der Hexis-Crew, der es dem Fahrzeug erlaubte, von P5 aus kommend die Führung zu übernehmen.
Beim Start fächerte das Feld sehr schnell auseinander. Maxime Martin verpasste im #41 Ford GT von der Pole Position aus den besten Augenblick zum Beschleunigen und wurden von den Nissan GT-R von Enrique Bernoldi (#20) und Peter Dumbreck überholt. In der Folge setzte sich ein Paket aus fünf Fahrzeugen an der Spitze ab, dem neben den drei genannten Fahrzeugen und dem späteren Sieger auch noch der Lamborghini von Markus Winkelhock angehörte, der bei dessen GT-Debüt ebenfalls einen hervorragenden Eindruck hinterließ. Dass es auf den verkürzten Yas Marina Circuit (gefahren wurde die „Corkscrew“-Variante) schwer ist zu überholen, zeigte sich schnell. Keines der fünf Fahrzeuge in der Spitzengruppe war in der Lage, einen Angriff auf das Vorherfahrende zu starten. Erst kurz vor den Boxenstopps presste sich Maxime Martin innen am Hotel an Peter Dumbreck vorbei; ein beeindruckendes Manöver, das selbst den britischen Altmeister überraschte.
Bis zum Stopp hatte sich Martin an das Heck des führenden Bernoldi geheftet. Der Kampf wurde in die Boxengasse verlagert. Es kam, was kommen musste: Der Nissan und der Ford kollidierten miteinander. Auslöser war ein Unsafe Release der Marc VDS-Crew. Frederic Makowiecki, der den Ford übernommen hatte, drängte den nun von Ricardo Zonta gesteuerten Nissan in die Boxenmauer. Der Hinterreifen des Fords gewann gegen den Vorderreifen des Nissan, ein Reifenschaden bei Zonta war die Folge. Allerdings wäre das Rennen für das brasilianische Duo auch ohne den Zusammenstoß gelaufen gewesen: In der Hektik des Stopps wurde Zonta nicht richtig angeschnallt, was einen weiteren Zwangsstopp nach sich zog. Doch auch für den Ford hatte das Manöver folgen: Eine Durchfahrtsstrafe warf Martin/Makowiecki auf den letztlich achten Rang zurück.
In der Dramatik um diese Szene ging völlig unter, dass der zeitgleich zum Boxenstopp angetretene #3 Aston Martin vor den beiden Streithähnen wieder auf die Strecke kam. Tatsächlich führte nach den Boxenstopps Stef Dusseldorp vor Richard Westbrook. Der frühere Porsche Supercup-Champion pulverisierte zwar den Abstand bis zum Ende, doch er konnte den jungen Niederländer in keinen Fehler mehr treiben. Dusseldorp behielt die Nerven und sicherte sich bei seinem ersten GT-Rennen gleich den ersten Sieg.
Insgesamt präsentierte sich Aston Martin enorm stark. Die drei weiteren britischen Nobelfabrikate liefen auf den Plätzen 4-6 ein. Der neue Heckflügel scheint hier Wirkung zu zeigen. Swiss Racing scheint mit dem Lamborghini wesentlich besser klar zu kommen als mit dem Nissan im Vorjahr: Karl Wendlinger/Peter Kox kamen auf die siebte Position. Vier verschiedene Fabrikate waren heute siegfähig; lediglich Corvette hinkte etwas hinterher: Die beste Z06 (#11 mit Mike Hezemans/Nicky Catsburg) kam auf die 10. Position und kreuzte hinter dem #21 Nissan GT-R von David Brabham und Jamie Campbell-Walter die Ziellinie.
Das Qualifikationsrennen gewannen am Vormittag Martin/Makowiecki vor Dumbreck/Westbrook und Lucas Luhr/Michael Krumm (#23 Nissan GT-R). Für letztere wurde das Championship Race nach einem Reifenschaden zum Desaster. Piccione/Dusseldorp führen nach der ersten Saisonstation die Fahrerwertung mit 27 Zählern vor Dumbreck/Westbrook (24) undWinkelhock/Basseng (16) an. Bei den Teams führt Hexis AMR (39) vor JRM (28) und Young Driver AMR (18). Das nächste GT1-Event findet vom 8. bis 10. April in Zolder statt.
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