Le Castellet: McLaren gewinnt die Spa-Generalprobe

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Zweiter Saisonsieg für Garage 59 | © Maximilian Graf

McLaren hat das letzte Rennen des Blancpain-GT-Langstreckencups vor dem Saisonhighlight, den 24 Stunden von Spa-Francorchamps, gewonnen. Für Robert Bell, Shane van Gisbergen und Côme Ledogar ist es bereits der zweite Saisonsieg. Bentley sah zuvor wie der sichere Sieger aus, verlor durch ein Feuer aber alles beim letzten Stopp.

Robert Bell, Shane van Gisbergen und Côme Ledogar haben das Sechs-Stunden-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard gewonnen. Erst in der letzten Rennstunde zeichnete sich ein möglicher Erfolg für die McLaren-Truppe Garage 59 ab. Zuvor wurde das Rennen über weite Strecken vom Bentley-Werksteam bestimmt, welches jedoch am Ende ohne Pokal aus Südfrankreich abreist.

Das entscheidende Manöver geschah am Kommandostand, als die Truppe aus Woking entschied, van Gisbergen in einer Gelbphase nicht nochmals zum Boxenstopp zu kommen. Damit war der 650S GT3 lediglich fünfmal beim Service und hat sich dadurch den ausschlaggebenden Vorsprung erarbeitet. Alessandro Pier Guidi, Pasin Lathouras und Michele Rugolo waren hingegen einmal mehr an der Box und wiesen dadurch am Ende 3,3 Sekunden Rückstand auf.

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Allerdings sah es zwischenzeitlich nach einem Ferrari-Sieg aus, nachdem das Team rund um Pier Guidi bereits die Poleposition einfuhr. Lathouras musste sich in der ersten Runde jedoch hinter beide Bentley und den McLaren mit Bell am Steuer zurückfallen lassen. Sein italienischer Teamkollege fuhr jedoch gegen Rennende die schnellsten Rundenzeiten – musste durch den zusätzlichen Stopp aber den Kiwi ziehen lassen.

Bei Bentley ging der mögliche Doppelsieg hingegen in Rauch auf. Noch zur Rennmitte lagen beide Fahrzeuge in Front. Zuerst musste jedoch Vincent Abril die Segel streichen, nachdem ihn ein ABS-Fehler heimsuchte. Beim letzten Tankstopp erwischte es dann auch den Schwesterwagen. Beim Nachtanken kam es zu einer Verpuffung und eine nicht geringe Menge Treibstoff ging in Flammen auf. Dadurch verloren Andy Souček, Wolfgang Reip und Maxime Soulet eine Runde und wurden Vierte, zuvor hatte das Trio bereits eine Strafe kassiert.

Der letzte Podiumsrang ging somit an Filipe Albuquerque, Jan Magnussen und Rodrigo Baptista, die die vier Ringe in die Höhe halten. Die WRT-Piloten fuhren ein unauffälliges Rennen und profitierten, ebenso wie die Rennsieger, von einem Boxenstopp weniger. Zwischenzeitlich brachte sich auch Teamkollege Dries Vanthoor ins Gespräch um ein Podium, verlor im Verkehr jedoch die Übersicht und anschließend in der Box viele Plätze.

In der Pro-Am-Wertung siegreich ist das Team Kessel Racing mit Andrea Rizzoli, Alessandro Bonacini und Michal Broniszewski. Die Ferrari-Piloten konnten sich knapp vor Markenkollege Matthew Griffin (AF Corse) durchsetzen, der in der Schlussphase viel Druck ausübte. Auch die Gentlemen-Wertung geht an das Schweizer Team Kessel Racing. Am Steuer: Liam Talbot, Vadim Gitlin und Marco Zanuttini.