BR Engineering: Neukundenakquise durch schnellen Erfolg

119

AF Racing versucht in der European Le Mans Series durch Erfolge Aufsehen zu erregen. Ziel ist es den LMP2-Prototypen BR01 möglichst schnell an Kunden zu verkaufen. Spätestens 2019 wird das russische Coupé sein letztes Rennen bestreiten können. Ein Potenzieller Abnehmer ist Murphy Prototypes.

Der russische LMP2-Konstrukteur BR Engineering setzt auf schnellstmöglichen Erfolg als Marketingstrategie. Da die vom russischen Bankier Boris Rotenberg finanzierte Sportwagenschmiede für 2017 keine Zulassung als Hersteller bekommen hat, ist die Einsatzzeit des BR01 begrenzt. Spätestens mit dem Saisonfinale der Asian Le Mans Series 2019 wandert der Prototyp zum Alteisen.

Bis dahin will Teamchef Benjamin Durand nicht nur in der eigenen Mannschaft AF Racing die Fahrzeuge einsetzen, sondern auch Kunden akquirieren. Sein Blick wandert dabei in Richtung der Vereinigten Staaten. „Egal auf welchem Kontinent, die Teams wollen Support bekommen, und wir diskutieren gerade darüber, wie wir dies in den USA ermöglichen können“, so Durand gegenüber „Endurance-Info“. Seinen ersten Auftritt in den Staaten könnte das geschlossene Coupé beim 24-Stunden-Rennen von Daytona haben.

Das Interesse der Kunden wollte AF Racing schon beim vergangenen ELMS-Lauf in Paul Ricard wecken. Zur Strategie gehörte die beiden Top-Piloten Mikhail Aleshin und Nicolas Minassian den Start fahren zu lassen. Beide fuhren in der ersten Stunde einen deutlichen Vorsprung heraus. Diesen büßten sie später aber wieder ein und belegten schließlich die Ränge zwei und drei.

Zum Performanceschub beigetragen hat auch der Wechsel von Michelin zu Dunlop – ermöglicht durch den Namenswechsel. Den Anfang der Saison bestritt das Team unter dem Namen SMP Racing. Da Besitzer Rotenberg jedoch auf der US-Sanktionsliste steht, durfte Dunlop als US-Firma keinen Handel mit ihm betreiben. AF Racing entstand durch die enge Kooperation mit dem italienischen Rennstall AF Corse.

Als möglicher Kunde gab sich Murphy Prototypes, derzeit in der ELMS, bereits zu erkennen. Die Iren absolvierten kürzlich einen Test mit dem LMP2. Benjamin Durands Truppe hingegen will in die Langstrecken-Weltmeisterschaft wechseln. Ein Doppelprogramm mit der ELMS schließt er hingegen aus. Die Zukunft nach 2017 steht dagegen noch in den Sternen, der Einstieg in die LMP1 sei allerdings nur möglich, wenn die Regeln stabil bleiben.