WSCC: Löst das GT3-Reglement einen Boom aus?

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Die GT-Daytona-Klasse der IMSA SportsCar Championship wird in der kommenden Saison das GT3-Reglement ohne Beschränkungen einführen. Dies hat bereits zu einem enormen Interesse seitens der Hersteller geführt. Der mögliche Boom wird aber höchstwahrscheinlich durch ein hartes Auswahlverfahren gebremst.

Ab der kommenden Saison gelten in der IMSA SportsCar Championship die vollständigen GT3-Regeln. Bisher durften Fahrzeuge aus BES und Co nur nach einem Umbau in der GTD-Klasse teilnehmen, die sie sich mit ehemaligen Grand-Am-GT und ALMS-GTC teilten. Die Saison 2016 markiert einen Umbruch in der kleineren GT-Kategorie und könnte einen Boom auslösen. Gleichzeitig steht sie damit in Konkurrenz zur stark frequentierten Pirelli World Challenge (PWC) – der US-amerikanischen GT3-Sprintserie.

Das GT3-Reglement hat bei zahlreichen Herstellern das Interesse an der WSCC geschürt, die keinen GTE im Sortiment haben und einen Umbau nicht in Betracht ziehen wollten. Gleichzeitig führen namhafte Marken einen Modellwechsel durch. Die 24 Stunden von Daytona sind das erste große Rennen, bei dem die Fahrzeuge ihr Debüt geben werden: Darunter sind der Porsche 991 GT3 R und der BMW M6 GT3.

Die Zuffenhausener werden in der USCC seit Anbeginn durch Alex Job Racing vertreten. Das Engagement der erfolgreichen Mannschaft wird fortgesetzt, zudem hat Black Swan Racing seine Rückkehr angekündigt. Tim Pappas kehrt aus der PWC in den Langstreckensport für die komplette Saison zurück. Auch Audi und BMW werden mit ihren aktuellen Modellen in der GTD-Klasse vertreten sein.

Begrenzte Startplätze für unzählige Interessenten

Des Weiteren wurden Programme von Ferrari, Lexus, Nissan und Mercedes-Benz bestätigt. Während bei Lexus zwar die Anzahl zwei fest ist, wurde das Team noch nicht bekannt gegeben. Nissan wird vertreten von Always Evolving Motorsports. Die heimische Mannschaft nahm die Gelegenheit wahr den GT-R beim vergangenen Rennen der Blancpain Sprint Series an der Algarve zu testen. Über das Team hinter dem Mercedes-Einsatz ist noch wenig bekannt.

Daneben haben nicht weniger als sechs Hersteller ihr Interesse bekundet. Lamborghini hat sich mit der Super Trofeo eine starke Kundenbasis gelegt. Der Schritt in die WSCC wäre daher nur logisch – Gerüchte lauten von bis zu fünf Huracán GT3. Auch von der britischen Insel drängen Autos in die IMSA-Serie. McLaren, derzeit durch Flying Lizard Motorsports/K-PAX Racing in der PWC vertreten, schielt auf den Wechsel. Zuletzt war man mit der Einstufung des 650S GT3 in der Sprintserie nicht einverstanden. Die Dickschiffe von Bentley werden ebenfalls mit der GTD in Verbindung gebracht.

Ziehen wir also einen Strich unter die Rechnung. In Summe haben zwölf Hersteller ein Auge auf die GT3-Kategorie geworfen und bestätigen damit den anhaltenden Boom der Klasse. Zählt man die potenziellen Teilnehmer zusammen, kommt man aber auf mindestens 21 Fahrzeuge. Somit ist absehbar, dass die IMSA ein Auswahlverfahren einleiten wird. Im Raum steht derzeit, dass nur Partner des Motorsportverbandes einen Startplatz erhalten. Damit wäre beispielsweise McLaren schon aus dem Rennen.