Grand-Am: Perfektes Wochenende für Bob Stallings Racing

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Der „Rote Drache“ von Ganisco/Bob Stallings Racing überquerte zum ersten Mal seit dem Rennen in Montréal 2011 als Sieger die Ziellinie. In der GT-Klasse arbeiteten sich Paul Dalla Lana und Bill Auberlen im Turner-BMW nach ganz vorn.

Obwohl Jon Fogarty am Freitag (Ortszeit) die Poleposition beim Heimrennen des langjährigen Sponsors Gainsco im texanischen Austin holte, sah es lange Zeit nicht nach einem Sieg für die rote Corvette aus. Schon am Start verloren der Kalifornier und Co-Pilot Alex Gurney die Führung an Memo Rojas und Scott Pruett im Meister-BMW von Chip Ganassi Racing.

Im weiteren Verlauf des Rennens übernahm dann zunehmend Brendon Hartley im Starworks-Ford das Zepter auf dem Circuit of the Americas. Durch eine perfekte Boxenstrategie hatten sich Fogarty und Gurney in der Zwischenzeit auf dem zweiten Platz eingerichtet – Gurney machte als einer der Ersten seinen letzten Stopp, 20 Minuten vor der letzten Safety-Car-Phase. Andere stoppten erst während der Full-Course-Caution, wodurch sie hinter den „Roten Drachen“ zurückfielen.

Nur einer konnte sich in Front halten – der Neuseeländer Hartley schien gegen Ende des Rennens schon der sichere Sieger zu sein. Doch dann schlug das Schicksal einmal mehr zu. Hartley berührte einen GT beim Überrunden und rollte auf der Strecke aus. Damit rutschte die Bob-Stallings-Corvette erst für die letzten sieben Runden auf den ersten Platz, den sie bis zur Zieldurchfahrt hielt.

„Es ist toll wieder zurück zu sein“, sagte Gurney anschließend auf der Pressekonferenz. „Wir wurden ein paar Mal Zweite im letzten Jahr, und Mann, was für ein Tag! Wir haben so hart gepusht im Rennen. Es war ein unglaublicher Kampf am Ende mit Ryan (Dalziel) und Scott (Pruett), und es fühlt sich so toll an, sie hinter sich halten zu können.“ Die angesprochenen Ryan Dalziel (#2-Starworks-Ford) und Scott Pruett (#01-Chip-Ganassi-BMW) kamen als Zweiter und Dritter ins Ziel.

Verrücktes Rennen bei den GT

In der GT-Klasse war es der Tag von Bill Auberlen und Paul Dalla Lana im Turner-BMW-M3. Sie starteten auf dem zwölften Rang und begannen das Rennen furios – mit einem Dreher. Damit hatten sie schon in der Anfangsphase zwei Runden Rückstand auf die Führenden. An der Spitze des Feldes hatten sich in der Zeit die beiden Ferrari von der Scuderia Corsa und AIM Autosport eingerichtet.

Doch Auberlen und Dalla Lana legten eine beachtliche Aufholjagd hin und war sieben Minuten vor dem Ende am Heck von Andy Lally im Magnus-Porsche auf Platz drei. „Ich habe nicht gesehen was zwischen Andy und dem Ferrari passiert ist, aber das hat Andy abgebremst, und er fiel zu mir zurück“, verriet Auberlen anschließend. „Ich habe mir ein Überholmanöver überlegt und es umgesetzt. Es wurde aber ziemlich eng, wir haben uns ein paar Mal berührt und sind von der Strecke abgekommen. Andy wurde sauer und ich entschuldige mich, wenn er sich benachteiligt fühlt, aber ich fahre nicht unfair.“

Was Auberlen erst in die Lage brachte, Lally anzugreifen, war eine kleine Kollision zwischen dem Porsche-Piloten und Alessandro Pier Guidi im Scuderia-Corsa-Ferrari. Dieser kam dann auch als Erster an der karierten Flagge vorbei, wurde nachträglich aber eine Runde nach hinten strafversetzt und bekam zusätzlich 90 Sekunden Zeitstrafe. Durch das harte Manöver, mit dem Auberlen den zweiten Platz übernahm, wurden ihm nach Rennende noch der Sieg zugesprochen.

Dadurch verlor Lally im Rennen zweimal die Siegchance – einmal gegen Pier Guidi und das zweite Mal gegen Auberlen. Er und John Potter wurden also Zweite, vor Andrew Davis und Leh Keen im Brumos-Porsche.

In der GX-Klasse fuhr BGB Motorsports mit dem Porsche Cayman fast einen perfekten Sieg ein. Lediglich zwölf Runden waren Jim Norman, Jeff Mosing und Spencer Pumpelly nicht in Führung. Am Ende war Schlusspilot Norman zwei Runden vor Sylvain Tremblay im Mazda 6.