Wie funktionieren die Bremsen des Fahrzeugs?

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Bremsen sind sehr wichtig für die Fahrzeugsicherheit | © Maximilian Graf

Die Bremsen des Fahrzeugs sind ein wesentlicher Bestandteil für die Sicherheit. Ohne richtig funktionierende Bremsen sollte man daher nicht am Straßenverkehr teilnehmen. In modernen Fahrzeugen sind die Bremsen komplexer aufgebaut. Diese bestehen hierbei aus verschiedenen Elementen wie Bremsschläuche, Bremsscheiben, Bremsbeläge, Bremsflüssigkeit, Bremspedal und Handbremse.

Damit sich die Geschwindigkeit des Fahrzeugs reduzieren kann, wird durch die Reibung von dem Bremsbelag mit der Bremstrommel die Wärme umgewandelt und die Bremsscheibe bremst dann das Rad ab. In neueren Fahrzeugen wird die Bremse durch das ABS unterstützt und die Bremsen sind mit einer zusätzlichen Platte ausgestattet, welche die Geräusche bei dem Bremsen dämmen sollen. Das Antiblockiersystem blockiert bei einer Vollbremsung nicht vollständig, damit das Fahrzeug kontrollierbar bleibt. In älteren Fahrzeugen wurden Trommelbremsen eingebaut, die mit einem Seilzug gesteuert wurden. Die Trommelbremsen werden heutzutage nicht mehr eingebaut.

Ein wichtiger Bestandteil von den Bremsen ist das Verschleißteil, die Bremsscheibe. Diese kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen, beispielsweise aus Stahllegierung oder Gusseisen. Bremsscheiben aus Carbon werden für Fahrzeuge hergestellt, die eine höhere Belastung an die Bremsscheiben haben. Die Bremsscheiben müssen öfters überprüft
werden, da diese hohen Temperaturen und Belastungen ausgesetzt sind.
Die Bremsscheiben werden mit Kühlöffnungen, die sich zwischen den Reibflächen befinden, ausgestattet, um für einen Temperaturausgleich zu sorgen. Die Einordnung der Bremsbeläge erfolgt durch das Reibmittel.

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In vier Kategorien werden die Bremsbeläge unterteilt:

• Semi-Metallic. Die Reibmittel in dieser Kategorie enthalten 30-65% Metall wie beispielsweise Messing, Stahl, Eisen, Kupfer und andere, die mit Graphit, Füllstoffen und Bindemittel gemischt werden. Diese Bremsbeläge zeichnen sich durch ihre lange Lebensdauer und günstigen Preis aus, sind jedoch anfälliger für Verschleiß und für Quietschen.
• Organic. Diese werden auch als „Non Asbestos Organic“ bezeichnet und bestehen aus Gummi, Karbon, Fasern und Glas. Aus temperaturresistenten Natur- oder Kunststoffharzen werden diese hergestellt und bestehen aus Füllstoffen. Diese Reibmittel sind geräuscharm, erzeugen weniger Bremsstaub und weich, haben jedoch einen höheren Verschleiß.
• Low-Metallic. Diese Reibmittel beinhalten etwa 10-30 % Metall, hauptsächlich Stahl oder Kupfer und bestehen aus organischen Stoffen. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten haben diese einen besseres Heißbremsverhalten. Nachteile sind Quietschen und das sie Bremsstaub erzeugen.
• Ceramic. Diese Produkte bestehen aus Bindemitteln, Füllstoffen und aus keramischen Fasern. In der Anschaffung sind diese teurer, haben einen höheren Verschleiß, sind aber leiser.

Wie überwacht man die Bremsbeläge?

In der Regel gilt, dass man die Bremsanlage alle 15-20.000 km einer Sichtprüfung und alle 30.-60.000 km austauschen sollte. Falls man aber ein Quietschen oder Schleifgeräusche hört, dann sollte man die Bremsanlage überprüfen. Auch wenn die Bremsbeläge abgenutzt sind, bleibt der Pedalweg gleich. Es ist sehr wichtig, dass man am Straßenverkehr nur dann teilnimmt, wenn die Bremsen einwandfrei funktionieren.
Überprüfung von der Bremsanlage:
• Man sollte hinter die Reifen blicken und die Scheibe, die etwa so groß ist wie eine Scheibe, auf Mängel überprüfen. Falls man Rostflecken entdecken kann, dann kann es sich um Flugrost handeln, die man beim Bremsen entfernt.
• Ein Zeichen für abgenutzte Bremsen sind Riefen auf der Scheibe.
• Man sollte auch die Motorhaube öffnen und die Bremsflüssigkeit überprüfen. Der Stand der Flüssigkeit sollte zwischen maximal und minimal liegen. Wenn der Bremsflüssigkeitsstand gesunken ist, müssen die Bremsbeläge ausgetauscht werden.

Wie wechselt man die Bremsbeläge aus?

In einer Werkstatt werden die Bremsbeläge innerhalb etwa 20-40 Minuten ausgetauscht. Die Kosten dafür sind je nach Arbeitsaufwand unterschiedlich. Wenn man Erfahrung in der Fahrzeugreparatur hat und über die notwendigen Werkzeuge verfügt, dann kann man den Wechsel selbst durchführen. Dazu sind die folgenden Arbeitsschritte durchzuführen:
• Das Fahrzeug auf eine Hebebühne fahren und dann vor dem Wegrollen sichern.
• Warten, bis der Motor und das Fahrzeug abgekühlt sind.
• Damit man an die Bremsanlage gelangen kann, muss das Rad, auf der Seite wo die Bremsen ausgetauscht werden müssen, entfernt werden. Danach werden die Elemente von der Bremsanlage gelöst und entfernt.
• Jetzt werden die neuen Elemente in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut und das Rad dann wieder montiert.
• Bevor man aktiv an dem Straßenverkehr nach dem Wechseln der Bremsen teilnimmt, sollte man das Bremspedal mehrmals betätigen und eventuell auch eine Probefahrt machen. Man sollte nach dem Wechseln vorne oder hinten auch den Stand von der Bremsflüssigkeit prüfen.

Informationsquellen:

https://www.autoteiledirekt.de/autoersatzteil/bremsbelage.html
https://www.autobild.de/artikel/bremsscheiben-und-bremsbelaege-wechseln-8763801.html