Le Mans: Porsche setzt erste Referenzzeit

294
Porsche war im ersten Training von Le Mans federführend | © Maximilian Graf

Im freien Training zu den 24 Stunden von Le Mans hat Porsche die schnellste Zeit gefahren. Audi und Toyota folgen auf den Positionen, wobei ein Toyota in dem durch eine rote Flagge frühzeitig abgebrochenen Training mit zerstörter Front zur Box zurückkehrte. Teils kräftige Regenschauer machten die Bedingungen für die Teilnehmer schwierig.

Beim ersten Aufeinandertreffen der Kontrahenten in der Rennwoche der 24 Stunden von Le Mans hat Porsche die Oberhand behalten. Der Pole-Setter des vergangenen Jahres Neel Jani fuhr in den Schlussminuten der insgesamt vierstündigen Trainingseinheit eine Rundenzeit von 3:22,011 Minuten und verwies damit die Teamkollegen Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley um eine halbe Sekunde auf die zweite Position.

An dritter Stelle rangierte mit Lucas Di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis der schnellste Audi R18 mit einem Rückstand von knapp einer Sekunde. An vierter und fünfter Stelle fanden sich beide Toyota wieder, wobei Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi vor den Teamkollegen Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima geführt wurden. Der zweite Audi von Marcel Fässler, Benoit Tréluyer und André Lotterer rundete das Aufgebot der Werke im Training ab.

- Anzeige -

Im ersten Training brachte das Wetter von Le Mans einige Änderungen der Bedingungen mit sich. Während die erste Stunde noch im trockenen absolviert wurde, zogen fortan immer wieder teils kräftige Regenschauer über den Circuit de la Sarthe. Zahlreiche Ausrutscher, Dreher und Zwischenfälle zeichneten die dreimalig mit der roten Flagge unterbrochene Session daher. Auch in LMP1-Kategorie kämpften die Teilnehmer teilweise mit einer nicht problemlosen Einheit.

Toyota mit Unfall in den Schlussminuten

Bereits nach etwa einer Stunde strandete Pierre Kaffer im privaten Bykolles-Prototyp auf der langen Hunaudières-Geraden. Sein Fahrzeug hatte Feuer gefangen. Der Schaden schien aber nicht sehr groß zu sein, sodass das Team noch während dem Training verlauten lies, die Reparatur sei bis zum Start des ersten Qualifyings am Mittwochabend abgeschlossen.

Doch in den Schlussminuten kam dann auch Toyota in Bredouille. Stéphane Sarrazin war auf einer schnellen Runde in der Indianapolis-Kurve verunfallt. Der Franzose verlor am Kurvenausgang, vermutlich auf dem Randstein, die Kontrolle über den TS050 genannten Boliden und schlug mit der Front auf der gegenüberliegenden Seite in die Leitplanken ein. Sarrazin schleppte den havarierten Wagen anschließend in der mittlerweile mit der roten Flagge abgebrochenen Session zurück zur Box.

In der LMP2-Kategorie gelang dem Team KCMG die schnellste Umrundung des gut dreizehn Kilometer langen Kurses. Richard Bradley, Matthew Howson und Tsugio Matsuda verwiesen die Konkurrenz von Signatech Alpine und Panis Barthez Competition im Oreca 05-Prototyp mit einer Rundenzeit von 3:39,133 Minuten auf die Plätze zwei und drei.

In der GTE-Pro-Wertung sorgten AF Corse und Risi Competizione für eine Doppelführung des Ferrari 488 GTE. Gianmaria Bruni, James Calado und Alessandro Pier Guidi fuhren im AF-Corse-Ferrari mit 3:53,833 Minuten die schnellste GT-Rundenzeit. An dritter bis fünfter und siebter Stelle klassifizierten sich die brandneuen Ford GT, eingesetzt von Chip Ganassi. Billy Johnson sorgte allerdings auch schon für Kaltverformung an einem Ford. Auch er verunfallte, wie auch Sarrazin im Toyota, in der Indianapoliskurve.

Nicht nur bei den Profis, auch in der GTE-Am-Kategorie führte Ferrari das Feld an. Mit Clearwater Racing, Scuderia Corsa und AF Corse führten drei Ferrari die Zeitentabelle in der langsamsten Kategorie an der Sarthe an. Um 22 Uhr startet heute Abend die erste Qualifyingeinheit, bei der es erstmals um Startpositionen geht. Die Wetterfrösche sagen keine Besserung voraus. Auch heute Abend ist mit Regenschauern und eventuell auch Gewittern zu rechnen. Ob daher eine Zeitenjagd möglich sein wird, bleibt abzuwarten.