Langstrecken-WM: Audi bleibt vermutlich bis zur Saison 2020

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Audi stellt Bedingungen an den ACO | © Maximilian Graf

Augenscheinlich beabsichtigt Audi, sein Programm in der Langstrecken-WM auch nach der Saison 2017 fortzusetzen. Allerdings knüpft das Werksgespann seine Entscheidung an eine Bedingung: eine Besserstellung der Dieseltechnologie. Diese Forderung setzt den ACO ein Stück weit unter Druck.

Höchstwahrscheinlich führt die Audi-Werksmannschaft ihr Engagement in der Langstrecken-WM auch nach der Saison 2017 fort. Obwohl aufgrund der Abgasaffäre verschiedentlich Gerüchte aufkeimten, eine der beiden Volkswagen-Marken müsse ihr Le-Mans-Programm à la longue einstellen, gestattet die Konzernführung offenbar eine Fortsetzung des innerbetrieblichen Zweikampfes mit Porsche.

Allerdings avanciert die Fortsetzung des Audi-Einsatzes gleichsam zum Politikum. Nach Informationen von sport auto knüpft die Marke mit den vier Ringen ihre Bestätigung nämlich an eine Bedingung: eine Besserstellung der Dieseltechnologie. Demnach klage Audi über Gewichtsprobleme, wodurch der Konstrukeur außerstande sei, ein zweites System zur Energierückgewinnung zu vebauen.

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Diese Aufrüstung tut aber not, sobald die Einführung des künftigen LMP1-Reglements zu Saison 2018 den Aufstieg in die Zehn-Megajoule-Klasse ermöglicht. Zumal Audi ohnehin einen Nachteil konstatiert: Wenngleich die Regelmacher den Versuch unternehmen, die Unterschiede hinsichtich der Rekuperationsenergie mittels Zuteilung der Kraftstoffmenge zu kompensieren, verzeichnet das Benzinkonzept nichtdestoweniger einen Vorteil.

Sowohl Porsche als auch Toyota können mit einer Tankfüllung insgesamt vierzehen Runden bei den 24 Stunden von Le Mans fahren, Audi gelingen hingegen nur dreizehn Umläufe auf dem Circuit de la Sarthe. Dies schlägt sich auch auf anderen Rundkursen im Kalender der Langstrecken-WM nieder. Oftmals muss Audi gegenüber den Widersachern einen zusätzlichen Tankstopp absolvieren.

Würde Audi schon vorzeitig die Weiterführung seines Engagements offiziell absegnen, untergrübe diese Bekanntmachung die Verhandlungsposition mit dem ACO. Der Automobilklub steht indessen seinerseits unter Druck, weil dessen Vertrag mit dem FIA-Weltverband die Teilnahme mindestens dreier Werke verlangt. Sofern also Peugeot den Spekulationen um seine Rückkehr nicht ins Dasein verhilft, geriete der ACO in Bredouille.