IMSA: Bentley plant LMP2-Programm in Nordamerika

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Bentley beabsichtigt, ein LMP2-Werksprogramm in der IMSA SportsCar Championship zu stemmen | © Bentley Media

Bentley plant ein werksseitiges Programm in der LMP2-Kategorie der IMSA SportsCar Championship. Bislang hat der Konstrukteur aus dem Vereinigten Königreich sein Vorhaben nur konturiert, testet zum Monatsende aber einen LMP3-Prototyp mit Twin-Turbo-Motor.

Offenbar hat Bentley seine Planungen intensiviert, einen LMP2-Sportwagen zu entwickeln. Nach Informationen von Motorsport.com zieht der Traditionshersteller aus dem Vereinigten Königreich in Erwägung, ein Werksprogramm in der IMSA SportsCar Championship durchzuführen. Den Einstieg beraumt die Chefetage zur Saison 2017 an, wenn die neuen Prototypen-Regularien in Wirkung treten.

Bislang hat Bentley sein Vorhaben nur vage konturiert. Die Entscheidung hinsichtlich des Fahrgestells steht noch zur Debatte. Das überarbeitete Reglement reduziert die Auswahl allerdings auf vier Konstrukteure: Dallara, Oreca, Onroak oder Multimatic. In Vorbereitung auf das LMP2-Engagement hat Bentley indes einen Ginetta-LMP3-Renner mit einem Twin-Turbo-Motor ausgestattet, dessen Ausfahrt Ende des Monats erfolgt.

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Aufgrund der ACO-Richtlinien ist Bentley jedoch außerstande, an der Europäischen Le-Mans-Serie und der Langstrecken-WM teilzunehmen. Denn der nordwestfranzösische Automobilklub hat Gibson als Lieferanten des Einheitsmotors festgelegt. Bentley gedenkt jedoch, seinen Boliden mit einem hauseigenen Aggregat anzutreiben. Da das IMSA-Regularium mehr Freiheiten einräumt, ermöglicht dieses einen Start in Nordamerika.

Schon vergangen Sommer kokettierte Bentley mit der Fertigung eines LMP2-Prototyps für die IMSA SportsCar Championship, wollte allerdings die Finalisierung der künftigen Regeln abwarten. Die LMP1-Klasse stelle aufgrund der immensen Kosten keine Alternative dar. Darüber hinaus zog Bentley in Erwägung, eine GTLM-Variante des Continental-Modells zu bauen. Jener Vorschlag scheint somit ad acta gelegt.

Zuletzt engagierte sich Bentley im Jahr 2003 werksseitig im Motorsport, als der Konstrukteur aus Großbritannien mit dem Speed-8-Gefährt die 24 Stunden von Le Mans gewann. Am Lenkrad rotierten Rekordsieger Tom Kristensen, Guy Smith und Rinaldo Capello. Derzeit richtet Bentley den Fokus auf seine Aktivitäten im GT-Sport. Für den Einsatz im ADAC GT Masters leistet zukünftig Abt Sportsline Unterstützung.