Langstrecken-WM: Porsche entwickelt bereits GTE-Nachfolgermodell

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Porsche hat bereits begonnen, einen Nachfolger des Modells 911 RSR zu entwickeln. Erste Probefahrten unternimmt der Konstrukteur aus Weissach voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres, das Debüt erfolgt in der Saison 2017. Der Fokus der Arbeitet liegt auf der Überarbeitung der Karosserie.

Obwohl die Fortsetzung des GTE-Pro-Werksengagements in der Langstrecken-WM derzeit zur Diskussion steht, forciert Porsche bereits die Entwicklung des Nachfolgermodells. „Es muss bis 2017 fertiggestellt sein“, erklärt Motorsportchef Doktor Frank-Steffen Walliser gegenüber Sportscar365, wonach der Stuttgarter Konstrukteur einen komplett neuen Neunelfer entwickelt. „Deshalb arbeiten wir im Höllentempo.“

Bereits seit sechs Monaten widmet sich Porsche der Konstruktion der nächsten GTE-Generation. In den Fokus der Entwicklung rücke demgemäß die grundlegende Überarbeitung der Karosserie, die Antriebsfrage kommentierte Walliser dagegen nicht. „Man muss sein Konzept stets mit der FIA diskutieren, um Rückmeldung zu erhalten und zu überprüfen, ob es passt“, äußert sich Walliser kryptisch zur Alternative des Turbomotors.

Auch der Frage hinsichtlich der Positionierung des Triebwerks weicht der Motorsportchef der GT-Abteilung aus. „Hinsichtlich neuer und innovativer Ideen benötigen wir Rückmeldung, ob es homologiert werden kann oder nicht“, erläutert Walliser die Vorgehensweise. „Das ist der Prozess.“ Gerüchten zufolge habe Porsche schon bei der aktuellen Fahrzeuggeneration in Betracht gezogen, einen Mittelmotor zu verwenden, entschied sich aber letztendlich dagegen.

Erste Probefahrten mit dem neuen Neunelfer unternimmt Porsche voraussichtlich im Sommer des nächsten Jahres. Unter Wettbewerbsbedingungen führt der Traditionshersteller allerdings noch keinen Test durch. „Da eine Nennung zur Saisonhalbzeit nicht möglich ist, planen wir für 2017“, fügt Walliser hinzu. „Wir haben hohe Erwartungen an den 911. Es ist unser Schlüsselsportwagen, und er steht für die Marke Porsche.“

Eine Bestätigung erfolgte bis dato nicht, aber der Plan beinhaltet offenbar ein Programm in der Langstrecken-WM und der IMSA SportsCar Championship. Daher drängt sich Frage auf, wer künftig die Einsätze stemmt. Schließlich stellt Manthey-Racing sein GTE-Programm höchstwahrscheinlich ein, Proton Competition verzichtet auf einen GTE-Pro-Aufstieg. Eine weiterer Kandidat: die Mannschaft von Core Autosport, welche bislang nur die US-Einsätze leitete.