Shanghai: Porsche erstreitet die erste Startreihe

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Mit der ersten Startreihe beim Langstrecken-WM-Rennen in Shanghai kommt Porsche dem vorzeitigen Gewinn der Markenweltmeisterschaft einen großen Schritt näher. Audi war dagegen weiterhin chancenlos. In den beiden GT-Klassen gingen die Polepositionen an Ferrari und Aston Martin respektive.

Brendon Hartley und Mark Webber haben für Porsche die siebente Poleposition in Folge erzielt. Die gemeinsam mit Timo Bernhard meisterschaftsführenden kamen auf eine Durchschnittszeit von 1:42,719 Minuten. Die Teamkollegen Romain Dumas und Marc Lieb waren mit ihrer Durchschnittszeit 0,769 Sekunden im Nachteil. Damit stehen für den Stuttgarter Hersteller die Vorzeichen auf vorzeitigen Titelgewinn der Herstellerwertung in Shanghai.

„Das ist vermutlich unsere wichtigste Poleposition dieser Saison“, urteilt daher LMP1-Projektleiter Fritz Enzinger. Brendon Hartley, der die schnellste Runde des Nachmittags setzte, analysiert: „Hier ist es besonders entscheidend, dass der erste Versuch sitzt, denn aufgrund des aggressiven Streckenbelags geben uns die Reifen keine zweite Chance.“

Erzkonkurrent Audi war hingegen einmal mehr nicht in der Lage den Wettbewerbsvorteil der Konzernschwester zu verringern. Die von Joest Racing eingesetzten Hybrid-Diesel teilen sich die zweite Startreihe in der Reihenfolge Startnummer acht vor sieben. Loïc Duval und Lucas di Grassi waren mit ihrer Zeit 1,481 Sekunden langsamer als die Polesitter. In Reihe drei hat sich Toyota eingerichtet.

Dennoch zieht di Grassi Positives aus dem Qualifikationstraining. „Das Auto fühlte sich ausgewogener an und die Traktion war besser als am Vormittag“, so der Brasilianer. LMP-Einsatzleiter Chris Reinke wendet seinen Blick dagegen schon Richtung Rennen: „Uns stehen für den aggressiven Asphalt auf dem Kurs von Shanghai für Qualifying und Rennen acht Reifensätze zur Verfügung.“ In der Vergangenheit erwies sich der Audi durchaus reifenschonender als der Porsche.

In der LMP2-Klasse teilen sich die Titelaspiranten die erste Reihe. Sam Bird und Julien Canal vom G-Drive-Team kamen auf eine Durchschnittszeit von 1:52,763 Minuten. Damit waren sie sechs Zehntelsekunden schneller als das KCMG-Duo Matt Howson und Nick Tandy. Der Oreca 05 aus Hongkong wird eingerahmt von Ligier, auf Rang drei steht der Schwesterwagen von G-Drive Racing.

Die GTE-Pro-Klasse ging an Klassenprimus Ferrari. Das AF-Corse-Team brachte eine Doppelspitze zustande, angeführt von Gianmaria Bruni und Toni Vilander. Hinter dem Aston Martin von Alex MacDowell und Fernando Rees haben sich die Manthey-Porsche einsortiert. „Wir haben gewusst, dass wir uns über eine Runde schwer tun würden“, gibt Richard Lietz zu Protokoll. Allerdings könne man im Rennen konstante Rundenzeiten fahren. In der GTE-Am-Klasse erfochten Paul Dalla Lana und Pedro Lamy für Aston Martin den ersten Startplatz.