G7RS-Projektleiter: „Das ist absolut keine Spaßveranstaltung“

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Am vergangenen Wochenende debütierte der Volkswagen G7RS auf der Nürburgring-Nordschleife. Der dritte VLN-Lauf ermöglichte HTF Motorsport, die Golf-Eigenkonstruktion erstmals unter Rennbedingungen zu testen. „Wir wollen bis zum Ende der Saison eine wettbewerbsfähige Pace hinbekommen“, erklärt Projektleiter Thomas Fulsche.

Der Volkswagen G7RS hat seine Feuertaufe auf der Nürburgring-Nordschleife bestanden. Anlässlich des ADAC-ACAS-Cup erprobte HTF Motorsport die Eigenkonstruktion auf Basis der siebenten Generation des Golf-Kompaktrenners erstmals unter Wettbewerbsbedingungen. Letzten Endes belegten Thomas und Heiko Fulsche beim dritten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft den siebenundfünfzigsten Rang im Gesamtklassement.

Allerdings standen beim Debüt auf dem Eifelaner Traditionskurs keineswegs Ergebnisse im Vordergrund. Stattdessen richtete HTF Motorsport den Fokus zunächst auf die Entwicklung eines standfesten Einsatzfahrzeuges, um langfristig weitere Exemplare an Kunden zu veräußern. „Für uns geht es in dieser Saison vor allem darum, den Wagen richtig ans Fahren zu bekommen“, äußert sich Thomas Fulsche, welcher die Position des Projektleiters innehat.

Entsprechend ambitionierte Ziele formuliert HTF Motorsport für das Programm auf der Nürburgring-Nordschleife. „Wir wollen bis zum Ende der Saison eine wettbewerbsfähige Pace hinbekommen“, betont Fulsche. „Das ist absolut keine Spaßveranstaltung für uns. Der G7RS ist kein Einmal-Projekt.“ Um dem Engagement ins Dasein zu verhelfen, gewährte darüber hinaus das BEK Autohaus GmbH Thüringen finanzielle Unterstützung. 

Fulsche: „Letztlich entscheidet das Popo-Meter“

Der Kooperationspartner stellte vorderhand das Serienfahrzeug zur Verfügung. Auf diese Weise war HTF Motorsport imstande, sowohl den Entwurf und die Konstruktion als auch die Probefahrten eigenständig zu stemmen. Sämtliche Bauteile hat HTF Motorsport in der Werkstatt gefertigt. „Wir haben unsere Erkenntnisse vom Golf 5 mit eingebracht und vertieft“, schildert Fulsche die Vorgehensweise seiner Mannschaft. 

Nichtsdestoweniger verfügte HTF Motorsport nicht über unbegrenzte Mittel. „Letztlich merkt der Fahrer, was gut ist – da entscheidet das Popo-Meter“, fasst Fulsche zusammen. „Wir haben keinen Windkanal zur Verfügung, da ist das die beste Lösung.“ Auch der Optik räumte HTF Motorsport Priorität ein. „Man sagt ja, alles was aerodynamisch perfekt ist, sieht bescheiden aus. Das haben wir versucht zu umgehen“, fügt Fulsche hinzu. 

Sobald HTF Motorsport die Entwicklung mit dem Volkswagen G7RS abgeschlossen hat, wendet sich der Rennstall aus Erfurt auch Kundenprogrammen zu. Der erste Einsatz erfolgt womöglich noch in diesem Jahr. „Wir wollen einen konkurrenzfähigen Rennwagen für die VLN haben, der auch für Kunden interessant ist“, erklärt Fulsche. „Eine Bestellung haben wir bereits erhalten. Der Wagen wird wohl Ende September fertig sein.“