Saison 2016: Startet die Langstrecken-WM in Indianapolis?

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ACO und FIA wollen ihr Engagement in Nordamerika ausweiten. Daher planen die Veranstalter der Langstrecken-WM einen Lauf in Montreal oder Mexiko-Stadt. Eine weitere Alternative: ein Gastspiel auf dem Motor Speedway in Indianapolis. Derzeit diskutieren die Verantwortlichen die Möglichkeiten.

Die Organisatoren der Langstrecken-WM hegen die Absicht, ihre Präsenz in Nordamerika auszuweiten. Daher sind ACO und FIA auf die Idee verfallen, einen Wertungslauf in der kanadischen Metropole Montreal oder in Mexiko-Stadt zu veranstalten. Eine weitere Alternative, welche die Verantwortlichen in Le Mans und Paris diskutieren: ein Gastspiel auf dem Indianapolis Motor Speedway.

Im Sommer traf sich bereits eine Abordnung, um mit den Betreibern des Traditionskurses im US-Bundesstaat Indiana ein mögliches Konzept zu erörtern. Gegenüber „Racer“ nannte Präsident Doug Boles einige Eckdaten. „Sportwagen sind etwas, worauf wir einen ernsthaften Blick werfen“, kehrt Boles hervor. „Wir würden es begrüßen, wieder ein Sportwagen-Rennen auf dem Speedway auszutragen.“

Allerdings sei die Intention, eine eigenständig Veranstaltung zu organisieren. Deshalb komme es nicht in Frage, die USCC-Meisterschaft in das Nascar-Rahmenprogramm aufzunehmen. „Es müsste eine eigenständige Veranstaltung sein“, erklärt Boles. „Aber nachdem die Grand-Am-Serie 2012 und 2013 hier erstmals gastierte, die dieses Jahr zwar in eine IMSA-Serie verwandelt wurde, würde dies als Teil eines Nascar-Wochenendes stattfinden.“

Boles: „Wollen in Indianapolis ein komplettes Wochenende eigens für Sportwagen“

Stattdessen solle die Aufmerksam an solch einem Wochenende ausschließlich der Sportwagen-Sparte gelten. „Allerdings wäre es nicht fair für die Teilnehmer anzureisen, um ihre Veranstaltung im Wesentlichen auf anderthalb Tage zu komprimieren – mit dem Rennen am Freitag“, fügt Boles seinen Ausführungen hinzu. „Wir wollen in Indianapolis wirklich ein komplettes Wochenende eigens für Sportwagen veranstalten.“

Folglich stelle die Langstrecken-WM eine Option dar. „Wir haben unsere Planungen noch nicht präzisiert“, gesteht Boles, der sich allerdings eine Veranstaltung ähnlich dem Lone Star Le Mans auf dem Circuit of The Americas in Austin vorstellen könnte. „Wir würden sowohl die Langstrecken-WM als auch die IMSA – oder auch beide – willkommen heißen. Und wir wollen diese definitiv in der Saison 2016 tun, falls wir es realisieren können.“

Der Grund für den konkreten Zeitplan sei wiederum ein bevorstehendes Jubiläum auf dem Indianapolis Motor Speedway. „Denn wir feiern das hundertjährige Bestehen der Indianapolis 500“, erläutert Boles. „Und mit solch einer Geschichte und angesichts der Innovationen rund um die Strecke würden hochtechnologische Sportwagen perfekt zu alldem passen, worauf wir Jahr für Jahr hinarbeiten.“

Weitere Argumente für ein Rennen auf in Indianapolis: Die Nissan-Werksmannschaft hat sich anlässlich der Entwicklung seines LMP1-Prototyps unweit der Rennstrecke niedergelassen. Ford bereitet wiederum seinen GTE-Einstieg bei Chip Ganassi Racing vor. Und auch die Corvette-Abteilung sitzt in unmittelbarer Nähe zu dem Motor Speedway.