Andreas Seidl: „Nico Hülkenberg fährt nicht des Geldes wegen“

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Porsche-Teamchef Andreas Seidl lobt Nico Hülkenbergs generelle Attitüde. Seine Initiative habe letzten Endes die Entscheidung begünstigt, den Formel-1-Fahrer für die 24 Stunden von Le Mans zu verpflichten. Die Vorbereitungen auf den Einsatz an der Sarthe beginnen bereits in diesem Monat.

Nach der offiziellen Bekanntmachung vergangene Woche äußert sich Porsche nun zu den Hintergründen, die zur Übereinkunft mit Nico Hülkenberg hinsichtlich einer Le-Mans-Teilnahme führten. Gegenüber „Autosport.com“ kehrt Teamchef Andreas Seidl daher hervor, der Formel-1-Fahrer habe seinerseits den Kontakt hergestellt. Diese Initiative habe die Entscheidung der Werksmannschaft aus Stuttgart-Zuffenhausen letzten Endes begünstigt. 

Darüber hinaus widme Hülkenberg der Langstrecken-WM und dem Langstreckrennen in Le Mans generell Aufmerksamkeit, was Porsche dementsprechend positiv aufgefasst habe. „Nico zeigte uns gegenüber Interesse an Le Mans, was wir als gutes Zeichen gedeutet haben“, betont Seidl. „Er fährt nicht des Geldes wegen, sondern weil er es wirklich will und an der Langstrecken-WM interessiert ist. Uns gefällt diese Mentalität.“

Um Hülkenberg auf den Start beim 24-Stunden-Rennen im Département Sarthe adäquat vorzubereiten, hat das Weissacher Gespann ein spezielles Programm konzipiert, welches wiederum auf den Erfahrungen mit Werkspilot Mark Webber basiert. „Er vertritt die richtige Auffassung und ist sich bewusst, dass ein Wechsel in die Langstrecken-WM während der F1-Saison ein große Herausforderung darstellt“, fügt Seidl hinzu.

Ferner unternimmt Hülkenberg noch in diesem Jahr eine erste Probefahrt mit dem 919-Hybrid-Sportwagen. Angesichts der erforderlichen Instruktionen für das Endurance-Engagement hat Porsche drei verschiedene Strecken gemietet, um Tests zu absolvieren. Zudem nehmen auch Frédéric Makowiecki und Michael Christensen an dieser Übungseinheit teil, um neuerlich ihre Fertigkeiten unter Beweis zu stellen.

Eine definitive Auskunft über die Besatzung des dritten Einsatzfahrzeuges für Le Mans wolle Porsche gegenwärtig noch nicht geben. Einzig Hülkenberg ist bis dato gesetzt. Allerdings bekräftigte Rennstall-Leiter Seidl, Porsche wolle vorwiegend Athleten aus den eigenen Reihen rekrutieren – obgleich der süddeutsche Hersteller externe Anwärter im weiteren Auswahlverfahren ebenfalls in Betracht zieht.