Langstrecken-WM: Harry Tincknell testet Audi-R18-Prototyp

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Die Audi-Werkstruppe hat Harry Tincknell eine Probefahrt mit dem R18-Prototyp ermöglicht. Der LMP2-Stammfahrer von Jota Sport testete den Hybridsportwagen auf dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano. „Das Fahrzeug fühlte sich während der ersten zwei Runden an wie ein Raumschiff“, berichtet der Brite.

Harry Tincknell hat gemeinsam mit der Audi-Werksmannschaft eine Prüffahrt in Misano unternommen. Der Ingolstädter Konstrukteur ermöglichte dem ELMS-Titelaspiranten, auf dem World Circuit Marco Simoncelli den R18-Prototyp zu testen. „Ein Traum wurde Realität“, resümiert der Brite seinen Probeeinsatz in einem Presseschreiben. „Und es sind solche Tage, wie ich ihn in Misano erlebt habe, wofür ich während meiner Laufbahn arbeite.“

Welche Absichten Audi mit dieser Einstellfahrt in Italien hegte, kommunizierte die Marke mit den vier Ringen nicht. Aber Joest Racing unterhält bereits seit geraumer Zeit Beziehungen zum Zytek-Rennstall Jota Sport, bei dem Tincknell unter Vertrag steht. Dieser zeigte sich sichtlich beeindruckt. „Die erste Erfahrung, aufs Gaspedal zu treten, war unglaublich“, rapportierte Tincknell. „Die Kraft war mit nichts vergleichbar, was ich zuvor erlebt habe.“

Tincknell zieht gar einen unkonventionellen Vergleich. „Das Fahrzeug fühlte sich während der ersten zwei Runden an wie ein Raumschiff – enormer Anpressdruck und ultraeffiziente Bremsen“, charakterisiert Tincknell den Hybridsportwagen. „Wenn Du ein Dieselfahrzeug zum ersten Mal fährst, merkst du eine Sache umgehend: wie leise es ist. In den Bremszonen hörst Du den Hybridantrieb hart arbeiten, um Energie für die nächste Gerade zurückzugewinnen.“

Obwohl Audi sich zu einer künftigen Verpflichtung nicht äußert, deklariert Tincknell die LMP1-Kategorie als langfristiges Ziel. „Es ist ein gigantischer Schritt in puncto Geschwindigkeit, aber in manchen Bereichen verhält sich das LMP2-Fahrzeug ähnlich – in langsamen Kurven zum Beispiel“, erklärt Tincknell. „Daher denke ich, dass ich in der perfekten Lage zum Lernen bin, sodass mir eines Tages hoffentlich der Schritt in die Königsklasse der Sportwagen gelingt.“