GTE-Pro in Austin: Erster Saisonsieg für Aston Martin

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In Austin hat Aston Martin seinen ersten GTE-Pro-Klassensieg in der diesjährigen WM-Saison errungen. Nach der Rotunterbrechung bezwangen Stefan Mücke und Darren Turner auf abtrocknendem Asphalt die Porsche-Konkurrenten. In der Tabelle verteidigt wiederum Ferrari seine Spitzenposition.

Im Dreikampf mit Ferrari und Porsche hat Aston Martin auf dem Circuit of The Americas den ersten Saisonerfolg für sich reklamiert. Ordnete sich das Prodrive-Gespann in der Hierarchie der Hersteller bislang unter, erstritten Stefan Mücke und Darren Turner beim Sechs-Stunden-Rennen von Austin den GTE-Pro-Klassensieg. In der Tabellen behaupten die Konkurrenten aus Maranello und Stuttgart-Zuffenhausen allerdings weiterhin ihre Führungsrolle.

Nichtsdestoweniger: Rang Aston Martin bei den bisherigen Stationen der Langstrecken-WM zuweilen um den Anschluss, setzte der Traditionshersteller aus dem Vereinigten Königreich am vergangenen Wochenende wiederholt Akzente. „Ich bin absolut happy über den ersten Saisonsieg. Das war ein sehr interessantes Rennen“, resümiert Mücke den vierten Wertungslauf in der texanischen Hauptstadt.

Bereits beim zu Beginn verwandelte Mücke den zweiten Startplatz in die Spitzenposition, womit der AMR-Werksfahrer die Ferrari-Widersacher Gianmaria Bruni und Toni Vilander vorläufig niederrangen. „Beim ersten Boxenstopp haben wir beim Nachtanken etwas Zeit verloren, doch Darren ist vom zweiten Platz wieder an die Spitze gefahren“, beschreibt Mücke die Konstellation, ehe die Rennleitung den Wettbewerb wegen sintflutartiger Regenfälle vorübergehend mit der roten Flagge unterbrach.

Porsche brilliert auf nassem Asphalt

Auf nassem Asphalt manövrierte sich wiederum Porsche in Front. „Nach dem Restart hinter dem Safety-Car war es noch nass auf der Piste, wobei wir zunächst bis etwas nach der Halbzeit des Rennens auf Rang drei zurückfielen“, erklärt der Mücke. Anschließend fiel jedoch das Neunelfer-Doppel Jörg Bergmeister und Nick Tandy einem Elektronikproblem anheim. Daher gelangten die Stallgefährten Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet an die vorderste Stelle des Klassements. 

Allerdings war Aston-Martin-Spezialist Turner auf abtrocknender Strecke imstande, seine Manthey-Racing-Kontrahenten im direkten Zweikampf zu bezwingen. „Auf der immer trockener werdenden Strecke konnte ich wieder heranfahren – knapp eine Stunde vor Schluss war Darren wieder vorn“, berichtet Mücke. Somit errang Aston Martin Racing seine erste GTE-Pro-Trophäe in der diesjährigen Saison, wohingegen Porsche sich um zehn Sekunden geschlagen geben musste.

Das AF-Corse-Ensemble Bruni und Vilander komplettierte derweil das Podium und verteidigte somit für Ferrari die Tabellenführung in der Konstrukteurwertung – mit 157 Punkten. Der Rückstand von Porsche: vier Zähler. Aston Martin reduzierte den Rückstand dank des Laufsieges wiederum auf 37 Punkte. „Der Erfolg war wichtig nach der Enttäuschung beim dritten WEC-Saisonlauf bei den 24 Stunden von Le Mans“, fügt Mücke hinzu.

Corvette belegt letzten Platz beim WM-Gastauftritt

Obwohl Porsche bereits nach dem Siegerpokal griff, gibt sich die Delegation aus Weissach dennoch mit der Silbermedaille zufrieden. „Wenn man sich die enorme Wettbewerbsdichte in den GT-Klassen anschaut, müssen wir uns mit solchen Ergebnissen nicht verstecken“, meint Motorsportchef Hartmut Kristen. „Ein Lob an die Fahrer, die an diesem Wochenende unter schwierigsten Bedingungen zwei Rennen gefahren sind.“ 

Nach dem außerplanmäßigen Boxenstopp aufgrund der Ungereimtheiten an der Elektrik rettete das Porsche-Duo Bergmeister und Tandy, der an diesem Wochenende den verletzten Stammfahrer Richard Lietz vertrat, letzten Endes noch den vierten Rang in der GTE-Pro-Kategorie. Auf dem fünften Platz sortierte sich wiederum die zweite Ferrari-Besatzung von AF Corse ein – Davide Rigon und James Calado.

Als Sechste erblickten die Aston-Martin-Athleten Fernando Rees, Darryl O’Young und Alex MacDowall das schwarz-weiß karierte Tuch. Die Gaststarter von Corvette Racing mussten dagegen mit dem letzten Rang vorliebnehmen: Tommy Milner und die Jordan-Brüder Jordan und Ricky beendeten das Nachtrennen auf dem Circuit of The Americas in Austin demgemäß an siebenter Stelle.

Auch in der GT-Fahrerwertung verharren die Ferrari-Piloten Bruni und Vilander mit 106 Punkten ihre Führungsposition. Damit verzeichnen die Porsche-Rivalen Makowiecki und Marco Holzer einen Rückstand von 25 respektive 43 Punkten. Letzterer hat allerdings angekündigt, sich vorzeitig aus der Langstrecken-WM zurückzuziehen, um den Fokus auf seine Aktivitäten als Test- und Entwicklungsfahrer bei Porsche zu richten.