SCC in Dijon: Thorsten Rüffer erringt dritten Doppelsieg

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Thorsten Rüffer dominierte die SCC-Begegnung in Dijon-Prenois. Der Norma-Fahrer gewann sowohl den ersten als auch den zweiten Durchgang in Burgund. Sein ärgster Widersacher: Markenkollege Siegmar Pfeiffer. PRC-Mitstreiter Andreas Fiedler belegte beide Male den Bronzerang.

Beim sechsten Lauf der AvD Sports Car Challenge in Djon feierte Thorsten Rüffer (Norma-M20F-Honda) zwei Gesamtsiege. Ärgster Widersacher war Siegmar Pfeifer (Norma-M20FC-BMW), der zweimal als Gesamtzweiter auf das Podest klettern durfte. Dritter wurde in beiden Rennen Andreas Fiedler (PRC WPR60 Turbo), während die Division-2-Siege an Roman Hoffmann (Ligier-JS51-Honda) und Yannick Mettler (Wolf-GB08-Honda) gingen.

Es bleibt dabei. Wenn Rüffer in diesem Jahr in der AvD Sports Car Challenge an den Start geht, dann gewinnt er auch. In Dijon-Prenois schnappte sich der Norma-Pilot seine Saisonsiege fünf und sechs. Bereits in den beiden Quaifikationen hatte der Meister von 2011 die Nase vorne. Zumindest Pfeifer erwies sich einmal mehr als der stark zu erwartende Gegner im Kampf um den Gesamtsieg.

Im ersten Gefecht blieb Pfeifer lange dran und konterte Rüffers Rundenzeiten jedes Mal mit einer neuen eigenen Bestzeit. Doch Rüffer ließ sich davon nicht beirren und legte seinerseits eine neue Rundenbestzeit vor. Als sich bei Pfeifer an der Front der Splitter löste, musste dieser aufgrund der starken Vibrationen Tempo herausnehmen, sodass sich Rüffer an der Spitze nach und nach absetzen konnte.

Pfeifer: „Musste vom Gas und Tempo rausnehmen“

Am Ende hatte sich der Vorsprung auf Platz zwei auf 6,619 Sekunden vergrößert. „Ich hatte nicht damit gerechnet beim Start gegen die beiden leistungsstärkeren Fahrzeuge unmittelbar vorne zu bleiben. Aber ich konnte mich in der Mitte durchsetzen und die Führung verteidigen, konnte mich aber von Siggi Pfeifer nicht absetzen. Obwohl ich dann beim Schalten Probleme bekam, konnte ich meine Führung doch sicher ins Ziel bringen“, so Rüffer. 

Derweil schränkt die Beschädigung der Frontpartie die Sicht von Mitstreiter Pfeifer ein. „Gegen Mitte des Rennens ist am Auto vorne der Splitter losgegangen. Ab Tempo 250 fängt es dann an zu vibrieren, dass du nichts mehr siehst. Da musste ich dann immer vom Gas und Tempo rausnehmen“, erklärte Pfeifer, warum er den Anschluss an den Führenden verloren hatte.

Das zweite Rennen stand dann unter ganz anderen Vorzeichen. Diesmal schlüpfte Rüffer in die Rolle des Jägers, nachdem sich Pfeifer gleich in der ersten Runde an die Spitze gesetzt hatte. Dahinter ließ Rüffer allerdings nicht locker. Als erneut Probleme mit der Frontpartie des Norma-BMW auftraten, nutzte Rüffer die Gunst der Stunde und ging vorbei. „Es hat mir viel Spaß gemacht, Runde für Runde hinter dem Führenden her zu hetzen, rapportiert Rüffer.

Andreas Fiedler manövriert sich auf Meisterschaftskurs

Die entscheidende Szene? „Die einzige Chance, wo es ging, war hinten die zweite Gang rechts berghoch. Hier hat es beim zweiten Versuch dann geklappt“, schilderte der Gesamtsieger das entscheidende Manöver. „Im zweiten Rennen konnte ich den Start gewinnen und vorne bleiben. Dann fing die Haube wieder an zu vibrieren. Von da an habe ich meinen Platz einfach versucht zu verwalten“, beschreibt Pfeifer seine Sicht der Dinge. 

So richtig glücklich wurde Andreas Fiedler in der Vergangenheit mit dem Kurs von Dijon-Prenois nicht. Diesmal reichte es immerhin zweimal souverän zum dritten Gesamtrang. Nur noch zwei Pünktchen fehlen dem PRC-Piloten nun zum Titelgewinn in der Division 1. „Wir sind mit dem Ergebnis eigentlich zufrieden. Mein Plan war, einmal Zweiter und einmal Dritter zu werden. Das ist nicht ganz aufgegangen. Dijon bringt mir einfach kein Glück. Für die Meisterschaft war es aber gut und die Punkte nehme ich nach Hockenheim mit. Jetzt heißt es einfach beim Finale gut durch zu kommen und die noch fehlenden Punkte einzufahren“, blickte Andreas Fiedler auf das bevorstehende Saisonfinale voraus.

Hoffmann und Mettler siegen in der Division 2

Für Roman Hoffmann (Ligier-JS51-Honda) hätte das Comeback im Renncockpit bis wenige Runden vor Schluss des zweiten Durchgangs eigentlich nicht besser laufen können. Zu diesem Zeitpunkt fuhr der Österreicher seinem zweiten Sieg in der Division 2 entgegen, als plötzlich ein Radbolzen brach und sich der Ligier ins Kiesbett verabschiedete. Davor hatte sich der Ligier-Pilot eigentlich schon deutlich von Yannick Mettler (Wolf GB08 Honda) absetzen können. 

Im ersten Rennen war es da schon weitaus enger gewesen. Die beiden Zwei-Liter-Sportwagen lieferten sich ein heißes Duell, bei dem sich Hoffmann bis zur elften Runde an der Spitze hielt. Dann ging Mettler vorbei. Doch in der letzten Runde schnappte sich Hoffmann wieder die Führung und siegte in einem Foto-Finish.

Mit gerade einmal einer Hundertstelsekunde Abstand gab es den engsten Zieleinlauf in dieser Saison. „Mit dem Ligier zu gewinnen, der ja nicht mehr der neueste ist, freut mich umso mehr. Der Sieg war am Schluss verdammt eng. Es war ein harter Kampf. Ich bin heute erst wieder ein Rennen gefahren, das erste Mal auch in Dijon“, so der Sieger des ersten Durchgangs.

Durch den Ausfall von Hoffmann erbte Yannick Mettler den Sieg. Der letztjährige Formel-3-Pilot zeigte sich mit seinem Ergebnis zufrieden: „Es war mein erstes Rennen in einem Sportwagen und es war eine sehr lehrreiche Erfahrung. Leider war bei mir der Transponder hinten am Fahrzeug, bei meinem Gegner vorne. Rennen zwei ging schon deutlich besser von der Pace her. Trotz der Reifenprobleme konnte ich die Division2 gewinnen. Somit bin ich mit dem Wochenende und dem ersten Start in einem Sportwagen sehr zufrieden“, berichtet Mettler.

Anja Jouhsen verbucht guten Titelchancen

Da Flavio Mathys in Dijon nicht antrat, hätte Anja Jouhsen einen großen Schritt in Richtung Titelgewinn machen können. Doch im ersten Rennen zwangen technische Probleme zur Aufgabe in der Box. Im zweiten Durchlauf reichte es für die Tatuus-Pilotin dann immerhin zu Rang zwei, wobei sich Jouhsen gegen Robert Schönau im Wolf GB08 durchsetzen konnte 

„Es war im zweiten Rennen ein schöner Kampf mit Robert Schönau und jeder Zeit sehr fair. Das Rennen war perfekt und nach dem Ausfall heute Morgen eine Entschädigung für mich. Ich bin mit dem zweiten Platz natürlich sehr zufrieden, denn Punkte sammeln ist natürlich das A und O vor dem Finale“, meinte Jouhsen

In etwas mehr als einem Monat steigt dann das Finale der AvD Sports Car Challenge auf dem Hockenheimring. Dann wird sich endgültig entscheiden, welche Piloten die Titel in den beiden Divisionen mit nach Hause nehmen werden.

Erschienen auf Auto-Rennsport.de.