McLaren: Die leidenschaftlichen Bentley-Jäger

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Fünf McLaren MP4-12C werden in diesem Jahr bei den 24 Stunden von Spa in die Startaufstellung rollen. Angeführt werden sie von ART Grand Prix, die während der laufenden BES-Saison erster Widersacher von Bentley sind. Daneben kehrt Von Ryan Racing zurück.

Lediglich fünf McLaren-Sportwagen können die Fans beim 24-Stunden-Rennen von Spa in diesem Jahr bestaunen. Nachdem Hexis Racing nach der vergangenen Saison den Rennbetrieb eingestellt hat mussten die Landsleute bei ART Grand Prix die Speerspitze übernehmen. Daher hat das aus dem Formelsport stammende Team zwei Autos im Pro-Cup für die gesamte Saison gemeldet.

Schon beim Auftakt in Monza zeigten Grégoire Demoustier, Álvaro Parente und Alexandre Prémat, dass dies die richtige Entscheidung war. Von der Poleposition fuhren sie zum Sieg nach drei Stunden. Beim zweiten Lauf verpassten die Teamkollegen Andy Soucek, Kévin Estre und Kevin Korjus den nächsten Erfolg nur um gut eine Sekunde.

Für den dritten Lauf baute die französische Truppe ihren Fahrerkader noch einmal leicht um. Prémat machte Platz für Nicolas Lapierre, der es direkt mit der Poleposition beim Heimspiel in Paul Ricard dankte. Allerdings mussten sich er und seine Fahrerpartner wieder knapp gegen Bentley geschlagen geben.

ART GP zielt auf den Gesamtsieg

Damit reist ART als einzige Mannschaft in Spa an, die dem Luxus-Überflieger aus Großbritannien Paroli bieten konnte. Unterstützung erhalten sie in der Profi-Klasse von Von Ryan Racing, die damit ins Renngeschehen zurückkehren. Den Anfang der Saison musste Teamchef Dave Ryan wegen fehlender finanzieller Mittel auslassen. Als Fahrer wurden bisher V8-Supercars-Star Shane van Gisbergen sowie Rob Bell benannt.

Der entscheidende Vorteil beim längsten Rennen des BES-Kalenders für die McLaren-Teams gegenüber der Bentley-Boys ist, dass sie bereits Erfahrung über diese Distanz haben. Gleichzeitig ist dies aber auch ihr Nachteil – über 24 Stunden ist der MP4-12C nicht das zuverlässigste Auto. Im vergangenen Jahr erreichte Gulf Racing auf Platz 14 als Bestplatzierter das Ziel. Auch beim diesjährigen Eifel-Klassiker stürmte Dörr Motorsport anfangs davon, doch musste sich der Technik geschlagen geben.

Dritter im Bunde ist die Boutsen-Ginion-Mannschaft. Diese hat zwei Autos in der Pro-Am-Klasse genannt und dürfte damit im Kampf um den Gesamtsieg eher ausscheiden – aber der Klassensieg ist durchaus in greifbarer Nähe. Angeführt wird das Aufgebot vom ehemaligen LMP2-Klassensieger in Le Mans, Karim Ojjeh. Ihm zur Seite stehen Olivier Grotz, Frédéric Vervisch sowie Giorgio Pantano. Den zweiten Wagen teilen sich die Libanesen Shahan Sarkissian und Alex Demirdjan mit Chris van der Drift.