Audi: „Kann für uns nur ein Ziel geben: den Sieg“

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Nach der Niederlage im zurückliegenden Jahr sinnt Audi am Fuße der Nürburg auf Revanche. „Es kann in diesem Jahr für das 24-Stunden-Rennen nur ein Ziel geben: den Sieg“, gibt Kundensportleiter Romolo Liebchen kund. Daher delegiert der Ingolstädter Hersteller fünf Rennställe in die Eifel.

Binnen einer Woche hat Audi zwei Herkulesaufgaben zu bewältigen. Nur sechs Tage nach der Zielankunft und dem Triumph in Le Mans tritt der Ingolstädter Konstrukteur beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an. Die Ambition: Angesichts der misslungenen Titelverteidigung im vergangenen Jahr trachtet Audi wieder nach Erfolg. „Es kann in diesem Jahr für das 24-Stunden-Rennen nur ein Ziel geben: den Sieg“, kündigt Kundensportleiter Romolo Liebchen an.

Um dieses ambitionierte Ziel zu realisieren, entsendet Audi fünf Delegationen in die Vulkaneifel: Phoenix Racing, C. Abt Racing, die Audi Race Experience, das W Racing Team und Twin Busch Motorsport. „Neben zwei werkseitig unterstützten Audi R8 LMS ultra im Team Phoenix Racing, die mit absoluten Topfahrern besetzt sind, sind sechs weitere sehr starke Kundenautos am Start, die ebenfalls für Spitzenplatzierungen gut sind“, erklärt Liebchen.

Zweifelsohne hat Phoenix Racing zwei konkurrenzfähige Besatzungen rekrutiert, welche mit den Werksmannschaften von BMW, Mercedes-Benz sowie den weiteren Favoriten um den Gesamtsieg wetteifern können. Ein Quartett formiert sich aus Marc Basseng, Marcel Fässler, Frank Stippler und Laurens Vanthoor; die zweite Truppe fügt sich wiederum aus Christopher Haase, Christian Mamerow, René Rast und Markus Winkelhock zusammen.

Le Mans und Nürburgring: Doppelbelastung für Marcel Fässler

Somit bürdet sich Fässler als einziger Pilot aus dem Audi-Kader die Doppelbelastung auf, sowohl den Marathon an der Sarthe als auch am Fuße der Nürburg zu bestreiten. „Zwei 24-Stunden-Rennen innerhalb einer Woche sind ein Mammutprogramm“, meint der Schweizer. „Nach dem Rennen in Le Mans fliege ich schnell nach Hause, um mich zu regenerieren, damit ich zum Start am Nürburgring wieder hundert Prozent meiner Kräfte zur Verfügung habe.“

Während des bisherigen Saisonverlaufes der VLN-Langstreckenmeisterschaft trug sich Phoenix Racing bereits neben Frikadelli Racing, Marc VDS Racing und Black Falcon in die Siegerlisten ein. Ergo hievte sich die Marke mit den vier Ringen bereits in den Kreis der Favoriten. „Unser Ziel wird der Sieg sein“, kehrt Fässler hervor. „Mir fehlt ein Triumph beim 24-Stunden-Rennen Nürburgring noch im Lebenslauf, mit Rang drei kam ich ihm 2011 ziemlich nahe.“

Seine Stallgefährten betonen ebenfalls die Anwartschaft auf den Gesamtsieg. „Dies ist mein fünfter Start beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, daher kenne ich die Strecke inzwischen sehr gut“, erklärt Winkelhock. „Ebenfalls positiv: Mit Christopher Haase, Christian Mamerow und René Rast habe ich drei erfahrene und schnelle Teamkollegen, und mit Phoenix Racing steht ein starkes Team hinter uns. Unser Ziel ist wieder der Gesamtsieg.“

Nicki Thiim: „Ich weiß, wie schwer dieses Rennen zu gewinnen ist“

Darüber hinaus hat einer der Titelverteidiger die Seiten gewechselt. Nach seinem Triumph mit Black Falcon und Mercedes-Benz im vergangenen Jahr startet Nicki Thiim am kommenden Wochenende für C. Abt Racing. Seine Kollegen: Alexander Müller, Marco Seefried und Richard Westbrook. „Als Vorjahressieger zum 24-Stunden-Rennen zu kommen, erhöht den Druck auf mich nicht“, räumt der Däne ein. „Aber ich weiß, wie schwer dieses Rennen zu gewinnen ist.“

Christer Jöns, Niclas Kentenich, Christopher Mies und Dominik Schwager steuern indes das Schwesterfahrzeug. Derweil hat sich das belgische W Racing Team mit DTM-Fahrer Nico Müller sowie Sportwagen-Connaisseur Stéphane Ortelli verstärkt, die sich das Lenkrad mit Stammfahrer Edward Sandström und LMP2-Pilot Roman Russinow teilen. „Da Stéphane und ich nur wenig Nordschleifen-Erfahrung haben, sehe ich uns nicht in der Favoritenrolle“, meint Müller. „Doch wenn alles gut läuft, haben wir gute Außenseiterchancen.“

Twin Busch Motorsport bereitet wiederum seinen zweiten Einsatz beim 24-Stund-Rennen auf dem Nürburgring vor – am Volant: die Zwillinge Marc und Dennis Busch selbst sowie Stefan Landmann und Manuel Lauck. Nachdem der Familienrennstall bereits in der VLN wiederholt Akzente setzte, ist ein Achtungserfolg nicht auszuschließen. „Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr ohne Zwischenfälle durchfahren können, dann wäre am Ende eine Top-Ten-Platzierung unser Ziel“, urteil Dennis Busch. 

Das Aufgebot des Ingolstädter Konstrukteurs komplettiert die Audi Race Experience. Für mediale Aufmerksamkeit sorgt zudem Base-Jumper Felix Baumgartner, dessen Einsatz Pierre Kaffer, Marco Werner und Frank Biela sekundieren. Den zweiten Sportwagen pilotieren Dominique Bastien, Christian Bollrath, Christiaan Frankenhout und Rahel Frey. „Ich möchte den Kunden die Faszination Audi vermitteln und sie bei diesem Rennen begleiten“, erläutert Frey ihre Aufgabe in den nächsten Tagen beim Race-Experience-Kundenprojekt.

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