Langstrecken-WM: ACO plant Angleichung von GTE und GT3

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Um auch in Zukunft über ein solides Reglement in der GT-Kategorie zu verfügen, haben FIA und ACO vergangene Woche über das Regelbuch für die kommenden Jahre debattiert. Der Tenor: GTE- und GT3-Fahrzeugkonzepte sollen angeglichen werden, um den Teams beide Möglichkeiten offen zu halten.

Bereits zum Ende des Jahres 2012 haben der internationale Automobilverband FIA und der Le-Mans-Veranstalter ACO eine Änderung des GT-Reglements anvisiert. Schon damals war es das Ziel, sowohl GT3 als auch die Le-Mans-GTE-Fahrzeuge auf einer breiteren Basis verwendbar zu machen. Denn nach aktuellem Stand der Dinge müssen Hersteller, die für das komplette GT-Programm ein Fahrzeug im Angebot haben wollen, zwei verschiedene Fahrzeuge entwickeln sowie zwei separate Entwicklungsprogramme finanzieren. 

Das beste Beispiel hierfür ist BMW, die aktuell den Sportwagen Z4 als GT3- und als GTE-Version anbieten. Um diese Differenz zu verkleinern, haben FIA und ACO nun eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich der Angleichung beider Konzepte annehmen soll. Als Hauptziele wurden vier Punkte ausgewählt. Unter anderem sollen die technischen Regulierungen dahingehend verändert werden, damit beide Konzepte möglichst weit angeglichen werden. Darüber hinaus sollen weiterhin zwei verschiedene GT-Klassen bewahrt werden, in denen jeweils Privatteams und Hersteller separat gegeneinander kämpfen.

Ferner soll die Arbeitsgruppe sich auch um die Definition dessen kümmern, inwiefern die technischen Basen sich dann unterscheiden beziehungsweise gleichen dürfen. Außerdem widmet sie sich den Unterschieden im Reglement der zwei verschiedenen Klassen. Hier sollen beispielsweise auch technische Diversitäten die Differenz zwischen der Privatklasse und jener Kategorie festsetzen, in der die Hersteller oder Rennställe werksunterstützten Programmen antreten dürfen. 

Hersteller und Verbände konnten sich am Ende des Treffens auf eine einheitliche Regelung bei Chassis- und Karosseriefragen einigen. In puncto Antrieb ließ sich aber zunächst keine gemeinsame Basis finden. Daher entschied die FIA, die Luftmengenbegrenzer für Saugmotoren weiterhin unverändert zu verwenden, bis auch hier ein gemeinsamer Tenor ausgemacht wird. Falls die erwarteten Definitionen für Chassis und Karosserie der Arbeitsgruppe bei allen Herstellern auf Zustimmung stoßen, rechnen FIA und ACO mit einer erstmaligen Umsetzung des Programms in der Saison 2016.