Bathurst: Audi fordert Mercedes-Benz zur Revanche

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Audi bittet Mercedes-Benz bei den Zwölf Stunden von Bathurst zur Revanche. Denn in der vergangenen Saison verhinderte Erebus Motorsport einen Hattrick der Ingolstädter. Indes streben Ferrari und Nissan Podiumsplatzierungen an. Ein Blick auf das Teilnehmerfeld beim Kräftemessen in Down Under.

Nachdem Mercedes-Benz der Audi-Dominanz im vergangenen Jahr ein Ende bereitet hat, sinnt der Ingolstädter Konstrukteur beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst auf Revanche. Audi fordert Titelverteidiger Erebus Motorsport mit einem Fahrzeugsextett heraus, um an die Erfolge in den Jahren 2011 und 2012 anzuknüpfen. AMG sucht dies zu verhindern und delegiert neuerlich Werksfahrer Bernd Schneider nach Down Under. 

Nichtsdestoweniger fahren Audi und Mercedes-Benz auf dem hügeligen Mount Panorama Circuit nicht außer Konkurrenz. Ferrari bestreitet den Marathon in New South Wales mit drei Fahrzeugen – die Speerspitze bildet AF Corse. Derweil kehrt Nissan nach zwei Dezennien Absenz werksseitig zurück nach Bathurst, während Familie Quinn auf McLaren umsattelt. Ein Blick auf das Teilnehmerfeld der renommierten Langstrecken-Veranstaltung im Februar. 

Mercedes-Benz: Die Titelverteidiger am Mount Panorama

Im vergangenen Jahr gewann die einheimische Mannschaft von Erebus Motorsport mit den drei Deutschen Alexander Roloff, Bernd Schneider und Thomas Jäger am Volant. Das Trio setzte sich souverän mit einer Runde Vorsprung gegen zwei weitere australische Teams durch. 

Auch in diesem Jahr wird die Marke aus Stuttgart durch Erebus vertreten. Ans Steuer kehrt Schneider zurück, der Unterstützung von Maro Engel und Nico Bastian erhält. Den zweiten Flügeltürer teilen sich Will Davison, Jack LeBrocq und Greg Crick. Außerdem reist HTP Motorsport nach Down Under. Vorjahressieger Jäger sitzt im Cockpit mit Harold Primat und BES-Meister Maximilian Buhk. 

Was neben den erfahrenen Piloten und der Tatsache, dass Mercedes bereits das Zwölf-Stunden-Rennen gewinnen konnte noch für die Sternenkrieger spricht, ist der Fakt, dass sie im vergangenen Jahr alle Langstreckenrennen für GT3-Autos gewinnen konnten. 

Audi: Ingolstädter Sextett

Die Ingolstädter bestreiten das Zwölf-Stunden-Rennen am Mount Panorama mit einem Sextett. In der Königsklasse A der GT3-Fahrzeuge starten gleich vier R8-Boliden von Audi, während sich in der Kategorie B zwei Renner wiederfinden. Die Speerspitze von Audi bildet jedoch Phoenix Racing. Rahel Frey, René Rast und der amtierende FIA-GT-Meister Laurens Vanthoor werden das Fahrzeug als Gesamtsieganwärter über den Rundkurs bewegen. 

Markus Winkelhock wird die Kollegen Mark Patterson und Eric Lux bei United Autosports unterstützen. Auch für die ansässigen Mannschaften beordert Audi Verstärkung nach Down Under. So ergänzt Christopher Mies das Duo Mark Eddy und Marc Cini, welcher Fahrer und Teamchef zugleich ist. Außerdem geht das Team von Rod Salmon mit dem Fahrerquartett Jason Bright, Warren Luff, Rod Salmon und Liam Talbot in der Spitzenklasse an den Start.

Ferrari: Zielankunft im Mittelfeld und Podiumschancen

Cavallino rampante sind bei der Begegnung am Fuße des Mount Panorama Aussichten auf das Siegertreppchen einzuräumen. Denn Ferrari tritt beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst gar mit seiner AF-Corse-Werksabordnung an, wobei sich die dreiköpfige Besatzung aus den Routiniers Michele Rugolo und Marco Cioci sowie Steve Wyatt rekrutiert. Damit verfügt die Mannschaft der Roten über die Qualität, um legitime Ansprüche auf einen Podiumsplatzierung zu erheben. 

Die Markenkollegen von Clearwater Racing sind wiederum bedingt in der Lage, um vordere Positionen zu kämpfen. Das Pilotenensemble setzt sich aus Craig Baird, Mok Weng Sun und Hiroshi Hamaguachi zusammen, wird allerdings seitens Matthew Griffin unterstützt. Obzwar der Brite als Leistungsträger durchaus Akzente setzen kann, wäre ein Resultat unter den besten Fünf im Gesamtklassement gleichwohl als Erfolg zu werten.

In einer vergleichbaren Konstellation fügt sich der Fahrerkader des dritten Ferrari-Rennstalls Maranello Motorsport zusammen. Urgestein Mika Salo und Craig Lowndes sind imstande, Kontakt zur Spitzengruppe herzustellen, aber ihre Stallgefährten Peter Edwards und John Bowe sind tendenziell im Mittelfeld zu situieren. Letzen Endes dürften Zielankünfte unter den ersten Zehn für den Hersteller von der Apenninenhalbinsel zu erwarten sein.

Nissan: Werksseitige Rückkehr nach zwei Dekaden

Nach 22-jähriger Abstinenz tritt Nissan erstmals wieder werksseitig bei den Zwölf Stunden von Bathurst an. Der japanische Konstrukteur schickt eine Abordnung aus seinem Nismo-Kader zum Langstreckenrennen nach Australien. Der GT-R stellt jedoch auch den einzigen Nissan im gesamtem Starterfeld dar. „Wir wollten schon seit geraumer Zeit wieder mit einem werksseitigen Nissan-GT-R nach Bathurst zurückkehren“, lässt Nissan-Motorsport-Direktor Darren Cox wissen. 

Am Steuer von „Godzila“ werden Rick Kelly, Wolfgang Reip, Katsumasa Chiyo und Alex Buncombe hantieren. Kelly konnte bereits in den Jahren 2003 und 2004 Erfolge auf dem Rundkurs in Bathurst feiern. Im damaligen Tausend-Kilometer-Rennen erklomm der aktuelle Nissan-Pilot bereits zwei Mal die oberste Stufe des Stockerls. Wolfgang Reip setzte sich gegen 830 000 Mitspieler aus ganz Europa in der GT-Akademie durch und nimmt fortan im Cockpit des GT3-Fahrzeuges platz. 

McLaren: Achtungserfolg für Familie Quinn?

Dieser Tage verkündete Familie Quinn überraschend, zum Saisonauftakt in New South Wales einen Fabrikatwechsel zu vollziehen. Obwohl das Vater-Sohn-Gespann Tony und Klark Quinn seit jeher mit der Marke Porsche in Verbindung gebracht wird, startet die Equipe um das V.I.P.-Petfoods-Unternehmen künftig mit einem Supersportwagen von McLaren. Ferner verstärkt Andrew Kirkaldy, Mitbesitzer der Traditionsmarke, das Aufgebot. Kann das Team einen Achtungserfolg erringen? 

Lamborghini: Zwei Kampfstiere in Down Under 

Drei italienische Kampfstiere nehmen die Zwölf Stunden von Bathurst unter die Räder. Das Trio mit den Boliden aus Sant’Agata Bolognese rennt normalerweise in der australischen GT-Meisterschaft. Justin McMillan teilt sich das Cockpit seines Gallardos mit Steve Richards, Dale Wood und Ross Lilley. Peter Hill, Simon Middleton und Eric Bana treiben das Gefährt von Racing Incident um den spektakulären Kurs am Fuße des Mount Panorama. 

Prominente Verstärkung hat sich Roger Lago, der im Sommer auch bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps starten wird, für die Teilnahme an der B-Wertung ins Boot geholt. Neben David Russel, regulär ebenfalls in der Down-Under-GT-Serie unterwegs, absolviert auch der Lamborghini-Spezialist Peter Kox in Lagos Team seinen dritten Start in Bathurst, wodurch die Truppe innerhalb der Reihen des ehemaligen Traktoren-Herstellers die Favoritenrolle einnimmt. 

Klasse B: Geheimtipps im Unterhaus 

Während in der Kategorie A aktuelle GT3-Fahrzeuge startberechtigt sind, bestreiten Rennställe mit Jahreswagen und alten Cup-Neunelfern die Wertung B. Wenngleich die Erfolgsaussichten in der Gesamtwertung aus technischer Perspektive geschmälert sind, starten in jener Klasse dennoch einige Fahrer mit Siegergen, welche die Voraussetzungen für einen Überraschungserfolg erfüllen. Wie beispielsweise Peter Kox bei Lago Racing. 

Ein Name dürfte hingegen Akteuren aus dem VLN-Umfeld geläufig sein: Rotek Racing. Nachdem die Audi-Delegation letzt das 25-Stunden-Rennen am Thunderhill gewann, trachtet die Mannschaft mit Niederlassung in Adenau neuerlich nach Erfolg. Oliver Gavin, Rob Huff, Richard Meins und Kevin Gleason pilotieren einen Audi R8 LMS ultra in 2011er-Spezifikation. Derweil ergänzt Patrick Long die Porsche-Delegation McElrea Racing. 

Weitere Wertungen: GT4-Trio und zwei Markenpokale

Darüber hinaus haben die Veranstalter mit der Division C eine Sparte für GT4-Fahrzeuge geschaffen, welche jedoch schwach besetzt ist – eine Ginetta G50 sowie zwei Lotus-Renner des Modells Exige. Indes duelliert sich in der Kategorie D ein Subaru mit einer Cobra, zwei Seat Leon Supercopa sowie drei Dreier-BMW. Die Klassen I und F sind dagegen Markenpokale für den Fiat Abarth 500 und Marc Focus GT.