24 Stunden von Daytona: Action Express gewinnt im Zielsprint

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In einem engen Zieleinlauf hat es João Barbosa geschafft, für Action Express Racing den zweiten Sieg bei der 52. Ausgabe der 24 Stunden von Daytona perfekt zu machen. Max Angelelli aus der Wayne-Taylor-Mannschaft musste sich geschlagen geben. Porsche hat die GTLM-Klasse gewonnen.

Der erste Rennsieger der United SportsCar Championship steht fest: Action Express Racing hat die 24 Stunden von Daytona gewonnen. Bis zum Triumph hatten João Barbosa, Christian Fittipaldi, Burt Frisselle und Sébastien Bourdais einen weiten Weg. Sie mussten 16 Safety-Car-Phasen überstehen, eine Strafe wieder aufholen und am Ende im Duell mit Wayne Taylor Racing um den Sieg auf der Strecke kämpfen.

Noch am Morgen sah es so aus, als würde die Mannschaft des Südafrikaners, der gemeinsam mit seinen Söhnen Ricky und Jordan Taylor sowie Max Angelelli wieder ins Cockpit zurückkehrte, souverän dem Sieg entgegen fahren. Während andere Mannschaften Reifenschäden erlitten (Chip Ganassi Racing) und sich Zeitstrafen einhandelten (Action Express Racing) fuhr Jordan Taylor unbeirrt an der Spitze.

Doch am Ende war das Glück nicht auf der Seite der Vater-Sohn-Truppe mit italienischer Beteiligung. Eine bessere Boxenstrategie bei AXR und einige Gelbphasen in den späten Rennstunden verhalfen den Siegern von 2010 ihre Siebzig-Sekunden-Zeitstrafe wieder wett zu machen – Barbosa hatte im Verkehr einen anderen Teilnehmer berührt.

Corvette-Dreifachsieg beim USCC-Auftakt

Am Ende lief somit alles auf einen Zielsprint hinaus. Diesen fochten die beiden Altmeister Barbosa und Angelelli aus. Erst acht Minuten vor Rennende wurde die grüne Flagge nach der letzten Full-Course-Caution geschwenkt. Der Portugiese schaffte es, sich umgehend abzusetzen und profitierte dabei von der freien Strecke vor ihm. Angelelli konnte bis zum Zieleinlauf nicht mehr die entscheidende Attacke setzen und musste sich um 1,4 Sekunden geschlagen geben. Das Ergebnis für AXR macht die zweite Corvette der Truppe perfekt: Brian Frisselle, John Martin, Fabien Giroix und Burt Frisselle, der auf beiden Autos startete, belegten Rang drei.

Hinter DTM-Meister Mike Rockenfeller (Spirit of Daytona), der gemeinsam mit Michael Valiante und Richard Westbrook startete, erreichte der schnellste LMP2 das Ziel. Lucas Luhr, Alex Brundle und Klaus Graf konnten das Tempo der Daytona-Prototypen nicht mitgehen – ihre schnellste Runde ist über eine Sekunde langsamer als die der Konkurrenz. Allerdings profitierte die Picket-Racing-Besatzung vom Pech anderer Mannschaften.

Als zweitschnellste Kraft in Daytona etablierten sich die GTLM-Renner. Dabei erzielte Porsche im zweiten 24-Stunden-Rennen, nach Le Mans, auch den zweiten Sieg. Bereits in der Nacht gingen Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz in Führung und diese verteidigten sie bis ins Ziel. Zwischenzeitlich machte der Schwesterwagen von Michael Christensen, Jörg Bergmeister und Patrick Long daraus eine Doppelspitze doch der 911 RSR fiel am Vormittag aus.

Damit erbte zuerst Corvette Rang zwei, doch beide C7.R hatten bei ihrem Debütrennen mit technischen Gebrechen zu kämpfen. Die Startnummer drei fiel komplett aus, die vier musste, von Platz zwei kommend, zur Reparatur der Aufhängung. Somit wurde es nur Platz fünf. Die Silbermedaille ging so an den BMW von Joey Hand, Maxime Martin, Andy Priaulx und Bill Auberlen, die am Ende noch eine Offensive gegen den führenden Porsche starteten.

Diskussionsbedarf im GTD-Lager

Das Podium komplettiert die Viper von Marc Goossens, Dominik Farnbacher und Ryan Hunter-Reay. Auch die beiden Giftschlangen waren nicht von Glück gesegnet, da sie längere Reparaturpausen einlegen mussten, doch sie schafften die Zielankunft – der Schwesterwagen wurde Sechster. Aston Martin wurde abgeschlagener Achter.

Neben den Le-Mans-GT schaffte es auch die PC-Spitzengruppe unter die besten Zehn. Der Sieg ging an Colin Braun, Mark Wilkins, Jon Bennett und James Gue, womit Core Autosport zwei Klassensiege einheimste. Die weiteren Trophäen gehen an Tom Kimber-Smith, Enzo Potolicchio und Michael Marsal (8 Star Motorsports) sowie Raphael Matos, Ryan Booth, Tomi Drissi, Gabriel Casagrande und Júlio Campos (Performance Tech Motorsports). Es war zudem das erste 24-Stunden-Rennen für die Oreca-FLM-Einheitsrenner.

Das Ergebnis der GTD-Klasse steht hingegen auch nach dem Zieleinlauf noch nicht final fest. In den letzten Runden duellierten sich Alessandro Pier Guidi im Level-5-Ferrari und Markus Winkelhock im Flying-Lizard-Audi um die Führung. Es gipfelte im letzten Umlauf darin, dass Winkelhock den Italiener im Infield auf der Außenseite überholen wollte, Pier Guidi seine Linie verteidigte und der Audi-Pilot im Abseits landete.

Auf der Ziellinie lag Pier Guidi somit vor dem ehemaligen DTM-Piloten, eine Zeitstrafe wurde gegen ihn aber von der Rennleitung angekündigt. Allerdings gab es keine Berührung, womit die Strafe keine Grundlage hätte. Ein Ergebnis steht also noch aus. Somit auch nur vorerst auf Rang drei Jan Heylen, Madison Snow und Marco Seefried (Snow Racing).