Baku: Vanthoor und Ortelli krönen Titelgewinn mit Laufsieg

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Audi blieb federführend im Finale. Laurens Vanthoor und Stéphane Ortelli obsiegten beim Hauptrennen in Baku, womit sich das WRT-Duo den FIA-GT-Fahrertitel gesichert hat. Um die verbleibenden Podestränge konkurrenzierten Mercedes-Benz und McLaren – mit Kollision in der Schlussphase.

Laurens Vanthoor und Stéphane Ortelli haben sich die FIA-GT-Fahrermeisterschaft im letzten Saisonlauf gesichert. Das Audi-Ensemble krönte seinen Titelgewinn mit einem Laufsieg im Hauptrennen auf dem Stadtkurs in Baku. Vanthoor eroberte erst in den Schlussphase die Führung zurück, als Spitzenreiter Alon Day im Mercedes-Benz-Flügeltürer im direkten Duell keinerlei Widerstand leistete. 

Sodann distanzierte sich Vanthoor umgehend von seinem Widersacher und trug den Triumph beim Finale auf dem aserbaidschanischen Stadtkurs davon. Im Wettstreit um den Silberrang ereignete sich dagegen noch eine umstrittene Szene: McLaren-Fahrer Álvaro Parente schickte sich in der Haarnadelkurve nach der Start-Ziel-Geraden an, sich ebenfalls an HTP-Schützling Day vorbei zu manövrieren, aber der Israeli setzte sich zur Wehr. 

Um den Überholversuch zu vereiteln, blockte Day die Attacke, woraufhin die Kontrahenten kollidierten. Indes nutzte McLaren-Pilot Kévin Estre die Gelegenheit und schlüpfte auf der Innenseite vorbei. Damit sicherte der Franzose gemeinsam mit Alexander Sims seinem Rennstall Hexis Racing den zweiten Rang. Parente und sein Teamchef Sébastien Loeb mussten schließlich mit Platz vier vorliebnehmen, während Day und Maximilian Buhk Platz drei verteidigten.

Grasser Racing gewinnt Pro-Am-Wertung 

Zuvor hatte Parente allerdings eine bessere Platzierung vertändelt, als sich der Portugiese bei der Anfahrt einer Neunzig-Grad-Kurve in der Altstadt verbremste und eine der seltenen Auslaufzonen nutzte. Dahinter rehabilitierte sich das Lamborghini-Duo Dominik Baumann und Harald Proczyk für das Fiasko am Vormittag und sicherten Grasser Racing den Pro-Am-Klassensieg – vor der professionellen Besatzung Filip Sladecka und Štefan Rosina. 

Siebentes wurde das Novadriver-Audi-Gespann César Campaniço und Michael Ammermüller, welches damit Rang zwei im Pro-Am-Klassement erzielte. Letzterer geriet im letzten Umlauf mit Enzo Ide aneinander, wodurch der Phoenix-Schützling auf Platz zwölf zurückfiel. Dessen Stallgefährte Markus Winkelhock glückte zu Rennbeginn ein Blitzstart, weshalb sich der Audi-Akteur von der zwölften auf die dritte Position katapultierte. 

Alsbald setzte Winkelhock seinen McLaren-Konkurrenten Frédéric Vervisch unter Druck, welcher sich in Front positionierte, nachdem Audi-Mitstreiter Ortelli seinerseits die anfängliche Führung verlor. Auf den Plätze vier und fünf lauerten Sims (Hexis-McLaren) und Nick Tandy (Trackspeed-Porsche). Das Treiben an der Spitze wurde jedoch durch eine Safety-Car-Phase unterbrochen, weil Andreas Zuber in der Schikane mit Audi-Pilot Nikolaus Mayr-Melnhof kollidiert und in die Mauer eingeschlagen war.

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Trackspeed muss mit Kühlerschaden aufgeben

Als die Rennleitung den Wettbewerb wieder eröffnete, bogen Ortelli und McLaren-Rivalen Vervisch postwenden in die Box ab. Daher duellierten sich vorübergehend Winkelhock und Tandy um die Führung, ehe der Porsche-Athlet das Gefecht wegen eines Kühlerschadens an seinem Trackspeed-Neunelfer aufgeben musste. Winkelhock musste wiederum eine Durchfahrtsstrafe antreten, da er nach dem Start im Tumult die erste Schikane abgekürzt hatte. 

Damit lag der Silberpfeil von HTP Motorsport nach den Pflichtstopps infolge einer zurückhaltenden Vorstellung in Führung, doch Vanthoor verkürzte den Rückstand mit Siebenmeilenstiefeln. Der Überholvorgang bereitete dem Belgier letztlich keinerlei Schwierigkeiten. In der Endabrechnung haben Vanthoor und Ortelli 132 Punkte gesammelt, was ein Vorsprung von 22 Zähler auf ihre Stallgefährten Frank Stippler und Edward Sandström bedeutet – die deutsch-schwedische Fahrerpaarung erreichte das Ziel an elfter Stelle. 

Nach dem Gastspiel in der Metropole am Kaspischen Meer beginnt auch für die FIA-GT-Protagonisten die Winterpause. Die nächste Saison startet am dritten Aprilwochenende in Nogaro, wie die SRO-Gruppe dieser Tage verkündete. Künftig fungiert die Schweizer Uhrenmanufaktur Blancpain auch als Titelpatron der Sprintserie, welche von der Organisation um Stéphane Ratel veranstaltet wird.