Petit Le Mans: Rebellion verteidigt den Pokal

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Rebellion Racing hat den Vorjahressieg beim Petit Le Mans auf der Road Atlanta verteidigt. Damit haben die Schweizer das letzte Rennen der American Le Mans Series gewonnen. Muscle Milk Racing ist nun offiziell Meister. Falken Tire konnte die GT-Klasse für sich entscheiden.

Rebellion Racing hat seinen Titel beim Petit Le Mans verteidigt. Nach einem abwechslungsreichen Tausend-Meilen-Rennen auf der Road Atlanta waren es am Ende doch die Polesitter Neel Jani, Nick Heidfeld und Nicolas Prost, welche die oberste Podiumsstufe erklommen. Doch vor allem in der von Regenschauern gekennzeichneten Anfangsphase zeigte sich der Muscle-Milk-HPD an der Spitze. Schon wenige Runden nach dem Start ging Lucas Luhr in Führung.

Die noch feuchte Strecke vom Regen über Nacht und leichter Niederschlag von oben begünstigten den offenen HPD-Prototyp. Zudem brachte sich Jani in die Bredouille, als er den DeltaWing in der ersten Kurve überrunden wollte, aber den aus der Box ausfahrenden LMPC-Pilot Dane Cameron übersah und mit ihm kollidierte. Daher musste der Schweizer einen zusätzlichen Stopp einlegen und eine Strafe absitzen, was ihn drei Runden zurückwarf.

Doch noch bevor Prost, der den geschlossenen Lola übernahm, die Runden aufholen konnte, fielen Luhr, Klaus Graf und Romain Dumas aus. Der Kühler streikte am Meisterauto. Damit war der Weg für die Rebellen frei, die nun ohne weitere Probleme und nach acht Safety-Car-Phasen zum Sieg fuhren. Dem Dyson-Gespann blieb also nicht der Hauch einer Chance, der DeltaWing fiel in den Abendstunden ebenfalls aus.

Scott Tucker ist LMP2-Champion

Eine ganz andere Bedeutung hatte das Rennen der LMP2-Teams Extreme Speed Motorsports und Level 5 Motorsports. Es ging nicht nur um den Sieg, sondern auch um die Meisterschaft für die Honda-Teamchefs Scott Sharp (ESM) oder Scott Tucker (Level 5). Tucker reiste als Tabellenführer an, allerdings ging die Poleposition an ESM.

Sharps Mannschaft setzte die gute Ausgangsposition auch in die Führung um, die sie bis in die Abendstunden verteidigen konnte. Doch die Level-5-Konkurrenz folgte ihnen auf dem Fuße. Nachdem sie die Autos auch in die richtige Reihenfolge sortiert hatten, übernahm Ryan Briscoe am Ende die Führung und sicherte seinem Teamchef Tucker nicht nur die Meisterschaft, sondern auch den Rennsieg. Zweite wurden David Brabham, Marino Franchitti und Scott Sharp (ESM) vor Guy Cosmo, Rob Bell und Peter Dumbreck im zweiten Level-5-HPD.

Neben dem Sieg holte Chris Cumming (BAR1 Motorsports) in der LMPC-Klasse ebenfalls die Meisterschaft, begünstigt durch das Pech von Tabellenführer Mike Guasch. Sein Teamkollege Cameron im PR1/Mathiasen-Motorsports-Auto wurde von Jani recht früh im Rennen berührt, wodurch die Aufhängung brach und das Rennen beendet war. Cummings Teamkollege Kyle Marcelli startete aus der Boxengasse und brachte den Einheits-Oreca nach ganz vorn. Dahinter beendeten Sean Rayhall und Oswaldo Negri (8 Star Motorsports) und Jon Bennett, Tom Kimber-Smith und Mark Wilkins (CORE Autosports). Für Cumming reichte am Ende ein Punkt Vorsprung zum Titel.

Eine Überraschung bot am Ende die GT-Klasse. Von der Poleposition gestartet, hielten sich Matteo Malucelli, Olivier Beretta und Robin Liddell (Risi-Ferrari) in der Spitzengruppe, allerdings setzte sich Dominik Farnbacher an die Spitze. Der Viper-Pilot dominierte weite Teile der Anfangsphase. Allerdings verlor SRT Motorsports die Spitzenposition, nachdem Ryan Dalziel von einem Prototypen berührt wurde und leicht in die Bande einschlug.

Erfreuliches Saisonende bei Falken

Damit war der Weg erst einmal wieder für Risi Competizione frei. Nachdem die Regenschauer sich verzogen hatten, kehrte noch einmal die Viper an die Spitze zurück, die auf Regenreifen verzichtet hatte und damit einen Boxenstopp sparte. Doch auch zum zweiten Mal hielt sich die Giftschlange nicht auf Platz eins.

Zur frühen Abendstunde wagte sich dann das Falken-Team aus der Deckung. Der im speziellen Design lackierte Porsche übernahm still und heimlich die Führung vor beiden BMW und dem Risi-Ferrari. Dort konnte sich Nick Tandy bis zum Ziel behaupten, auch wenn Dirk Müller ihn nach der letzten Safety-Car-Phase noch einmal in Bedrängnis bringen konnte. Tandy baute bis zum Ziel seinen Vorsprung aber wieder aus und machte die Überraschung für Falken-Tire perfekt. Für Jan Magnussen und Antonio García (Corvette) reichte ein fünfter Platz zur Meisterschaft.

Der Sieg bei den GTC-Rennern ging an die Flying-Lizard-Mannschaft rund um Nelson Canache, Spencer Pumpelly und Youngster Madison Snow. Mit auf das Podium durften Patrick Dempsey, Andy Lally und Joe Foster für Dempsey Racing sowie Mike Hedlund, Jan Heylen und Jon Fogarty von JDX Racing. Meister wurden allerdings Jeroen Bleekemolen und Cooper MacNeil, die im Alex-Job-Team den vierten Platz holten.