Fuji: Toyota gewinnt Rennen hinter dem Safety-Car

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Toyota hat beim Sechs-Stunden-Rennen am Fuji einen denkwürdigen Heimsieg eingefahren. Aufgrund heftiger Regenfälle unternahmen die Veranstalter drei Anläufe, den drittletzten WM-Lauf hinter dem Sicherheitsfahrzeug zu starten. Letztlich absolvierten die Protagonisten keine einzige Runde unter Wettbewerbsbedingungen.

Das Sechs-Stunden-Rennen am Fuji ist den Wetterkapriolen in der Region Kant? anheim gefallen. Nach drei Anläufen, den Wettbewerb hinter dem Sicherheitsfahrzeug zu freizugeben, beschlossen die Verantwortlichen der Langstrecken-WM der Prozedur wegen der anhaltenden Regenfälle zu beenden. Das kuriose Resultat: Obwohl kein Umlauf im Renntempo absolviert wurde, trug Toyota einen denkwürdigen Sieg beim Heimspiel davon – von Startplatz zwei.

Nachdem die Protagonisten zunächst zwanzig Minuten unter gelber Flagge gefahren waren, unterbrach die Rennleitung schließlich das Gefecht für zwei Stunden. Sodann wagten die Organisatoren einen zweiten Versuch: abermaliger Start hinter dem Safety-Car. In diesem Zeitraum suchte Spitzenreiter André Lotterer zweimal die Box auf, da an seinem Audi-Prototyp Probleme mit dem Gaspedal auftraten. Folglich übernahm Toyota-Kontrahent Kazuki Nakajima die Führung.

Obendrein untersuchten die Sportkommissare den außerplanmäßigen Stopp der Joest-Mannschaft, weil Lotterer beim Abbiegen in die Boxengasse das Sicherheitsfahrzeug überholte. Als die Veranstalter schlussendlich einen letzten Versuch riskierten, den Wertungslauf zu starten, schwenkten die Streckenposten schon nach einer halben Umrundung wieder die roten Flaggen. Damit gewannen Nakajima, Alexander Wurz und Nicolas Lapierre das Heimrennen ihres Rennstalls.

Audi sichert vorzeitig Herstellertitel

Zweite wurden die Tabellenführer Loïc Duval, Tom Kristensen und Allan McNish, welche damit ihre Spitzenposition gegen ihre innerbetrieblichen Rivalen Lotterer, Benoît Tréluyer und Marcel Fässler festigten. Zugleich hat Audi sich vorzeitig den Herstellertitel gesichert. Darüber hinaus profitierte Rebellion-Toyota von dem Regenchaos. Denn Mathias Beche und Andreas Belicchi erklommen neuerlich die unterste Stufe des Siegertreppchens.

Wenngleich die Akteure keine Runde unter Wettbewerbsbedingungen zurücklegten, haben sich aufgrund einer Boxenaufenthalte dennoch Positionsverschiebungen in den einzelnen Wertungen ergeben. Nichtsdestotrotz fuhr Oak Racing, von der Poleposition gestartet, den Klassensieg in der LMP2-Division ein. Betrand Baguette, Martin Plowman und Ricardo González kreuzten die Ziellinie nach 16 Umläufen als Erstplatzierte.

An zweiter Stelle wurde der Oreca-Nissan-Bolide von Delta-ADR gewertet, dessen Besatzung sich aus Mike Conway, Roman Rusinov und John Martin formiert. Gainer International glückte bei seinem Einstand in der Langstrecken-WM der Sprung aufs Podium. Hiranaka Katsuyuki, Björn Wirdheim und Masayuki Ueda fuhren am Steuer des Zytek-Nissan-Renners auf Position drei unter den kostenreduzierten Prototypen.

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Diskussion um Maßnahmen der Rennleitung

In der GTE-Pro-Kategorie war Aston Martin obenauf. Das Fahrertrio Darren Turner, Frédéric Makowiecki und Stefan Mücke behauptete seinen Führungsrang während der Fahrt hinter dem Sicherheitsfahrzeug. Das Ferrari-Gespann Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella schoben sich wiederum auf den zweiten Platz. Somit positionierten sich die Porsche-Werkspiloten Patrick Pilet und Jörg Bergmeister unter den besten Dreien. 

Bei den Amateuren formierte Aston Martin gar eine Doppelspitze. Christoffer Nygaard, Bruno Senna und Kristian Poulsen klassierten sich vor ihren Stallgefährten Stuart Hall, Jamie Campbell-Walter und Jonathan Adam. Indessen erzielte das deutsch-italienisch-italienische Porsche-Ensemble von Proton Competition den Bronzerang – Christian Ried, Gianluca Roda und Paolo Ruberti wurden Dritte. 

Wenngleich unter den Fahrern weitgehend Einigkeit herrschte, es sei zu gefährlich, das Rennen unter diesen Bedingungen zu starten, stößt das Handeln der Rennleitung in Fachkreisen stellenweise auf Unverständnis. Es habe zu einigen Zeitpunkten Gelegenheiten gegeben, den Wettstreit aufzunehmen, doch die Verantwortlichen zauderten. In der WEC-Übertragung erklärte Porsche-Werksfahrer Pilet, anfangs sei das Aquaplaning enorm gewesen, doch die Verhältnisse „akzeptabel“ – zumindest mit einem GT-Fahrzeug.