Hockenheim: Alessi und Keilwitz erringen Titel nach Zitterpartie

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Diego Alessi und Daniel Keilwitz haben sich in Hockenheim zu den Meistern der deutschen GT-Serie gekrönt. Bei einer Zitterpartie erkämpfte das Corvette-Duo trotz Kollision in der Anfangsphase den sechsten Platz, der zum Titelgewinn ausreichte. Maximilian Götz und Maximilian Buhk fielen einem Motorschaden anheim.

In einem Herzschlagfinale auf dem Hockenheimring haben sich Diego Alessi und Daniel Keilwitz zu den deutschen GT-Meistern gekürt. Dem Corvette-Ensemble genügte ein sechster Platz beim Sonntagsrennen im badischen Motodrom, um die Tabellenführung zu verteidigen. Denn die Meisterschaftskonkurrenten Maximilian Götz und Maximilian Buhk strandeten mit einem Motorschaden an ihrem Mercedes-Benz-Flügeltürer. 

Derweil wiederholten Dominik Schwager und Frank Kechele ihren Erfolg vom Vortag und erfochten mit ihrem Ford GT den dritten Saisonsieg für Lambda Performance. An zweiter Stelle erreichten René Rast und Christopher Mies das Ziel, nachdem das Audi-Duo im ersten Durchgang den Wettstreit um den Fahrertitel wegen eines technischen Defektes aufgeben musste. Dritte wurden die Stallgefährten Christer Jöns und Markus Winkelhock, womit Abt Racing die Teammeisterschaft für sich entschied.

Für Callaway Competition begann der letzte Wertungslauf der Saison zunächst katastrophal und spitzte sich letztlich zu einer Zitterpartie zu. Noch während der ersten Umrundung kollidierte Startfahrer Keilwitz mit BMW-Kontrahent Jeroen den Boer. Der Niederländer schrammte im Scheitelpunkt der Haarnadelkurve an das Heck der Corvette, woraufhin sich Keilwitz drehte. Sodann musste der Pilot aus Villingen-Schwenningen das gesamte Teilnehmerfeld passieren lassen musste.

Doch Keilwitz schickte sich umgehend an, Position für Position zurückzuerobern. Ehe das Fenster für die obligatorischen Boxenstopps öffnete, hatte der Callaway-Schützling bereits eine Platzierungen unter den besten Zehn erstürmt. Dennoch befand sich HTP Motorsport zu diesem Zeitpunkt auf Titelkurs, als Buhk am Ende der Start-Ziel-Geraden abrupt das Tempo drosselte und in der ersten Kurve schließlich mit einem Motorschaden ausrollte.

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Porsche-Fahrer Renauer erringt Vizetitel

Damit führten Keilwitz und Alessi die Blitztabelle wieder an. Einzig Porsche-Rivale Robert Renauer war mit einem Rückstand von neun Punkten in der Lage, dem deutsch-italienischen Gespann die Tabellenspitze abspenstig zu machen. Dessen Kollege Martin Ragginger hatte zuvor im Laufe der ersten Rennhälfte einen Platz unter den besten Fünf verteidigt. Schlussendlich kreuzte Renauer die Ziellinie allerdings als Vierter, womit sich der Jedenhofener allerdings zum Vizemeister krönte.

Unterdessen wählte Alessi während der finalen Umläufe eine konservative Strategie. Der Italiener rangierte auf Platz fünf und wurde von Audi-Mitstreiter Sebastian Asch attackiert. Um ein weiteres Intermezzo zu vermeiden leistete Alessi keinen Widerstand und ließ Asch überholen. Der bis dato amtierende Meister erstritt damit an der Seite von Florian Stoll den fünften für seine Mannschaft MS Racing. Alessi holte als Sechster den Titel.

Siebente wurden Daniel Dobitsch und der Inder Aditya Patel, welche auf diese Weise das Resultat für die Audi-Equipe MS Racing abrundeten. Platz acht belegten David Jahn und Jürg Aeberhard (Farnbacher-Porsche) vor den Konkurrenten aus den eigenen Reihen – Kuba Giermaziak und Christina Nielsen, die nach dem gestrigen Gewinn der Amateurwertung abermals in der semiprofessionellen Kategorie triumphierte. Die besten Zehn vervollständigten Andreas Wirth und Christian Hohenadel (Callaway-Corvette).

Zudem spielte sich eine kuriose Szene in der Schlussphase des einstündigen Gefechtes ab. Offenbar haderte Claudia Hürtgen mit den Reifen ihres BMW-Einsatzwagens, weshalb die Schubert-Fahrerin bei der Anfahrt des Motodroms kurzzeitig die Piste verließ. Als Hürtgen auf den Asphalt zurückkehrte, versuchte Corvette-Kontrahent Toni Seiler dem gegnerischen Fahrzeug auszuweichen, wobei es jedoch zu einem Zusammenprall kam. Das Aus für beide Akteure.