Finale in Hockenheim: Elf Fahrer ringen um den Titel

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Elf Fahrer sind verblieben, die sich in Hockenheim zum deutschen GT-Meister küren wollen. Daniel Keilwitz und Diego Alessi treten beim Finale abermalig als Tabellenführer an, nachdem das Corvette-Duo im letzten Jahr scheiterte. Titelverteidiger Maximilian Götz vermutet: Die Entscheidung fällt erst am Sonntag.

Zum Ende der diesjährigen Saison verstummt die ermüdende Debatte um die Fahrzeugeinstufung geradezu. Schließlich erweckt die Konstellation vor dem GT-Masters-Finale in Hockenheim den Eindruck, den Regelhütern sei es geglückt, ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen den verschiedenen Herstellern zu schaffen. Denn im Wettstreit um den Fahrertitel der deutschen GT-Meisterschaft verbleiben elf Aspiranten, welche sich auf sechs Rennställe und fünf Fabrikate verteilen.

Für die Vizemeister Daniel Keilwitz und Diego Alessi gleicht die Situation einem Déjà-vu. Bereits zur Endrunde des vergangenen Jahres trat das deutsch-italienische Corvette-Gespann als Tabellenführer an. Und scheiterte. „Unser Vorsprung in der Tabelle ist zwar schön, aber die 14 Punkte sind auch ganz schnell wieder weg“, warnt Keilwitz davor, die gute Ausgangslage zu verspielen. „Ich hoffe nur, dass es am Wochenende trocken ist, dann ist sicherlich alles möglich.“

Im Unterschied zum vergangenen Jahr hat das Corvette-Duo zwar einen größeren Vorsprung, muss sich jedoch gegen zwei weitere Besatzungen im Titelkampf behaupten. Andererseits genießt Callaway Competition den Vorteil, während der Sommermonate einige Probefahrten im badischen Motodrom unternommen zu haben. „Das Testprogramm war die Grundlage unserer guten zweiten Saisonhälfte“, unterstreicht Alessi. „Daher denke ich, dass wir auf Hockenheim sehr gut vorbereitet sind.“ 

Verteidigt Maximilian Götz seinen Titel? 

Titelverteidiger Maximilian Götz und sein Namensvetter Maximilian Buhk haben sich wiederum ihrer Rolle als Verfolger angenommen. Um sich am Sonntag erneut zum deutschen GT-Meister zu küren, verlässt sich die Mercedes-Benz-Equipe auf eine zurückhaltende Strategie. „Man muss in Hockenheim sicherlich nicht zwingend gewinnen, um den Titel zu holen“, spekuliert Götz. „Es ist vor allem wichtig, im ersten Rennen gut zu punkten, um auch im zweiten Lauf noch im Titelrennen zu liegen. Denn ich erwarte, dass der Titel am Sonntag entschieden wird.“

In der Tabelle gleichauf mit den Sternenkrieger bestreitet Porsche-Pilot Robert Renauer die Finalrunde auf dem Hockenheimring. Konstanz und Ausdauer verhalfen dem Jedenhofener im bisherigen Saisonverlauf – mit wechselnden Kopiloten – zu jener Meisterschaftsplatzierung. Bekanntlich wartete Herberth Motorsport bis zum zweiten Lauf auf dem Lausitzring, ehe Renauer an der Seite von Martin Ragginger den ersten Porsche-Sieg einfuhr. Letzterer unterstützt Renauer auch in Hockenheim.

Daher vergegenwärtigt Renauer seine Position als Außenseiter nochmals. „Dass wir mit dieser Ausgangslage nach Hockenheim reisen, ist die Belohnung für den unermüdlichen Einsatz unseres Teams“, bilanziert Renauer das zurückliegende Jahr. „Wir haben uns keine Fehler erlaubt, und der Porsche ist in diesem Jahr ein Garant für sichere Punkte. Obwohl die Konkurrenz oftmals überlegen war, haben wir uns regelmäßig Meisterschaftszähler gesichert.“

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Christopher Mies: „Wir müssen alles riskieren“

Eine schwieriger Aufgabe hat dagegen Schubert Motorsport zu bewältigen. Dominik Baumann und seine Kollegen Claudia Hürtgen rangieren mit einem Rückstand von 25 Zählern an vierter Stelle in der Punktewertung, weshalb der BMW-Rennstall auf eine magere Punkteausbeute der Konkurrenz hoffen muss. „Wir versuchen beim Finale, alles für uns herauszuholen, und hoffen auf zwei schöne Rennen und eine gute Chance, noch um den Titel zu fahren“, lautet die Kampfansage Baumanns. „In Hockenheim ist es immer sehr knapp.“

Die Audi-Abordnung um Christian Abt und Slobodan Cvetkovic hegt wiederum die Absicht, in Hockenheim ein Vabanquespiel zu wagen. „Wir müssen alles riskieren und im ersten Rennen mindestens neun Punkte mehr holen als die Konkurrenz“, rechnet Christopher Mies, welcher mit seinem Stallgefährten René Rast in der Tabelle 33 Punkte zurückliegt. „Dann haben wir noch Chancen auf den Titel. Solange noch rechnerische Chancen da sind, werden wir alles geben, was möglich ist.“

Lediglich mathematische Möglichkeiten, in das Gefecht um den Meistertitel eingreifen zu können, hat dagegen DB Motorsport. Die Niederländer Jeroen den Boer und Simon Knap wären einzig in der Lage, in Baden-Württemberg noch die Tabellenspitze zu erobern, falls die anderen Meisterschaftsanwärter leer ausgingen. Vor den finalen Wertungsläufen auf dem Hockenheimring verzeichnen die BMW-Autler nämlich einen Rückstand von 43 Punkten.