Britische GT: Porsche an der Nordsee zweimal erfolgreich

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Beim einzigen Gastspiel der britischen GT-Serie außerhalb der Insel fuhr Porsche in beiden Rennen in Zandvoort den Sieg ein. Am Samstag war es das Team Oman Air Motorbase mit Michael Caine in einem knappen Finale, sonntags fuhr Trackspeed ein überlegenes Rennen.

Aus der ersten Startreihe kommend setzte Ahmad Al-Harthy seine gute Ausgangsposition im Samstagsrennen auf dem Circuit Park Zandvoort unverzüglich in die Führung um. Auf Platz zwei kam Marco Attard im Ecurie-Ecosse-BMW von der grünen Flagge weg. Doch schon wenig später rückte das Safety Car aus und das Feld musste fast die gesamte erste Rennhälfte hinter dem Führungsfahrzeug verbringen.

Der Neustart erfolgte kurz vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters, das die Führenden nur um wenige Sekunden verpassten. 888Optimum-BMW-Pilot Lee Mowle auf Platz sieben war der Erste, der in die Box abbiegen konnte. Allerdings erwies sich dies nicht als Vorteil. Ein Fehler im Ampelsystem bewirkte, dass das Lichtzeichen am Ende der Boxengasse auf Rot stand. Neben Mowles Fahrerpartner Joe Osborne hingen noch weitere Autos für einige Zeit fest.

An der Spitze baute unterdessen Al-Harthy einen Vorsprung von zwei Sekunden auf Attard auf, bevor der Omaner an Michael Caine übergab. Der amtierende Meister musste sich in seinem Stint sogleich mit dem heranstürmenden Daniel Brown im zweiten 888Optimum-BMW beschäftigen. Später stieß auch noch Rob Barff im FF-Corse-Ferrari hinzu, womit es im Dreikampf um den Sieg ging.

Der Höhepunkt fand dann in der letzten Runde statt. In der ersten Kurve war Brown schon fast in Führung, doch Caine konnte zurückschlagen. Daraufhin sah Barff seine Chance und griff beide Kontrahenten an, was zu einer Berührung zwischen seinem Ferrari und dem Z4 führte. Somit konnte sich Caine etwas Luft verschaffen und den Sieg ins Ziel bringen, vor Brown und Barff. Bis Platz sechs waren alle Autos innerhalb von 2,3 Sekunden.

Nick Tandy deklassiert die Konkurrenz

Schon beim Start zum zweiten Lauf machte Porsche-Werksfahrer Nick Tandy für sich und David Ashburn im Trackspeed-Team den dritten Saisonsieg klar. Der Brite setzte sich in der ersten Kurve gegen alle Gegner durch und ging in Führung aus der „Tarzan“ genannten Kehre. Dahinter sortierten sich sein Teamkollege Phil Keen und Ferrari-Pilot Rob Barff ein.

Bis zu den Boxenstopps baute Tandy seinen Vorsprung auf über zehn Sekunden aus, während sich im Hinterfeld Joe Osborne (888Optimum-BMW) und Vortagessieger Michael Caine (Oman-Air-Motorbase-Porsche) nach vorn kämpften. Beim Service profitierte dann Tandys Co-Fahrer gleich doppelt: Einmal musste Barff eine Strafe absitzen, zum anderen patzte die Mannschaft des Trackspeed-Schwesterautos, weshalb Jon Minshaw einige Zeit verlor.

Damit konnte Ashburn beruhigt und mit mehr als 20 Sekunden Polster auf die zweiten 30 Minuten gehen, auch weil im Gegensatz zum Vortag das Safety-Car nicht auf die Strecke musste. Die niederländischen Streckenposten schafften es selbst den auf der Strecke gestrandeten Rembert Berg, der im Vorfeld des vergangenen Rennwochenendes gemeinsam mit Warren Hughes von M-Sport zu WRT gewechselt ist, im Audi R8 aus der Gefahrenzone zu bringen.

Somit fuhr der ehemalige Champion einem ungefährdeten Sieg entgegen, vor Rob Barff und Gary Eastwood im Ferrari sowie den Teamkollegen Jon Minshaw und Phil Keen. Auch in der Tabelle tat sich in Zandvoort einiges. Andrew Howard behielt zwar seine Führung mit 107,5 Punkten, hat aber noch lediglich einen halben Zähler Vorsprung auf Marco Attard und Oliver Bryant. Dritter ist Jonny Adam mit 101,5 Punkten.