Le Mans: Eine Runde an der Sarthe

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Freitags ist traditionell Ruhetag in Le Mans. Die Teams bereiten ihre Wagen noch einmal penibel auf die lange Hatz vor. Zuschauer nutzen die Zeit, das Gelände zu erkunden und die Vergnügundsmeile zu besuchen. SportsCar-Info wirft einen Blick auf den Traditionskurs an der Sarthe.

Nach dem Überqueren der Start-Ziel-Linie quetschen die Piloten die volle Leistung aus ihren Boliden. Im LMP1 geht es voll im fünften Gang durch den leichten Rechtsknick, bevor die Hybrid-Renner vor der Dunlop-Schikane zum ersten Mal Energie rekupieren dürfen. Durch ein Kurvengeschlängel mit Gangwechseln zwischen der dritten und vierten Getriebestufe geht es weiter in die Tertre Rouge.

Mit viel Schwung aus der Rechtskurve beschleunigen die Boliden von Audi und Toyota unter dem Einsatz der angesammelten Hybrid-Power auf den ersten Hochgeschwindigkeitsabschnitt: Die legendäre Hunaundières-Gerade. Bei der Beschleunigung bis zur Spitzengeschwindigkeit von bis 315 Km/h entspannen die Profis und kontrollieren die Instrumente. Vor den beiden Schikanen werden die Boliden jeweils bis in den zweiten Gang herunter gebremst und beide Male darf wiederum Energie in die Hybrid-Speicher eingespeist werden. Zwischen den Schikanen bleibt vielleicht etwas Zeit für einen Schluck aus der Trinkflasche.

Am Ende der dreigeteilten Gerade beginnt mit einer scharfen Rechtskurve der nächste legendäre Streckenabschnitt: Mulsanne. Genau im leichten Rechtsknick am Ende der Hunaundières schmeißen die LMP1-Piloten den Anker und verzögern von gut 305 Km/h auf 85 Km/h. Logisch, dass auch hier Energie gewonnen werden darf. Diese kommt aber sofort wieder zum Einsatz, wenn es auf die nächste lange Gerade geht. Der leichte Rechtsbogen geht voll, allerdings heißt es hier Vorsicht. Aus den unübersichtlichen Kanzeln der LMP1-Werksrenner sind die langsameren GT- und LMP2-Boliden nur schwer auszumachen.

Am Ende der Geraden geht es von Tempo 310 wieder runter in den zweiten Gang durch die Indianapolis-Kurven. Kurz beschleunigen, und wir erreichen den langsamsten Teil der Strecke: Arnage. Im ersten Gang geht es rechts herum in Richtung der Porsche-Kurven. Einem Streckenabschnitt, der bei den Fahrern äußerst beliebt ist, weil die Kurven flüssig und schnell zu fahren sind. Aber Achtung: Auch hier werden Fehler bitter bestraft.

Vom sechsten Gang in den vierten durch das Geschlängel und wieder raus in die fünfte Fahrstufe. Vor den Ford-Kurven vor Start-Ziel darf noch einmal Bremsenergie eingesammelt werden, bevor am Kurvenausgang aus dem zweiten Gang wieder voll durch beschleunigt wird und es rausgeht auf eine neue Runde über den legendären Circuit de la Sarthe.