Le Mans 2014: Porsche unternimmt erste LMP1-Probefahrt

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Porsche hat mit seinem neuen LMP1-Gefährt eine erste Einstellfahrt absolviert. Werks- und Entwicklungsfahrer Timo Bernhard fuhr einige Runden auf dem Testgelände des Stuttgarter Traditionsherstellers – früher als die Mannschaft ursprünglich geplant hatte.

Der neue LMP1-Prototyp aus dem Hause Porsche hat heute erstmals Asphalt unter die Räder genommen. Werks- und Entwicklungsfahrer Timo Bernhard drehte auf der hauseigenen Teststrecke des Zuffenhausener Traditionsherstellers erste Runden mit dem Boliden, welcher in der nächsten Saison bei den 24 Stunden von Le Mans und in der Langstrecken-WM zum Einsatz kommt.

Porsche-Pilot Bernhard, der gemeinsam mit Romain Dumas in die Entwicklungen des Boliden involviert ist, zeigt sich nach der Jungfernfahrt beeindruckt. „Ich war von Anfang an in die Entwicklung des neuen Autos einbezogen“, erklärt der Homburger. „Dass ich heute die ersten Meter mit unserem Baby fahren durfte, erfüllt mich mit Stolz. Das Auto fühlt sich schon jetzt klasse an. Ich freue mich darauf, in den kommenden Wochen und Monaten gemeinsam mit meinem Freund und Kollegen Romain Dumas das Auto bei Testfahrten zu bewegen.“

Obendrein absolvierte der LMP1-Rennwagen seine erste Ausfahrt früher, als die Techniker geplant hatten. „Wir liegen hervorragend im Zeitplan“, betont Projektleiter Fritz Enzinger. „Unsere neu formierte Mannschaft hat äußerst zielgerichtet gearbeitet, um dieses hochkomplexe Fahrzeug so schnell wie möglich auf die Räder zu stellen. Das verschafft uns nun einige Wochen zusätzliche Zeit für die Erprobung und Weiterentwicklung. Das Reglement der WEC basiert ab 2014 in erster Linie auf Effizienz. Das macht den Wettbewerb der Ingenieure noch interessanter und stellt uns vor komplett neue Herausforderungen.“

Die alten Fotostrecken sind leider nicht mehr verfügbar.

Vergrößerter Mitarbeiterstab für das LMP1-Projekt

Um die Rückkehr in die Le-Mans-Branche zu meistern, vergrößerte sich unterdes der Mitarbeiterstab seit dem Jahr 2011 auf 200 Fachkräfte. Zudem wurde im Motorsportzentrum Weissach ein neues Werkstattgebäude sowie ein Verwaltungsbau installiert, um die Voraussetzungen für Konstruktion, Bau und Einsatz des LMP1-Prototyps zu schaffen. Die Porsche-Werksmannschaft wird den Einsatz in der kommenden Saison selbst leiten.

„Bei der Entwicklung unseres neuen LMP1-Fahrzeugs standen wir vor der gleichen Herausforderung wie in der Serienentwicklung unserer Straßenfahrzeuge“, fügt Wolfgang Hatz hinzu, der als Vorstand für Forschung und Entwicklung bei der Porsche AG fungiert. „Unser Ziel war es, die bestmögliche Effizienz zu erreichen, ohne Abstriche bei der Performance zu machen.“

Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstands der Porsche AG, stellt wiederum den Bezug zur Straße her: „Die Ingenieure konnten bei der Konstruktion des neuen LMP1-Autos, das hier heute zum ersten Mal in Weissach gefahren ist, mit einem weißen Blatt Papier beginnen und so im Rahmen des technischen Reglements viele neuen Technologien anwenden, die in Zukunft auch den Kunden unserer Serienautomobile zugutekommen werden. Schließlich steckt in jedem Porsche ein Rennwagen.“