24-Stunden-Rennen: Black Falcon führt Mercedes-Benz zum Premierensieg

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Sean Edwards, Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen und Nicki Thiim haben die 41. Auflage des Eifel-Klassikers mit dem Mercedes SLS von Black Falcon gewonnen. Maxime Martin von Marc VDS Racing erkämpfte für BMW den zweiten Rang vor den beiden Rowe-Racing-SLS.

Mit dem zurückkehrenden Regen zur Mittagszeit hatten die Stunde, oder die Stunden, vom Black-Falcon-SLS geschlagen. Nachdem die Mercedes-Benz-Truppe vom Marc-VDS-BMW die Führung auf abtrocknender Bahn übernahm, konnte das Quartett in den schwierigen Mischverhältnissen einen recht komfortablen Vorsprung aufbauen.

Hatten die Sternenkrieger im Trockenen noch keine Rolle gespielt, als sich Aston Martin in Szene setzte, kämpften sich die Mannschaften Black Falcon und Rowe Racing im Laufe des Pfingstmontages nach vorn. Beim Boxenstopp konnte sich Black Falcon dann den entscheidenden Vorteil erarbeiten und übernahm von Marc VDS Racing die Spitzenposition.

Mit dem stärker werdenden Regen in mehreren Bereichen der Nordschleife, traten die drei Piloten Edwards, Schneider und Thiim die Flucht nach vorn an – Bleekemolen reiste hingegen vorzeitig ab, da die Geburt seiner Zwillinge bevorsteht. Mit einem Vorsprung von etwa drei Minuten überquerte die deutsch-britisch-dänische Besatzung dann das Ziel nach 24 Stunden und 88 Runden, was den ersten Sieg für einen Mercedes-Benz beim Marathonrennen in der Grünen Hölle bedeutet.

Maxime Martin mit großer Aufholjagd

Was für Black Falcon in den letzten Stunden nur ein vorsichtiges Durchrollen war, war für die Markenkollegen von Rowe Racing umso nervenaufreibender. Nicht nur, dass die beiden SLS AMG im Paarlauf in der letzten Stunde um die zweite Position kämpften, vor allem Maxime Martin im belgischen BMW Z4 machte dem Team zu schaffen, der mit Rundenzeiten von bis zu 8:22,088 Minuten unterwegs war.

Der junge belgische Werksfahrer stieg eineinhalb Stunden vor Schluss in sein Auto und fuhr pro Runde mehrere Sekunden schneller als der Rest des Feldes – dasselbe Feuerwerk also, das er auch nach dem Neustart abfeuerte. Von einem Boxenstopp zwischenzeitlich noch einmal zurückgeworfen, war er genau 27 Minuten vor Rennende bei einsetzendem Sonnenschein formatfüllend im Rückspiegel von Lance David Arnold im Rowe-SLS.

Exakt zwei Minuten später hatte er beide Sterne überholt und setzte sich sofort nach vorn ab. Damit geht der zweite Platz auf dem Nürburgring an Marc VDS Racing mit dem BMW Z4 und den Fahrern Martin, Andrea Piccini, Yelmer Buurman und Richard Göransson. Dahinter kämpften die beiden Rowe-Autos um den letzten Podestplatz. Diesen bekamen dann Nico Bastian, Klaus Graf, Jan Seyffarth und Thomas Jäger, als die Teamkollegen zum Nachtanken nochmals an die Box mussten.

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Titelverteidiger Audi deutlich geschlagen

Schadensbegrenzung hieß es dagegen bei den Titelverteidigern von Audi. Das Siegerfahrzeug des vergangenen Jahres mit der Besatzung Mike Rockenfeller, Marcel Fässler, Frank Stippler und Markus Winkelhock unter der Nennung von „G-Drive Racing by Phoenix“ wurde Fünfter mit einer Runde Rückstand. Mit dem Regenchaos in der Nacht schwanden auch die Chancen auf den Erfolg für die Ingolstädter.

Ebenfalls mehr ausgerechnet hatte sich Schubert Motorsport. Als Werksteam an den Start gegangen, gab die BMW-Abordnung den Sieg als Ziel aus und abermals sollte es nicht klappen. Ein Auto musste schon früh im Rennen zurück gezogen werden, das andere mit Dirk Adorf, Claudia Hürtgen, Jens Klingmann und Martin Tomczyk kam mit zahlreichen Blessuren auf Platz sechs. Dasselbe Bild bei Manthey Racing – Marc Lieb, Romain Dumas, Lucas Luhr und Timo Bernhard wurden am Ende Siebente.

Die besten Zehn vervollständigen die anderen beiden Phoenix-Audi-R8, die sich in den letzten Minuten noch um Platz acht duellierten, sowie der Aston Martin, der nach der beeindruckenden Leistung am Sonntag nach dem Restart auf dem Boden der Tatsachen angelangt ist. Dennoch erzielte der als Geheimtipp gehandelte britische Renner den zehnten Rang.