Laguna Seca: Pickett Racing bezwingt Rebellion-Toyota

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Pickett Racing triumphierte beim ALMS-Auftritt in Lagua Seca. Dabei bugsierte Lucas Luhr die Honda-Mannschaft mit einem riskanten Manöver auf die Siegerstraße. Rebellion-Toyota fiel wiederum einem Reifenschaden zum Opfer. Derweil gewann Corvette das Herzschlagfinale in der GT-Wertung.

Die Honda-Delegation Pickett Racing bleibt in der Erfolgsspur. Denn Klaus Graf und Lucas Luhr gewannen auch den dritten Wertungslauf der ALMS-Meisterschaft in Laguna Seca. Dabei profitierte das deutsche Fahrergespann von einem Intermezzo bei Rebellion-Toyota: Neel Jani und Nick Heidfeld fielen in der Schlussphase des Vier-Stunden-Rennens einem Reifenschaden anheim und mussten mit dem Silberrang vorliebnehmen.

Für Langstrecken-Routinier Luhr war dies zugleich der 43. Renngewinn im Laufe seiner ALMS-Karriere, womit der Pilot aus Koblenz die ewige Bestenliste der Laufsieger alleinig anführt. Dabei nahm Luhr sein Glück selbst in die Hand: Während der letzten 34 Runden spitzte sich ein Stoßstangenduell zwischen Luhr und Jani zu, wobei die Antagonisten viermal die Positionen tauschten und zwischenzeitlich gar auf Tuchfühlung gingen.

Schlussendlich manövrierte sich Luhr mit einem gewagten Manöver in der berüchtigten Corkscrew-Bergabpassage an seinem Lola-Kontrahenten vorbei. „Nach dem Kontakt war das Auto beschädigt“, rapportierte Luhr im Ziel. „Aber ich konnte noch kämpfen. Ich merkte, das Rebellion-Fahrzeug war auf den Geraden wesentlich schneller, deshalb wusste ich, in der Corkscrew zu überholen, war meine einzige Chance.“

Bis dato hatten Jani und Heidfeld in ersten Rennhälfte die Führung verwaltet. Zudem brachte eine Gelbphase die Rebellen trotz der Reifenpanne noch einmal in Schlagdistanz, doch Luhr rettete einen sechssekündigen Vorsprung ins Ziel. „Das war Rennsport vom aller Feinsten“, jubelte Stallgefährte Graf nach dem Gefecht. „Mein Kollege Luhr fuhr im Rennen ein Höllentempo. Am Ende ereignete sich schließlich das Manöver, als Lucas sich an Neel vorbei presste.“ 

Corvette gewinnt GT-Krimi 

In der LMP2-Kategorie feierte der Honda-Rennstall Level 5 Motorsports einen Doppelsieg. Scott Tucker und Marino Franchitti (Level-5-Honda) trugen letzten Endes den Triumph davon. Dahinter sortierte sich das Schwesterfahrzeug ein – ebenfalls in den Händen von Tucker, welcher sich das Volant mit Ryan Briscoe teilte. De facto fuhre die Mannschaft jedoch außer Konkurrenz, da die Markenkollegen von Extreme Speed Motorsports vorzeitig die Segel strichen. 

Unterdes obsiegte Corvette in der GT-Wertung. Jan Magnussen und Antonio García behaupteten sich im Herzschlagfinale gegen vier Mistreiter, die innerhalb von drei Sekunden die Ziellinie kreuzten. Zweite wurden Wolf Henzler und Bryan Sellers (Falken-Porsche) vor Dirk Müller und John Edwards (RLL-BMW) sowie Bill Sweedler und Townsend Bell (AJR-Ferrari). Den fünften Platz belegten Dominik Farnbacher und Marc Goossens (SRT-Viper).

Mike Guasch und Luis Díaz (PR1 Mathiasen Motorsports) gewannen wiederum die LMPC-Kategorie vor Jonathan Bennett und Colin Braun (Core Autosports). In der GTC-Porsche-Division triumphierten derweil Nick Tandy und Henrique Cisneros in Diensten von NGT Motorsports. Die ALMS-Gemeinde verabschiedet sich nun in die Le-Mans-Pause und startet am ersten Juliwochenende wieder im Lime Rock Park.