Road Atlanta: Rebellion führt Feld in die Nacht

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Selbst nach acht Stunden Rennbetrieb beim Petit Le Mans rüttelt niemand an der unangefochten Führung von Nicolas Prost, Neel Jani und Andrea Belicchi im Rebellion-Lola. Im Rest des Startefeldes geht es nach Safety-Car-Phasen allerdings rund.

Die Nacht bricht über die Road Atlanta herein und inzwischen wurden 321 der 394 Umläufe absolviert. Noch immer führt das anglo-schweizerische Team Rebellion Racing. Es wäre seitens der Teamleitung nicht mehr weit hergeholt, bereits den Sekt kaltzustellen, denn die einzige Gefahr für den Rennsieg geht nur noch von der Defekthexe und den Überrundungen aus.

Der Zweitplatzierte aus der Königsklasse LMP1, der zweite Dyson-Wagen, den derzeit Chris McMurry steuert, weist nach acht Stunden ebenso viele Runden Rückstand auf. Damit liegt er sogar zwei Positionen hinter dem Nissan-DeltaWing, der sich weiterhin beachtlich schlägt. Davor, mit einem Respektabstand von mindestens zwei Runden hinter dem schwarz-goldenen Lola-Toyota, folgen die weiteren Platzierten in der Gesamtwertung, die aus der LMP2-Kategorie stammen.

Allerdings führen diese ihr eigenes Rennen und haben eher wenig Interesse am Gesamtsieg. Nach zwei kurz aufeinanderfolgenden Safety-Car-Phasen hat sich das Verfolgerfeld zusammengeschoben und die Duelle um die Klassenführung leben wieder auf. So trennten David Heinemeier Hansson (Conquest Endurance) und Scott Tucker (Level 5 Motorsport) lediglich Sekunden, nachdem Hansson vor rund einer halben Stunde in einem Überraschungsangriff die Spitze übernahm. Tucker musste inzwischen aber eine Strafe antreten, was ihn zurückwarf. Da er aber 70 Prozent der Distanz absolviert hat, darf er sich offiziell ALMS-Meister nennen, ebenso wie Muscle Milk Racing in der LMP1.

GT-Klassen drehen auf

Ebenfalls gewendet hat sich das Blatt bei den Grand-Tourisme-Boliden. Nachdem es zwischenzeitlich nach einem Doppelsieg für Corvette aussah, sind Tommy Milner, Oliver Gavin und Jordan Taylor mit einem Lenkungsdefekt ausgeschieden. Während der zwei Full-Cause-Cautions verloren zudem Jan Magnussen, Antonio García und Richard Westbrook die Führung an Scott Sharp, Johannes van Overbeek und Toni Vilander (Extreme-Speed-Ferrari).

Nach der Rennfreigabe konnte sich Magnussen nicht gegen Sharp durchsetzen, weshalb man sich zu einem taktischen Boxenstopp entschied – und damit Extreme Speed ebenfalls zum Hereinkommen zwang. Somit hat Jörg Müller im RLL-BMW die Schicht auf Platz eins übernommen. García, der die verbliebene Corvette übernahm, konnte zudem van Overbeek auf frischen Reifen überholen.

Der großen GT-Klasse gleich tat es die GTC mit einem Zweikampf um den Platz an der Sonne, die in Braselton dem Nachthimmel gewichen ist. Mario Farnbacher im NGT-Porsche musste sich dem Fahrerchampion Cooper MacNeil erwehren. Dieser hat später seinerseits an Leh Keen übergeben, der den kleinen Bruder von Dominik Farnbacher mit 6,65 Sekunden Abstand verfolgt.