Insolvenzverfahren: Lola bricht Verhandlungen ab

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Die insolvente Lola-Gruppe hat die Verkaufsverhandlungen eingestellt. Da der britische Konstrukteur kein akzeptables Angebot zur Unternehmensfortführung erhalten habe, wurden die Gespräche Anfang Oktober abgebrochen. Eine nicht unwichtige Rolle spielte dabei das geistige Eigentum.

Lola Cars International hat die Verkaufsverhandlungen beendet. Nachdem der britische Rennfahrzeughersteller im Mai mit 20 Millionen Pfund Konkurs angemeldet hatte, konnten die Insolvenzverwalter Mark Newman und James Snowdon der CCW Recovery Solutions LLP keinen Käufer der Firma finden. Eine reguläre Unternehmensfortführung sei nach derzeitigem Stand der Dinge nicht möglich.

„Wir haben bis Ende September kein akzeptables Angebot zu einer Unternehmensfortführung erhalten, deshalb überlegten wir, ob wir die Verhandlungen fortsetzen sollten“, heißt es in einer Pressemeldung der Lola-Gruppe. „Während der ersten Oktoberwochenende sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ein Verkauf des Betriebes nach dem Fortführungsprinzip nicht möglich ist und die Verkaufsverhandlungen wurden am Freitag, den 5. Oktober, eingestellt, was leider zur Entlassung des verbleibenden Mitarbeiterstabs führte.“

Weiterhin teilten die Insolvenzverwalter mit, die Konkursmasse in naher Zukunft unter den Hammer zu bringen. Offen bleibt allerdings die Frage, ob die Vermögenswerte in ihrer Gesamtheit veräußert werden oder einzeln versteigert. Denn in den letzten Monaten erwies sich das Insolvenzverfahren aufgrund der Unternehmensstrukturen als schwieriges Unterfangen.

Als Problematik hat sich dabei das geistige Eigentum der Lola-Gruppe entpuppt, welches nicht im Besitz des zahlungsunfähigen Teil des Betriebs ist. Bekanntlich konstruiert der Lola-Konzern nicht ausschließlich Rennfahrzeuge, sondern betätigt sich seit zwei Dekaden auch im Bereich Rüstung, Luftfahrt, Kommunikation und Marine.

Demgemäß können potenzielle Interessenten zwar Ausrüstung und Komponenten von Lola Cars kaufen, erwerben auf diese Weise jedoch nicht das geistige Eigentum. Wer also die Lola-Überreste kauft, kauft nicht automatisch Lola. Denn die Patente sind nach wie vor im Besitz des Lola-Holding-Unternehmens – unter der Leitung von Martin Birrane. Deshalb konnten die Insolvenzverwalter darüber nicht verfügen.