Viel Verkehr am Morgen: Erstmals an diesem Le-Mans-Wochenende bescherte Regen den Teams eine nasse Fahrbahn. Dementsprechend fleißig wurde im heutigen Warm-up getestet, doch zahlreiche Ausrutscher und Abflüge sorgten für zeitweilige Unterbrechungen. – Toyota zumeist in der Box.
Der Countdown zum Start der 24 Stunden von Le Mans 2012 ist endgültig eingeläutet. Am heutigen Morgen hatten alle 56 an der Sarthe vertretenen Mannschaften noch einmal die Gelegenheit, ihre Boliden einer letzten Überprüfungsfahrt zu unterziehen. Allerdings erschwerte dabei Regen die Arbeit der Piloten und Mechaniker – zum ersten Mal seit dem Beginn des heurigen Alle-Jahre-Wieder-Klassikers im Nordwesten Frankreichs. Während so manches Fahrzeug deshalb nur wenige Kilometer sammelte, schob sich ein Audi R18 ultra an die Spitze des Klassements.
Marc Gené, Romain Dumas und Loïc Duval fuhren auf dem überaus nassen Circuit de la Sarthe die beste Rundenzeit und platzierten sich somit unmittelbar vor allen weiteren Audi-Rennern. Toyota nutzte die Wetter- und Streckenbedingungen nicht, um zu trainieren; aus Vorsicht verweilten beide TS030 Hybrid bis auf wenige Runden in ihren Boxen. Die fernöstlichen Prototyp-Flundern werden im Nassen ohnehin als nicht übermäßig konkurrenzfähig ein geschätzt, obwohl sie während ihrer Vor-Le-Mans-Tests ausgiebig im Regen unterwegs waren.
Abflüge erzwangen die rote Flagge
Grund zur Vorsicht gab’s jedoch in der Tat: Scheinbar jeder Fahrer, der sich während der 45-minütigen, letzten Trainingssitzung mit seinem Flitzer auf die Bahn wagte, rutschte früher oder später aus. So auch die Startnummer 29, das Lola-Coupé der Equipe Gulf Racing Middle East – nach einem Dreher strandete es kurz vor Start und Ziel; darüber hinaus befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch einige andere Fahrzeuge in den Kiesbetten, woraufhin die Rennleitung für einige Minuten die rote Flagge schwenken lies.
Kurzweilig auf Abwegen zu finden war auch der ominöse Deltawing von Nissan. Bereits nach einer Kontrollrunde brachte der Deutsche Michael Krumm den „rasenden Revolutionär“ jedoch unbeschadet zurück zu seiner Box, wo er dann für den Rest der Einheit verblieb. Bei 15,3 Grad Luft- und 16,7 Grad Asphalttemperatur sahen es auch Andere als unnötig an, eine Rundenzeit zu setzen, obwohl man die Gelegenheit hatte, den neue Bodenbelag auf der famosen Hunaudières-Geraden nun auch im Feuchten kennenzulernen.
Bis zum frühen Abend wird weiterhin Regen über dem Département Sarthe erwartet. Der Startschuss zur 80. Auflage der großen Sportwagen-Festspiele in Le Mans – um genau 15:00 Uhr – könnte also durchaus eine nasse Angelegenheit werden.