Le Mans: Audi marschiert voran

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Audi hat nach neun Stunden eine weitgehend sichere Dreifachführung inne. Nachdem der erste Toyota in der Drangphase der Japaner abgeschossen wurde, dezimierte sich der Schwesterwagen durch ein vollkommen sinnloses Manöver selber aus dem Geschehen.

Bei der Jubiläumsausgabe des ältesten Langstreckenrennens spult Audi ein souveränes Programm ab. Marcel Fässler, André Lotterer und Benoït Tréluyer führen im ersten Audi R18 e-tron quattro vor dem zweiten Ingolstädter Hybrid-Renner mit Tom Kristensen, Allan McNish und Dindo Capello und Marco Bonanomi, Olly Jarvis und Mike Rockenfeller im R18 Ultra.

Das Aus für Toyota

Nachdem Toyota zwischenzeitlich für Spannung sorgte, sind die Japaner mittlerweile aus dem Rennen um die Spitzenplätze ausgeschieden. Wurde die Nummer acht noch ohne eigenes Verschulden abgeschossen, beraubte sich die Nummer sieben selber aller Chancen.

Als die Safetycars, die aufgrund des Toyota-Ferrari-Zwischenfalls zum Einsatz gekommen waren, die Strecke verlassen hatten und das Rennen wieder freigegeben wurde, entbrannte sofort wieder der Kampf zwischen Kazuki Nakajima im Toyota und Marcel Fässler im führenden Audi. Der Japaner jagte den Audi im Sekundenabstand durch den Verkehr.

Statt aber eine freie Stelle abzuwarten und möglicherweise den Top-Speed-Vorteil des Japan-Renners auf den langen Geraden auszunutzen schoss Nakajima bei einer überstürzten Aktion den neben ihm fahrenden DeltaWing ab. Für die Rakete endete die Situation in der Mauer, der Toyota erlitt einen Plattfuß und erreichte die nahegelegene Box aus eigener Kraft. Dort wurde dann auch gleich die komplette Heckpartie erneuert.

Gut 15 Minuten nach der Notreparatur war schon der nächste außerplanmäßige Aufenthalt in der Toyota-Garage angesagt. Eine defekte Lichtmaschine warf den TS030 endgültig aus dem Rennen. Der erste Versuch, den Wagen zurück auf die Strecke zu schicken endete am Ende der Boxengasse. Später nahm man zwar das Rennen wieder auf, allerdings dürfte der Rest des diesjährigen Toyota-Auftritts als Testlauf abzuhaken sein.

Die beiden Rebellion-Toyota-Coupés haben sich auf den Plätzen vier und fünf festgesetzt. Allerdings fehlen dem besseren der beiden mit Nick Heidfeld schon drei Runden zur Spitzengruppe. Mit weiteren vier Runden Rückstand markiert der vierte Audi das Ende der LMP1-Sitzengruppe auf Platz sechs.

Guter Sport in der LMP2

Direkt dahinter jagen sich die besten Protagonisten der kleinen Prototypen-Klasse um den Kurs. Murphy-Prototypes führt eine Vierergruppe an, die noch in der gleichen Runde um den Klassensieg kämpft. Hinter dem irischen Renner haben sich der Oak-Racing-Morgan-Judd, der Starwoks-HPD und der Pecom-Oreca-Nissan einsortiert. Somit kämpfen in diesem Quartett drei unterschiedliche Chassis-Motoren-Kombinationen um die Klassenspitze.

In der GTE-Pro geht der Kampf Corvette versus Ferrari weiter. Zur Zeit führt der US-Renner mit Oliver Gavin, Tommy Millner und Richard Westbrook die GT-Klasse der Profis an. Auch bei den Amateuren im GT-Lager hat eine Corvette das Kommando übernommen. Nachdem lange die Porsche-Teams das Sagen hatten, führt jetzt die Labre-Corvette.