Auftakt in den Ardennen: Audi-Quartett pflichtgemäß in Front

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Viermal Audi am oberen Ende des Zeitentableaus: Die Ingolstädter dominierten die erste Trainingssitzung im belgischen Spa-Francorchamps, legten dabei allerdings eine gemächliche Gangart an den Tag. Rebellion-Toyota und Pescarolo-Dome waren unterdessen im Benzinlager obenauf. 

Keinerlei Überraschungen barg die erste Trainingseinheit in Spa-Francorchamps. Audi rangierte erwartungsgemäß auf den Plätzen eins bis vier im Gesamtklassement. Dabei hatte Marcel Fässler am Steuer des nagelneuen e-tron-Renners die Nase hauchdünn vor Loïc Duval, der heuer noch am Steuer des konventionellen Selbstzünders hantiert. Dahinter sortierten sich Tom Kristensen (e-tron) und Oliver Jarvis (ultra) ein.

Die Herren der Ringe ließen es auf trockener Piste bei kalten Temperaturen jedoch ruhig angehen. Obwohl die Audi-Schützlinge allesamt die Marke von zwei Minuten und fünf Sekunden knackten, sind die Rundenzeiten im Vergleich zum Vorjahr noch signifkant langsamer. Die 120 Sekunden pro Umlauf dürften als Richtwert dienen. Dementsprechend hat Fässler mit 2:04,434 Minuten noch Luft nach oben.

Dahinter machten die Rebellen ihren Standpunkt klar. Harold Primat (+2,433 Sekunden) und Gaststarter Nick Heidfeld (+2,615 Sekunden) erzielten in Diensten von Rebellion-Toyota die Positionen fünf und sechs. Damit waren die Schweizer im konservativen Lager der Ottomotoren tonangebend, denn einzig Nicolas Minassian (Pescarolo-Dome/+2,680 Sekunden) saß der Rebellion im Nacken. Der Franzose weihte das japanische S102.5-Coupé mit Platz sieben beim Trainingsauftakt ein. 

Im internen Duell zwischen den Honda-Mannschaften behielt Strakka-Pilot Nick Leventis die Oberhand über JRM-Markenkollege David Brabham. Zudem trennten die Kontrahenten nahezu eine Sekunde. Die rote Laterne der LMP1-Kategorie trug Betrand Baquette (Oak Racing), welcher einen Rücktand von fünfeinhalb Sekunden auf die Feldspitze verbuchte. 

Ausgeglichene Verhältnisse im Rest des Feldes 

Die LMP2-Wertung wurde von Pecom-Fahrer Pierre Kaffer angeführt. Der deutsche Routinier kutschierte seinen Oreca-Nissan-Boliden in 2:10,646 Minuten um den sieben Kilometer messenden Traditionskurs. Als ärgster Verfolger behauptete sich Alexander Sims (Status GP), welcher die Bestleistung seines Rivalen um lediglich eine Zehntelsekunde verpasste. Im selben Atemzug drückte der Besucher aus der ELMS-Meisterschaft dem drittplatzierten Ryan Dalziel (Starworks-Honda) eine halbe Sekunde aufs Auge. 

Auf den folgenden Rängen herrschte wiederum eine enorme Leistungsdichte. Lotus-Speerspitze Luca Moro wies beispielsweise lediglich einen Rückstand von zwei Hundertstelsekunden auf Dalziel aus. Ähnlich verhielt es sich im Duell um die fünfte Position: Zwischen Tor Graves (ADR-Delta) und den Konkurrenten von Murphy Motorsports machte wiederum eine halbe Zehntelsekunde den Unterschied. Beide vertrauen im Übrigen auf eine Oreca-Nissan-Kombination. 

Eins ausgewogenes Kräfteverhältnis lag indes in der Gran-Turismo-Wertung vor. Gianmaria Bruni (AF-Corse-Ferrari) bestimmte mit 2:20,915 Minuten das Tempo und war damit um vier Zehntelsekunden schneller als Erzrivale Richard Lietz (Felbermayr-Porsche). Der Weissacher Werkspilot konnte sich wiederum nur um eine Zehntelsekunde von Adrian Fernandez (Aston Martin) distanzieren. 

Ergo verteilten sich alle drei GT-Marken auf den ersten drei Plätzen. Jamie Melo (Luxury-Ferrari) reihte sich an vierter Stelle ein. Dahinter mogelten sich bereits die Überflieger der Amateurliga – Christian Ried (Felbermayr-Porsche/2:23,135 Minuten) und Nicolas Armindo (IMSA-Porsche/+0,417 Sekunden) – vor den letzten professionellen GT-Akteur ein. Andrea Bertolini hinkte am Volant des zweiten AF-Corse-Renner noch um zwei Sekunden hinterher.

Die zweite Trainingssitzung startet um 17.25 Uhr und dauert ebenfalls neunzig Minuten. Gemäß des Wetterberichte soll es weiterhin trocken, aber bewölkt bleiben.