Green Racing: Joint Venture hegt Zukunftsvisionen

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Mit dem jüngst vereinbarten Zusammenschluss planen die IMSA, die ALMS und der Nachhaltigkeitsexperte Quimera eine neue, völlig brennstofffreie Rennserie. Dabei wollen sie ihre Kompetenzen bündeln, um in die nächste Generation des nachhaltigen Motorsports einzusteigen.

Es ist ein gern angesprochenes Thema im Motorsport dieser Tage. Der Klimawandel und die drohende Erdölknappheit gehen auch am Rennsport nicht vorbei. Ist er doch mehr oder weniger sinnloses Verpesten der Umwelt und Verblasen des knappen Erdöls, auch wenn die Hersteller gebetsmühlenartig wiederholen, dass dort neueste Technologien ausprobiert werden, die später einmal in den Autos verbaut sein werden, die die Kunden kaufen sollen.

Doch im Bereich der grünen Antriebe sieht es trotz vieler Bemühungen weiter düster aus. Viele kluge Köpfe zerbrachen sich selbige, um Hybriden oder gar gänzlich elektrisch fahrende Wagen in den Konkurrenzkampf zu schicken. Die Idee des KERS verkam in der Formel 1 nur zum Energiestoß, um Überholvorgänge zu verbessern. Auch der ACO nahm die Idee der Hybriden in sein Reglement auf. Das schweizerische Hope Racing Team brachte gar einen Wagen in Le Mans an den Start. Dies bedeutete einen Erfolg, in dieser Hinsicht. Doch weit kam auch der nicht, denn er strandete mit technischen Problemen. Später stieg das Team mit der Ankündigung, in der kommenden Saison wiederzukehren, auch aus dem ILMC aus.

Nun, zu Beginn des Jahres 2012, wagt ein Dreigestirn einen neuen Anlauf, um den grünen Motorsport weltweit zu etablieren. Ihr Ziel ist es, eine internationale, treibstofffreie Rennserie zu starten. Dabei haben sich die International Motor Sports Association (IMSA), die ALMS und Quimera enge Zusammenarbeit geschworen, um Investoren, die Öffentlichkeit, die Medien, Sponsoren und andere Interessenten auf diese Form des Rennsports vorzubereiten. Dies sollte die vordringlichste Aufgabe sein, denn bislang sind, wie bereits beschrieben, einige Vorstöße aufgrund von Desinteresse und anderen Querelen im Sande verlaufen. Selbst Audi und Peugeot forschen an einem Hybriden, deren Chancen auf einen Le-Mans-Einsatz wohl aber alles andere als gut sind.

Neue Meisterschaft soll 2013 in die Startlöcher

Nebenbei wird bereits an einer Rennserie getüftelt, die im Jahr 2013 das Licht der Weltöffentlichkeit erblicken soll. Sie soll die erste professionelle „grüne“ Meisterschaft der Welt werden. Die Einsatzfahrzeuge sollen rein elektrisch betrieben werden. Sie soll aus verschiedenen Klassen bestehen, um unterschiedlichsten Konzepten aus aller Welt einen Platz zu geben. Einen ersten Eindruck von einem möglichen Teilnehmer der Serie kann man bereits 2012 bei Demo-Runden im Rahmen ausgewählter ALMS-Läufe bekommen. Diese soll der AEGT (All Electric GT-Car), entwickelt und gebaut von Quimera, absolvieren.

Die ersten Rennen der neuen Meisterschaft sollen in den USA im Rahmen der ALMS stattfinden. Dazu sollen Interessenten aus anderen Ländern eingeladen werden, um auf den Geschmack dieser Rennserie zu kommen und um letztendlich in das Projekt einzusteigen.

Zudem sind Überlegungen in Gange, neben den vierrädrigen Rennern auch Motorräder in die neue und wie die Initiatoren sagen „bahnbrechende“ internationale Meisterschaft einzubinden. Hilfreich sollen dabei die Kontakte von Quimera mit der TTXGP World Championship sein, der derzeit führenden internationalen Rennserie für elektrische Motorräder. IMSA, ALMS und Quimera hoffen daher auf gemeinsame Rennwochenenden. Dies wäre bislang einmalig.

Somit hoffen die IMSA und Quimera mit ihrer Idee einer rein elektrischen Rennserie ein Versuchsfeld für unterschiedlichste neue „grüne“ Fahrzeuge liefern zu können und den Technik- und Know-how-Transfer anzukurbeln. Damit wollen sie sich an vorderster Front im Bereich der nachhaltigen Antriebsentwicklung platzieren.

Bleibt nur zu hoffen, dass diese Idee nicht, wie schon viele andere, einfach sang und klanglos aufgegeben wird oder zu einer mehr gewollten als gekonnten Rennserie verkommt.