VLN: Schlussattacke in der Hocheifel

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Der 43. ADAC Barbarossa Preis läutet am kommenden Samstag das Finale der VLN-Saison ein. Die Starterliste ist wie gewohnt prall gefüllt und für Spannung ist gut gesorgt. Ein Favorit auf den Gesamtsieg ist schwer auszumachen und die Entscheidung in der Meisterschaft ist ebenfalls noch lange nicht gefallen.

 176 Teams haben ihre Teilnahme für den 43. ADAC Barbarossa Preis angekündigt. Auch die SP9-Klasse für GT3-Fahrzeuge ist mit 14 Teilnehmern nach einem Tief kurz vor und nach dem 24-Stunden-Rennen wieder ordentlich besetzt. Aus ihren Reihen sollte diesmal auch wieder der Gesamtsieger kommen. Der Überraschungssieger des Sechs-Stunden-Rennens, der Raeder Audi TT-RS, ist beim achten VLN-Lauf nicht am Start. Auch die Aussicht auf trockenes Wetter sollte der heckgetriebenen Fraktion wieder die gewohnten Vorteile bescheren.

Phönix-Racing wird wieder die Audi-Fahnen hochhalten. Die am Ring ansässige Truppe kommt mit zwei R8 LMS, die von Christopher Hasse und Christopher Mies sowie Marc Basseng und Frank Stippler durch den eifler Wald gehetzt werden. Ein dritter Ingolstädter Flachmann kommt von Jan-Olaf Brunstedt. Der Schwede, der auch schon die beiden ersten Saisonrennen bestritt, wird von seinem Landsmann Andreas Simonsen unterstützt.

Im Porsche-Lager stellt wieder Manthey Racing den Löwenanteil. Auf dem grüngelben Porsche mit der Nummer elf sitzen diesmal Lucas Luhr und Arno Klasen. Die Frikadelli-Truppe kommt nach einer sehr guten Leistung beim Sechs-Stunden-Rennen, als man ein Podiumsfinish nur knapp verpasste, hochmotiviert an den Ring. Niklas Kentenich ist allerdings nach seinem GT-Masters-Sieg am letzten Wochenende diesmal nicht von der Partie und Sabine Schmitz teilt sich den GT3R wieder mit ihrem Partner und Teamchef Klaus Abbelen. Bei Pinta Racing wurde Manuel Lauck nach einigen Ausfällen durch den Routinier Marco Seefried ersetzt.

Fünf Mercedes SLS AMG GT3 werden beflügelt in das Rennen gehen. Die Flügeltürer können bislang als einzige auf zwei Gesamtsiege in der laufenden Saison zurückblicken. Nominell stellt Mamerow Racing mit Armin Hahne und Chris Mamerow die stärkste Besatzung. Doch auch die anderen Kunden der Marke mit dem Stern machen sich nach dem Überraschungserfolg des ROWE-SLS in Lauf sechs berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis.

Meisterschaft weiter offen

In der Meisterschaft führen derzeit Nobert Bermes, Rickard Nilsson und Wolfgang Weber. Im Aston Martin von Mathol Racing punkten sie regelmäßig in der Klasse SP10. Die Klasse für GT4-Rennwagen ist allerdings mit durchschnittlich sechs Startern zu schwach besetzt, um im Titelkampf ein Wort aus eigener Kraft mitreden zu können. In der VLN bekommen diejenigen die meisten Punkte, die die meisten Gegner in ihrer Klasse schlagen.

Am Anfang der Saison wurde die Cup3-Klasse für den Renault Clio als Meistermacher ausgerufen. Zeitweise über 30 Starter versprechen hohe Punkteausschüttungen. Doch auch die Fehlerquote liegt bei den schnellen Franzosen auf einem hohem Niveau. Wer in der Spitze der Klasse mitspielen will, kann über die serienmäßigen 204 Pferdestärken des Cup-Clios nur müde lächeln. Mit fünf Klassensiegen haben die Berliner Jannik Olivio und Elmar Jurek gute Aussichten im Kampf um die Meisterkrone. Allerdings haben die beiden Clio-Kutscher ihre beiden Streichergebnisse mit zwei Nullnummern bereits aufgebraucht. Ein weiterer Ausfall würde das Ende der Meisterschaftsambitionen bedeuten.

In der ebenfalls gut besetzten Klasse V5 sammelten Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth im BMW Z4 fleißig Punkte. Doch auch die Black-Falcon-Junioren haben ihre Streichergebnisse bereits aufgebraucht. Zudem gehen am Samstag nur 14 Teilnehmer in der V5 an den Start, sodass man auf ein schlechtes Abschneiden des Clio hoffen muss.

Ähnlich sieht die Sache für Maik Rosenberg aus. Im LMS Engineering-Scirocco konnte er bislang ebenfalls gut punkten, fuhr aber auch bereits seine Streichergebnisse ein. Markus Schmickler und Guido Strohe liegen mit ihrem BMW 325 noch gut im Rennen und haben ihre Streichergebnisse noch nicht verbraucht. In ihrer Klasse V4 ist die Punkteausbeute mit neun Startern aber eher niedrig.

Ausblick in die Zukunft

In den letzten Tagen gab es einige Meldungen, die die kommende Saison betreffen. Die DTM wird am Wochenende des 24-Stunden-Rennens in Brands Hatch fahren. Somit gelten die Weiterführungen der umfangreichen BMW- und Audi-Werksprojekte als unwahrscheinlich.

Olaf Manthey machte zuletzt immer wieder seinen Unmut über die BOP-Einstufung der Porsche-Fahrzeuge deutlich. Der RSR sollte nach dem Gewinn der 24 Stunden erneut durch die Technikkommission eingebremst werden und rollte ungewaschen ins Museum. Einen Einsatz des grüngelben GT3R im Jahr 2012 hält der Meuspather Teamchef in Interviews ebenfalls für eher unwahrscheinlich. Mit zahlreichen Kundenfahrzeugen wird man aber weiter der Nordschleife verbunden bleiben.

Ein neues Porsche Team kommt aus dem Opel-Lager. Kissling Motorsport, seit Jahren mit der rüsselsheimer Marke eng verbunden, sucht Fahrer für aktuelle Cup-Porsche, mit denen man im Carrera Cup und in der VLN antreten wird.

Eine weitere gute Nachricht kommt von der Scuderia Glickenhaus. Der Ferrari P4/5 Competizione wird in Italien wieder aufgebaut und beim 24-Stunden-Rennen im kommenden Jahr erneut starten. Vorher steht noch ein Test- und Weiterentwicklungsprogramm auf dem Plan. Bereits beim letzten VLN-Lauf Ende Oktober wird man wieder an den Start gehen. Neben den bisherigen Stammfahrern Fabrizio Giovanardi und Nicola Larini wird dann auch der Neuling im Team Christian Menzel ins Lenkrad des Einzelstücks greifen.