Silverstone: McLaren taktiert sich zum Heimsieg

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Von Ryan Racing hat sich beim BES-Lauf in Silverstone zum Tagessieg taktiert. Ein vorgezogener Tankstopp begünstigte den McLaren-Erfolg beim Heimrennen. Die Werksfahrer Shane van Gisbergen, Kévin Estre und Robert Bell kreuzten die Ziellinie letztlich vor drei Audi-Besatzungen und Molitor Racing.

McLaren hat die Begegnung der SRO-GT-Langstreckenserie in Silverstone souverän zu seinen Gunsten entschieden. Schlussendlich trugen die Werksfahrer Shane van Gisbergen, Kévin Estre und Robert Bell einen unangefochtenen Heimsieg für die Einsatzmannschaft Von Ryan Racing davon. Eine taktische Entscheidung in der Anfangsphase bedingte den Ausgang des Drei-Stunden-Rennens auf der Traditionspiste in der Grafschaft Northamptonshire.

Als die Sportwarte erstmals gelbe Flaggen schwenkten, entschieden sich die Strategen am Kommandostand von Von Ryan Racing, den ersten Tankstopp vorzuverlegen, um Zeit gegenüber der Konkurrenz zu gewinnen. Sodann schaltete das McLaren-Gespann in den Spritsparmodus. Die Vorgehensweise zeitigte letztlich Erfolg. Die McLaren-Delegation taktierte sich auf diese Weise zum Triumph beim zweiten Saisonlauf. 

Ein konstante Darbietung beförderte wiederum Audi in die Verfolgerposition. Die Marke mit den vier Ringen arbeitete sich kontinuierlich im Klassement empor, weshalb das W Racing Team und die Markenkollegen von I.S.R. die Ränge zwei, drei und vier für sich reklamierten. Somit errangen Laurens Vanhtoor, Robin Frijns und Jean-Karl Varney die Silbertrophäe, blieben aber nicht fehlerfrei. Denn Elektronikprobleme bremsten die Fahrt für einige Augenblicke. 

Im innerbetrieblichen Zweikampf um den letzten Rang auf dem Stockerl behaupteten sich Marco Bonanomi, Filip Salaquarda und Frédéric Vervisch gegenüber den WRT-Mitstreiten Frank Stippler, Stéphane Ortelli und Stéphane Richelmi. Die besten Fünf komplettierte Molitor Racing. Das Nissan-Trio Sean Walkinshaw, Martin Plowman und Craig Dolbyl lavierte sich in der Schlussphase auf die vorderen Ränge.

Nissan führt während der Startphase

Indes beanspruchte die Bentley-Werksmannschaft die Plätze sechs und neun. Intern waren Maximilian Buhk, Maxime Soulet und Andy Sou?ek, denen die Sportkommissare allerdings aufgrund einer Kollision eine Durchfahrtsstrafe auferlegten. Das Ferrari-Ensemble Rinat Salikhov, Marco Seefried und Norbert Siedler von Rinaldi Racing beendeten den Wettbewerb an siebenter Stelle, während Giovanni Venturini, Adrian Zaugg und Mirko Bortolotti von Grasser Racing Achte wurden. 

Zu Anfang gelang es hingegen Nissan, vorderhand die Poleposition in die Gesamtführung zu verwandeln. Im Überrundungsverkehr beschädigte sich Wolfgang Reip jedoch den rechten Frontscheinwerfer, wodurch die GT-Akademie den ersten Platz einbüßte. Obendrein versperrte ein anderes Fahrzeug beim Reparaturstopp den Weg und hinderte die Nismo-Equipe vorübergehend an der Weiterfahrt. Damit rückte ein Spitzenresultat in weite Ferne.

In der Pro-Am-Wertung trug wiederum Leonard Motorsport AMR den Klassensieg davon. Paul Wilson, Stuart Leonard und Michael Meadows setzten sich gegen das Nissan-Dreigespann Gaëtan Paletou, Ricardo Sanchez, Jan Mardenborough der GT-Akademie durch. Die Herrenfahrerwertung gewann derweil das McLaren-Doppel Olivier Grötz und Karim A. Ojjeh für Boutsen Ginion Racing.

Die Tabellenkonstellation lässt sich nach den ersten beiden Wertungsläufen nicht aufschlüsseln, da die zuständige Kommission die Verhandlungen über die Disqualifikation von Grasser Racing vertagt hat. Die technischen Kommissare hatten Lamborghini-Mannschaft nach dem Auftaktsieg in Monza aus der Wertung ausgeschlossen. Nächster Halt des Endurance-Wettstreits: der Circuit Paul Ricard in Le Castellet am dritten Juniwochenende.