Qualifikation: Porsche erringt Poleposition im letzten Versuch

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Porsche hat die Poleposition für das Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps errungen. Im letzten Versuch gelang Werksfahrer Marc Lieb die entscheidende Zeitenverbesserung. Zuvor erforderten wechselhafte Bedingungen taktische Flexibilität: zwei Fahrerwechsel. Toyota komplettiert die erste Startreihe.

In einer hektischen Schlussphase der Qualifikation hat sich Porsche die Poleposition für das Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gesichert. Wechselhafte Streckenverhältnisse bedingten zuvor einen antizyklischen Verlauf der Sitzung. Neel Jani und Marc Lieb genügte letzten Endes eine durchschnittliche Rundenzeit von 2:01,198 Minuten, um sich die beste Ausgangslage für die zweite Saisonbegegnung der Langstrecken-WM zu verschaffen.

Zu Anfang ermöglichten jedoch feuchte Bedingungen keine Umläufe unterhalb der Marke von zwei Minuten und fünf Sekunden. Allerdings trocknete der Asphalt des Traditionskurses im Ardenner Wald peu à peu ab. Daher führten die Rennställe der Prototypen-Klassen zwei Fahrerwechsel durch, um die bisherigen Zwischenstände zu unterbieten. Porsche-Werksfahrer Lieb gelang auf diese Weise im letzten Versuch die entscheidende Verbesserung.

Die erste Reihe der Startaufstellung komplettiert wiederum das Toyota-Ensemble Kazuki Nakajima und Sébastien Buemi. Die Differenz zu den Sitzungsschnellsten betrug im Mittel 0,638 Sekunden. Die Stallgefährten Anthony Davidson und Sébastien Buemi klassierten sich mit einem Rückstand von 1,979 Sekunden an vierter Stelle. Derweil errangen André Lotterer und Benoît Tréluyer mit einer Durchschnittsumrundung innerhalb von 2:02,499 Minuten den dritten Platz für Audi.

In der LMP2-Kategorie schnappte sich der chinesische Oreca-Rennstall KCMG die vorderste Startpositionen: Richard Bradley und Alexandre Imperatori erreichten eine kombinierte Bestleistung von 2:12,203 Minuten. Nicolas Minassian und Kirill Ladygin verfehlten diesen Richtwert um 0,648 Sekunden. Somit bezieht SMP Racing am Samstag die Verfolgerrolle auf der Ardennen-Achterbahn.

Ferrari erringt GTE-Pro-Poleposition nach Reifenpoker

In der GT-Sektion hat derweil die Wahl der Reifen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Qualifikation genommen. Zu Beginn des ersten Segmentes herrschten diesige und feuchte Bedingungen, doch das Asphaltband im Hohen Venn trocknete stellenweise ab. Daher drängte sich die Frage auf, beim Fahrerwechsel Trockenreifen zu montieren oder das Zeitfahren mit Regenpneus fortzusetzen. 

Schlussendlich entschied AF Corse den Wettstreit um die Poleposition zugunsten von Ferrari. Toni Vilander und Gianmaria Bruni erzielten eine Durchschnittszeit von 2:32,338 Minuten und bezwangen damit ihre Konkurrenten von Aston Martin. Trotz einer Offensive im letzten Anlauf verfehlten Darren Turner und Stefan Mücke die Bestmarke des Klassenprimus letzten Endes im Schnitt um 0,167 Sekunden. 

Derweil erfocht Porsche mit der Manthey-Werksmannschaft die Startpositionen drei und vier. Im internen Duell behaupteten sich Marco Holzer und Frédéric Makowiecki, welche eine durchschnittliche Rundenzeit von 2:32,581 Minuten erreichten, um 0,236 Sekunden. In der GTE-Am-Wertung reüssierten ebenfalls AF Corse und Ferrari. Mirko Venturi und Marco Cioci waren mit 2:33,962 Minuten in der GTE-Am-Division obenauf.

Das zweite Saisonrennen der Langstrecken-WM startet am morgigen Sonnabend um 14.30 Uhr und endet somit in der Dämmerung. Der Wettbericht progonstiziert gegenwärtig keine Regenschauer in den Ardennen. Die Temperaturen bewegen sich voraussichtlich zwischen sechs und neun Grad Celsius.