BMW: Mit Rückenwind zum lang ersehnten Sieg?

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BMW bot der Konkurrenz bei der Generalprobe deutlich die Stirn l © Ralf Kieven

Durch den Dreifacherfolg beim letzten VLN-Rennen reist BMW mit viel Rückenwind zum 24-Stunden-Rennen in die Eifel. Insgesamt starten gleich sechs der neuen BMW M6 GT3, eingesetzt von Schubert Motorsport, Rowe Racing und Walkenhorst Motorsport, die zudem noch ein Vorjahresmodell einsetzen. Mit dem hochkarätigen Aufgebot möchte BMW den Fluch beenden und erstmals seit 2010 die Ziellinie als Erster überqueren.

Besser hätte für BMW die Vorbereitung auf die 24 Stunden vom Nürburgring nicht laufen können. Mit einem Dreifachsieg im dritten Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft setzen die Bayern ein eindrucksvolles Ausrufezeichen und bugsierte sich spätestens vor zwei Wochen in die Rolle der Favoriten. Folglich reisen die BMW-Mannschaften mit großem Rückenwind in die Vulkaneifel.

Die VLN-Sieger von Schubert Motorsport Jesse Krohn, Jörg Müller und Marco Wittmann werden beim Saisonhöhepunkt in der Eifel von DTM-Pilot Augusto Farfus unterstützt. Das Trio schaffte mit dem ersten Sieg des neuen BMW M6 GT3 historisches. „Mir war gar nicht bewusst, dass das der erste Sieg des BMW M6 GT3 überhaupt ist. Wir haben an diesem Wochenende all unsere gesteckten Ziele erreicht und uns bestmöglich auf das 24-Stunden-Rennen vorbereitet“, unterstrich Jesse Krohn nach dem Triumph in der Langstreckenmeisterschaft.

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Im Schwesternfahrzeug wechseln sich Jonathan Edwards, Jens Klingmann, Lucas Luhr und Martin Tomczyk mit der Lenkarbeit ab. Zwar schaffte Tomczyk mit seinen Kollegen bei der Generalprobe Rang zwei, betonte aber auch, dass der Silberpokal „nicht im Vordergrund stand.“ Vielmehr wollte sich Schubert Motorsport „optimal auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten.“

Auch Teamchef Torsten Schubert zeigte sich von der Leistung seiner Schützlinge und des neuen Flagschiffs sehr angetan: „Ich denke, es war gut auszutesten, welches Tempo wir im Renntrim gehen können. Dass wir den ersten Sieg des BMW M6 GT3 einfahren konnte, ist eine besondere Ehre für uns.“

Dreht Maxime Martin erneut im Regen auf?

Schenkt man dem Wetterbericht glauben, so prognostizieren die Meteorologen für das Veranstaltungswochenende eher typisches Eifelwetter: Regen. Im Fahrerlager dürfte sich ein Pilot besonders über diese Bedingungen freuen: Maxime Martin. Der belgische Werkspilot drehte vor drei Jahren in der Schlussphase des Rennens mächtig auf und sicherte Marc VDS Racing schließlich noch den Silberrang.

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Umso mehr darf sich Rowe Racing freuen neben dem Belgier auch Alexander Sims, Phillipp Eng und Dirk Werner am Lenkrad zu haben. Bei der Generalprobe beendete ein technischer Defekt das Rennen von Martin, der bis dato auf Podiumskurs unterwegs war. „Besser, das passiert jetzt als beim 24-Stunden-Rennen. Wir müssen allerdings jetzt untersuchen, was passiert ist, und sicherstellen, dass wir beim 24-Stunden-Rennen keine Probleme haben“, analysierte der etatmäßige DTM-Athlet nach dem Auftritt.

Das Schwesternfahrzeug pilotieren Klaus Graf, Richard Westbrook, Nick Catsburg und Markus Palttala. Neben einem technischen Defekt musste Rowe Racing nach einem Auffahrunfall auch das zweite Fahrzeug vorzeitig aus dem Verkehr ziehen. Demnach war Teamchef Hans-Peter Naundorf nach einem Doppelausfall bedient: „Richtig zufrieden kann man mit der letzten Probe vor dem 24-Stunden-Rennen nicht sein. Eine optimale Vorbereitung schaut anders aus, aber man darf sich auch nicht unterkriegen lassen.“ Dennoch zeigte sich der Teamchef kurz nach dem Rennen wieder optimistisch: „Wenn die Generalprobe ins Wasser fällt, wird die Premiere vielleicht umso besser.“

Trotz des verpatzten Auftritts gibt Naundorf hohe Ziele vor: „Wir wollen aufs Podium fahren.“ Gleichzeitig warnt der Rowe-Teamchef aber auch vor den Tücken und des Charismas des Rennens. „Dazu kommt das ganz spezielle Umfeld, die Mischung aus Amateuren und Profis, schnellen und langsamen Autos, Kommunikation, Respekt und Rücksichtnahme zwischen den einzelnen Teams.“

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Walkenhorst Racing tritt mit Fahrzeugtrio an

Neben den beiden Werksmannschaften reiht sich auch Walkenhorst Motorsport in die Liste der Rennställe ein, die einen neuen BMW M6 GT3 einsetzen. Neben dem beiden neuen GT3-Boliden setzt die Abordnung auch ein Vorjahresmodell der Bayrischen Motoren Werke ein. Henry Walkenhorst, Peter Posavac und Daniela Schmid pilotieren den BMW Z4 GT3 über die Piste am Fuße der Nürburg.

Matias Henkola, Kazunori Yamauchi, Max Sandritter und George Richardson bilden die Besatzung des Fahrzeugs mit der blauen Beklebung. Im Schwesternfahrzeug mit der schwarz-gelben Dunlop-Folierung wechseln sich Victor Bouveng, Tom Blomqvist, Christian Krognes und Michele di Martino ab. Nach dem Achtungserfolg beim letzten Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft zeigte auch Walkenhorst Motorsport das Potenzial des BMW-Renners und verdeutliche damit auch, dass mit dem BMW-Rennstall zu rechnen sein kann.