Petit Le Mans: Porsche gewinnt bei vorzeitigem Rennende

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Die Sieger des Petit Le Mans 2015 heißen Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz. Den Porsche-Piloten ist mit ihrem GTLM-Fahrzeug der große Coup gelungen, indem sie bei schwierigsten Bedingungen das Prototypen-Feld hinter sich gelassen haben. Die Meisterschaftstitel gehen an AX Racing, CORE Autosport, Porsche und die Scuderia Corsa.

Das diesjährige Petit Le Mans war eine Hängepartie. Im Regen von Georgia – der einen an das Jahr 2009 erinnerte – hielten sich Grün- und Gelbphasen die Waage, zwischenzeitlich musste das Saisonfinale der United SportsCar Championship für eine Stunde unterbrochen werden. Letztendlich entschied sich die Rennleitung für die vorzeitige Beendigung des Tausendmeilenrennens nach knapp acht Stunden Wettkampf. Damit gewannen Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz mit einem Porsche aus der GTLM-Klasse. 

Dieses Ergebnis scheint auf den ersten Blick eine Überraschung. Über den Rennverlauf kristallisierte sich der Porsche 911 RSR allerdings als das Fahrzeug der Stunde heraus. Nick Tandy gelang wiederholt das Kunststück, aus eigener Kraft das Prototypen-Feld hinter sich zu lassen. Bei schwierigen Streckenverhältnissen stellte sich das Heckmotorkonzept aus Zuffenhausen als gewinnbringend heraus. Somit gewinnt Tandy, neben dem 24-Stunden-Rennen an der Sarthe, in diesem Jahr auch das „kleine“ Le Mans. 

Mit dem Gesamtsieg, gleichbedeutend einem Klassensieg, darf sich Pilet nun auch zum Meisterschaftssieger krönen lassen. Das eindrucksvolle Auftreten der GT-Teilnehmer runden Jens Klingmann, Lucas Luhr und Jens Klingmann im letzten Rennen für den BMW Z4 GTLM auf Platz zwei ab.   

Die unterste Stufe auf dem Podium erklommen die besten Prototypen-Piloten aus der Action-Express-Mannschaft. João Barbosa, Christian Fittipaldi und Sébastien Bourdais sicherten sich damit den Klassensieg. Gleichzeitig bedeutet dies für Barbosa und Fittipaldi die Titelverteidigung. Zwar bestimmten die ärgsten Konkurrenten Michael Valiante und Richard Westbrook (VisitFlorida.com Racing) die Startphase, im Regen kamen sie jedoch in Probleme. 

Knapper Kampf um den Titel der GTD-Klasse 

Auch die Teamkollegen aus der AX-Mannschaft, Eric Curran und Dane Cameron, die punktgleich in das Finale gingen, mussten sich nach einem starken Rennen geschlagen geben. Beim letzten Neustart des Rennens lag Curran noch an der Spitze, musste sich dann aber nicht nur von den wie entfesselt fahrenden GT-Piloten Tandy und Klingmann überholen lassen. Platz drei bedeutet die Vizemeisterschaft. 

Die Entscheidung in der GTD-Klasse entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Keine der Mannschaften mit Titelchancen schaffte es auf das Podium. Allerdings platzierten sich Jeff Segal und Townsend Bell von der Scuderia Corsa mit genügend Abstand vor ihren Kontrahenten. Die Ferrari-Athleten lagen bei Rennende auf Rang vier ihrer Klasse – damit gewinnen sie zwei Punkte vor Christina Nielsen die Meisterschaft. 

Die Dänen verpasst somit, als erste Frau eine internationale Meisterschaft zu gewinnen, nur sehr knapp. Ausschlaggebend war letztendlich, dass der Aston Martin sich im Regen zu schwierig fahren ließ. Auch der ehemalige Viper-Werksfahrer Kuno Wittmer konnte am Ergebnis nicht mehr viel ändern. Den Klassensieg trug – wie sollte es anders sein – ein Porsche davon. Patrick Lindsey, Spencer Pumpelly und Madison Snow (Park Place Motorsport) heißen die Sieger. 

Eher entspannt erlebten dagegen wohl Jon Bennett und Colin Braun das Rennen. Diese gingen mit einem komfortablen Vorsprung in das Finale und durften schon nach dem Absolvieren der Mindestfahrzeit für Bennett als Herrenfahrer über den Titel jubeln. Sie wurden im Regen schließlich Vierte. Den Sieg in der Prototype-Challenge holten hingegen Mike Guasch, Tom Kimber-Smith und Andrew Palmer für das Team PR1/Mathiasen Motorsports.