Silverstone: Audi siegt im Kampf der Konzepte

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Audi ist als Sieger des ersten Laufes der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2015 hervorgegangen. Selbst eine strittige Strafe in der letzten halben Stunde konnte die amtierenden Le-Mans-Sieger nicht stoppen. Ferrari und Aston Martin waren in den GT-Kategorien erfolgreich.

Marcel Fässler, Benoît Tréluyer und Andre Lotterer haben die Sechs Stunden von Silverstone mit einem Distanzrekord von 200 Runden gewonnen. Trotz einer späten Strafe konnte sich das Trio in Audi-Diensten gegen Porsche und Toyota durchsetzen, die das Podium komplettieren. Das entscheidende Kriterium war die höhere Kurvengeschwindigkeit des R18 TDI.

Dabei sah es nach dem Start für den Siegerwagen eher schlecht aus. Ingenieurin Leena Gade musste während der Einführungsrunde feststellen, dass der Wagen keinerlei Telemetriedaten sendet. Beim Rennstart selbst konnte Tréluyer nicht beschleunigen und fiel weit hinter die LMP1-Konkurrenz zurück. Schließlich musste der Wagen noch während der Anfangsphase in die Box.

Allerdings konnte sich Fässler zurück an die Spitze kämpfen und lieferte sich einen rundenlangen Kampf mit Neel Jani im Porsche 919. Fässler schaffte es seinen Landsmann in den Kurvenpassagen zu überholen, dieser profitierte jedoch auf den zahlreichen Geraden von der enormen Leistung seines Gefährtes und ließ den Audi förmlich stehen.

Audi macht Leistungsnachteil wett

Nachdem sich Lotterer auf seinem Dreifachstint absetzen konnte, rückte für die Ingolstädter der Sieg in immer greifbarere Nähe – bis die Rennleitung Fässler in einer umstrittenen Entscheidung zu einer Stop-and-Go-Strafe verurteilte, da er die Strecke bei einem Überrundungsmanöver verlassen hatte. Die Audi-Strategen schafften es allerdings mit einem kurzen Boxenstopp und der Strafe eine Runde später die Führung und damit den Sieg zu halten. Jani, Romain Dumas und Marc Lieb sowie Anthony Davison, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima vervollständigten das Podium.

In der LMP2-Klasse konnte G-Drive Racing die Doppelspitze aus der Startaufstellung verteidigen. Allerdings beendeten Roman Rusinov, Julien Canal und Sam Bird das Rennen auf dem ersten Rang nachdem sie von Platz zwei gestartet waren. In den ersten Runden schaffte es lediglich Nick Tandy im KCMG-Oreca die beiden Ligier in Verlegenheit zu bringen, das Team aus Hong Kong fiel dann aber zurück.

Das Bild aus der Qualifikation konnte Aston Martin in den GT-Klassen nicht aufrechterhalten. Die amtierenden Weltmeister Gianmaria Bruni und Toni Vilander kämpften sich im AF-Corse-Ferrari zum Sieg, gefolgt vom Manthey-Porsche und den Teamkollegen. Die Flotte des britischen Herstellers musste sich dahinter auf den Plätzen vier bis sechs einreihen.

Dafür ging der Sieg in der Pro-Am-Wertung mit Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Mattias Lauda an einen Vertreter der Prodrive-Großabordnung. Zwei weitere italienische Rennpferde von AF Corse und SMP Racing komplettierten das Treppchen.