Langstrecken-WM: Nissan bricht Probefahrt in Sebring ab

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Nissan hat seine Probefahrt mit dem GT-R LM Nismo auf dem Sebring International Raceway vorzeitig abgebrochen. Ein fehlendes Ersatzteil zwang die Werksmannschaft zu dieser Entscheidung. Es sei allerdings „nur eine winzige Kleinigkeit“. Am Lenkrad hantierten Marc Gené und Oliver Pla.

Technische Ungereimtheiten haben das Nissan-Werksgespann genötigt, seine Vorbereitungsfahrten auf dem Sebring International Raceway vorzeitig abzubrechen. Eigentlich trug sich der Konstrukteur aus Fernost mit der Absicht, während der gesamten Woche mit dem GT-R LM Nismo auf dem ehemaligen Flughafengelände zu testet. Doch ein beschädigtes Carbon-Bauteil führte bereits am Dienstag ein außerplanmäßiges Ende herbei.

Offenbar waren die Nissan-Techniker nicht imstande, den Fehler vor Ort zu beheben. „Es war eigentlich nur eine winzige Kleinigkeit, aber uns steht nicht das passende Ersatzteil zur Verfügung“, erläutert Ben Bowlby, welcher die Position des Technischen Direktors bekleidet, gegenüber „Autosport.com“, schwieg aber über die Einzelheiten. Allerdings habe Nissan in Florida mit dem Ziel geprobt, den Hybridsportwagen auf eine Feuerprobe zu stellen.

Letzten Endes griffen jedoch nur Marc Gené und Oliver Pla ins Steuer, wobei die beiden Nismo-Werksfahrer ein Pensum von achtundsechzig Umläufen innerhalb der zwei Testtage erreichten. Jann Mardenborough, Harry Tincknell und Neuverpflichtung Max Chilton trafen wiederum erst am Dienstagnachmittag ein, wodurch das Pilotentrio keinerlei Zeit auf der höckrigen Traditionspiste in Sebring verbrachte.

Audi und ESM Racing testen ebenfalls in Sebring

Im Augenblick zieht der Nismo-Rennstall in Erwägung, eine zusätzliche Trainingseinheit zu absolvieren, ehe sich der japanische Hersteller beim Prolog der Langstrecken-WM in Le Castellet der Konkurrenz stellt. Das bisherige Entwicklungsprogramm umfasste eine neuntägige Einstellfahrt in der texanischen Kapitale Austin an Weihnachten, eine Ausfahrt auf dem Palm Beach International Raceway im Februar sowie ein Aufenthalt auf dem Michelin-Testgelände in North Carolina.

Ferner hat Nissan den Entschluss gefasst, auf den Einsatz eines Hybridsystems, welches die Hinterachse antreibt, zu verzichten – vermutlich um Gewicht einzusparen. Stattdessen bewegt die rekuperierte Energie lediglich die Vorderräder. Zur Diskussion steht überdies die Frage nach der Megajouleklasse. Zumal den Werken qua Reglement bis zur nächsten Woche eine endgültige Entscheidung abgerungen wird.

Derzeit treffen auch Audi und Joest Racing in Sebring Vorbereitungen für die diesjährige Saison in der Langstrecken-WM. Die Equipe aus Ingolstadt unternimmt bis Freitag Probefahrten mit seinem modifizierten R18 e-tron quattro. Ebenfalls im Highlands County zugegen: Extreme Speed Motorsports – sowohl mit dem brandneuen, geschlossenen ARX-4b-Sportwagen als auch mit dem ARX-3b-Vorgänger.