Sebring: Ein Le-Mans-Bolide führt zur Halbzeit

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Nach gut der Hälfte der zu fahrenden Distanz führen in Sebring Ryan Dalziel, Scott Sharp und Davis Brabham im HPD ARX 03b von ESM Racing vor einem Daytona-Prototypen und einem weiteren LMP2. Indes hat Porsche die Führung in der GT-Le-Mans-Klasse inne.

Nach sage und schreibe acht Gelbphasen in der ersten Hälfte der Zwölf Stunden von Sebring führt das ESM-Racing-Trio Ryan Dalziel, Scott Sharp und David Brabham knapp vor dem Corvette-Daytona-Prototyp von Action Express Racing mit Christian Fittipaldi, João Barbosa und Sébastien Bourdais. Alex Brundle, Olivier Pla und Gustavo Yacaman liegen bei der Halbzeitmarke auf dem Bronzerang

Gleich nach dem Start des Klassikers setzte sich Barbossa in der Action-Express-Corvette leicht von den Verfolgern ab. Doch nach gut zwanzig Minuten wurde das Rennen zum ersten Mal hinter den Safetycars neutralisiert. Kurz nach dem Neustart rollte Ben Keating Riley-GT3-Viper brennend am Streckenrand aus. Der Texaner konnte das lodernde Wrack unverletzt verlassen. Da sich aber ausgelaufene Flüssigkeit auf der Strecke entzündete, zogen sich die Aufräumarbeiten in die Länge und die beiden Gelbphasen dauerten in Summe fast eine Stunde.

Anschließend nahm das Rennen endlich Fahrt auf und nach einem kurzen Intermezzo mit dem DeltaWing an der Spitze entbrannte ein Dreikampf zwischen der Action-Express-Corvette, dem Muscle-Milk-Oreca und der Corvette von Wayne Taylor Racing. Boxenstopps und weitere Gelb-Phasen spülten in der Folge die Chip-Ganassi-Truppe an die Spitze.

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Zeitweise gewann man den Eindruck, die LMPC-Mannschaften hätten eine Wette am Laufen, wer die meisten Saftey-Car-Phasen verursacht. Den Vogel schießt aber Matteo Malucelli im Risi-Ferrari ab. Nach einem heftigen Einschlag in die Begrenzung versuchte der Italiener seinen havarierten Ferrari zurück auf die Strecke zu bringen und räumte dabei Christina Nielsen im NGT-Porsche von der Strecke. Wieder Gelb, das Aus für Nielson.

Nach einer schweren Kollision zweier LMPC-Prototypen sorgte in der fünften Rennstunde nochmals ein LMPC für die nächste signifikante Unterbrechung. David Ostella leistete ganze Arbeit und verteilte seinen Oreca FLM09 dermaßen weitflächig über die Piste, dass die Rennleitung darüber nachdachte, das Feld erneut in den Parc fermé zu beordern. Es blieb aber bei einer weiteren Safety-Car-Phase.

Im Tumult der Gelbphasen, Boxenstopps und Überrundungen mogelte sich die ESM-Racing-Truppe in die Spitzengruppe und konnte schließlich in der sechste Rennstunde die Führung übernehmen.

In der GT-Le-Mans rollte der Porsche-Pilot Jörg Bergmeister bei Rennhalbzeit als Erster über die Ziellinie. Joey Hand folgte ihm im BMW Z4 auf dem Silberrang, während Marco Holzer im Falken-Porsche den dritten Rang inne hatte. Colin Braun (Core-Autosports) führte den Rest des LMPC-Feldes an. Jeff Westphal (Scuderia Corsa Ferrari) war nach sechs Stunden der beste GTD-Akteur.