Corvette DP: Premierensieg in Daytona Beach

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Seit 2012 engagiert sich Pratt & Miller mit der Corvette DP in Daytona. Bei der diesjährigen Auflage führte Action Express Racing den Chevrolet-Tuner zum ersten Sieg beim 24-Stunden-Klassiker. Das Podium komplettierten zwei weitere Corvette-Prototypen.

Im Winter vor der Grand-Am-Saison 2012 sorgte Chevrolet für eine Überraschung, mit der Ankündigung einen Daytona-Prototypen anbieten zu wollen. Damit wollte die Detroiter Marke dem bis dato beherrschenden Riley-Chassis Konkurrenz machen. Außerdem wurde das passende Motorenpaket für die Corvette DP angeboten.

Schon beim „Roar before the Rolex“ kurz darauf bewies die Corvette ihre Grundschnelligkeit und wurde vom Neueinsteiger direkt zum Favoriten beim Saisonauftakt in Florida erklärt. Allerdings scheiterten die von Action Express, Bob Stallings, Wayne Taylor und Spirit of Daytona eingesetzten Fahrzeuge allesamt im Rennen. In der vergangenen Saison schaffte WTR zwar den Sprung auf das Podium, allerdings staubte Chip Ganassi den Sieg ab.

Somit mussten die Corvette-Verantwortlichen in diesem Jahr erneut den Premierensieg in Angriff nehmen. Bisher gewann der Konstrukteur nur 1969 und 2001 als Motorenlieferant. Auch 2014 in der neu geformten USCC standen die Vorzeichen wiederum nicht schlecht. Christian Fittipaldi fuhr beim „Roar“ die schnellste Rundenzeit in einem Wagen von Action Express.

Diese Stärke spiegelte sich anschließend auch in der Qualifikation nieder. Die ersten beiden Startreihen gingen komplett an Chevrolet, angeführt durch die Bob-Stallings-Mannschaft. Dementsprechend ging die Führung nach dem Start ins Lager der Corvette-DP-Teams. Einziger ernster Gegenspieler war Chip Ganassi Racing, die Titelverteidiger.

Corvette gegen Chip Ganassi Racing

Allerdings musste Bob Stallings Racing schon früh einen großen Rückschlag hinnehmen. Wenige Stunden nach Rennbeginn kollidierte Memo Gidley mit dem Risi-Ferrari von Matteo Malucelli, was zu einer Rennunterbrechung von über einer Stunde führte. Somit blieben nach dem Neustart nur noch Fahrzeuge von Action Express, Wayne Taylor und Spirit of Daytona im Rennen um den Gesamtsieg.

Aus der Nacht ging WTR als Führender hervor, Action Express und Chip Ganassi waren in der Verfolgerrolle. Spirit of Daytona war hingegen aus der direkten Entscheidung heraus. Somit schien es am Vormittag, als würden Wayne, Jordan und Ricky Taylor sowie Max Angelelli den Sieg einheimsen, denn João Barbosa handelte AXR eine Strafe von siebzig Sekunden wegen Feindkontaktes ein, Chip Ganassi wurde durch einen Reifenschaden ausgebremst.

Doch die beiden Action-Express-Corvette arbeiteten sich zurück auf die Führungsrunde und später gingen Barbosa, Christian Fittipaldi, Burt Frisselle und Sébastien Bourdais wieder auf Platz eins. Durch die Safety-Car-Phasen in den letzten Rennstunden wurde die Führung des Quartetts immer wieder neutralisiert, doch der portugiesische Routinier Barbosa behielt die Nerven im Zielsprint gegen Markenkollege Angelelli aus der Wayne-Taylor-Truppe.

Somit durfte die Pratt-&-Miller-Abordnung den ersten Sieg als „vollständiger“ Hersteller, also Chassis und Motor, in Daytona feiern. Action Express Racing gewann zum zweiten Mal den Klassiker in Florida, während Wayne Taylor knapp den ersten Sieg seit 2005, damals wie 2014 als Fahrer, verpasste. Die zweite AXR-Corvette komplettierte den Corvette-Dreifachsieg.